Credit: Netflix, Alex Moser

27.10.2022

Alex Moser kreiert Haar-Krone für Netflix‘ „Die Kaiserin“

Er ist bekannt für seine künstlerischen Haar-Kreationen. Nun hat Alex Moser speziell für „Die Kaiserin“ Sisis Hochzeits It-Piece neu interpretiert. Im Interview gibt er Einblick in den Kreativ-Prozess und verrät seinen insgeheimen Traum.

Credit: Alex Moser Instagram

Im Gespräch mit Juliane Krammer
 

Lieber Alex, aktuell sind künstlerische Haar-Kreationen von dir in der Netflix-Serie „Die Kaiserin“ zu sehen. Wie kam es dazu?
AM:
Ich habe schon ein paar Mal in Filmproduktionen die Head of Hair und Make-up Artists unterstützt und kenne ein paar Leute. So wurde man auf meine Hairpieces aufmerksam.

Was waren die Anforderungen?
AM:
Die Produktionsfirma hatte den Wunsch von einem geflochtenen Key-Element, das Ähnlichkeiten zu einer Krone zeigt. Anfangs glaubte ich, dass das Teil für Elisabeths Krönung in Ungarn von Elisabeth eingesetzt würde, jedoch wurde es für die Hochzeits-Szene verwendet.

Wie lange dauerte der Entstehungsprozess?
AM:
Ich bekam zu Beginn Mood-Bilder, aber hatte volle kreative Freiheit im Entwicklungsprozess. Insgesamt habe fast 2 Monate daran gearbeitet. Dabei sind vier Kronen entstanden, final wurden davon zwei verwendet.

Mit welchem Haar hast du gearbeitet?
AM
: Für die Perücke der Kaiserin wurden Echthaar gekauft und davon habe ich vier dicke Langhaar-Stränge erhalten, mit denen ich arbeiten konnte.

Welche Technik hast du angewendet?
AM:
Die einzelnen Haar-Passés waren sehr lang. Im ersten Schritt habe ich sie in gleichmäßige Zöpfe geteilt und mit einem gleich langen Draht verflochten. Die final entstandenen 5 geflochtenen einzelnen Zöpfe wurden zum Abschluss ineinander verbogen und so entstand die Krone.

Warst du vor Ort beim Dreh, um die Hair-Crown zu befestigen?
AM:
Nein, das sind ja absolute Profis vor Ort. Ich habe außerdem eine Lasche an den Kronen angebracht, damit das Auf- und Absetzen erleichtert wird.

War es für dich das erste Mal, dass du für eine Produktion in so einem Ausmaß herangezogen wurdest?
AM:
Ich bin zwar auch der Haarstylist der TV-Familie Putz (Anm. d. Red.: Möbelhauswerbespot) und habe zum Beispiel den Rapunzel-Zopf geflochten, aber „Die Kaiserin“ ist natürlich next Level. Die Haarkunst ist ein großer Erfolg.

"Die wichtigsten Punkte sind Leidenschaft und die Kontakte, die man knüpft, denn die Filmwelt ist eine kleine."

Hast du einen Tipp für diejenigen, die auch anstreben, Hair-Pieces zu entwerfen?
AM:
Durchhaltevermögen! Es war ein langer Prozess, hier hinzukommen. Die wichtigsten Punkte sind Leidenschaft und die Kontakte, die man knüpft, denn die Filmwelt ist eine kleine.

Was verdient man mit so einem Haar-Kunstwerk?
AM:
Das ist schwierig zu sagen, aber man kann als Richtwert den Stundensatz von Perückenmacher*innen heranziehen …

Was passiert als nächstes?
AM:
Ich arbeite wirklich sehr gerne im Salon, aber zu Hause sitzen, basteln und das auf Netflix zu sehen und sogar bezahlt zu bekommen ist richtig toll! (lacht) Es ist einfach immer schön, wenn man eine schöne Geschichte hat, aus der man mehr machen darf. Das ist aufregend, denn ich bin ein großer Filmfan. Als die Produktionsfirma für die Kaiserin an mich herangetreten ist, habe ich gesagt: Ja, dafür bin ich geboren! Aber ein insgeheimer Traum ist, einmal für eine Hollywood-Produktion Hair-Pieces anfertigen zu dürfen oder temporär eine große Produktion zu unterstützen.  

Danke für den Einblick, lieber Alex, und wir drücken die Daumen, dass deine Träume in Erfüllung gehen.