22.03.2021

Innung stellt klar: Dienstleistung vor dem Salon ist nicht mobiles Arbeiten

Friseure, die vor dem Salon Dienstleistungen anbieten, sind vergleichbar mit einem Schanigarten: Die Arbeit ist die gleiche wie im Inneren des Betriebes ...

Am Wochenende kochten die Gemüter hoch, weil eine Friseurin sich kurzerhand vor ihrem Salon ins Freie stellte und KundInnen Haarschnitte auch ohne Vorzeigen eines negativen Covid-19-Tests anbot.

Der Hintergrund: Aufmerksam machen auf die prekäre Situation, die deshalb schwieriger wird, weil Kunden nicht bereit oder in der Lage sind, einen negativen Corona-Test für den Friseurbesuch vorzuzeigen und dies für Friseure gerade in ländlichen Gegenden ein Problem darstellt.

Ja, Friseure sind kreativ und Not macht erfinderisch. Doch so einfach ist das nicht. In einem offiziellen Statement vom 22.03. nimmt die Bundesinnung dazu Stellung und klärt auf: Ein/e FriseurIn darf sich nicht vor den Salon ins Freie stellen und behaupten, ich bin ErbringerIn einer mobilen Dienstleistung und deshalb davon ausgenommen, von meinen Kunden einen verpflichtenden negativen Covid-19 Test vorlegen zu müssen.

Die Bundesinnung der Friseure mit folgendem Statement:

"Dies stellt eine Auslegungsfrage des Begriffs „Betriebsstätte“ nach der 4. COVID-SchuMaV dar:
In der Schutzmaßnahmen-Verordnung sind zwei Arten von Erbringungsmöglichkeiten geregelt: Der Dienstleistungserbringer kommt zu den Kunden oder die KundInnen kommen zum Dienstleister.

Auch wenn vor dem Salon im Freien Haare geschnitten werden, bedeutet dies, dass KundInnen mobil sind und sich an einen bestimmten Ort bewegen. Ein Friseur, der im Freien schneidet, ist vergleichbar mit dem Betrieb im Gastgarten eines Gastgewerbebetriebes, in dem die gleichen Leistungen wie innerhalb des Gebäudes erbracht werden.

Daher sind (nach Ermessen der Bundesinnung der Friseure für solch eine Dienstleistung) auch die gleichen Grundsätze anzuwenden,was bedeutet, dass es einen Test der Kunden braucht."