SeniorInnen fordern einfach durchzuführende Tests vor Ort im Salon | C: AdobeStock/Olly

16.03.2021

Schulterschluss zwischen Ärztekammer, Seniorenbund und FriseurInnen

SeniorInnen wollen wieder öfter zum Friseur und fordern Freigabe niederschwelliger, also einfach durchzuführender Tests vor Ort im Salon.

In einem gemeinsamen Brief wollen Seniorenbund, Ärztekammer und körpernahe Dienstleister ihren Appell an Gesundheitsminister Rudolf Anschober richten, valide niederschwellige Tests direkt beim Dienstleister oder nach dem „4-Augen-Prinzip“ als „gültige Eintrittstests“ zuzulassen! 

Win-win Situation für Senioren, Wirtschaft und Corona-Pandemiebekämpfung

Am Runden Tisch wurden praktikable Lösungen erarbeitet, mit dabei:

  • Ingrid Korosec, Seniorenbundpräsidentin
  • Dr. Thomas Szekeres, Präsident der österr. Ärztekammer
  • MstBernhard Krenn, WKO - Projektbeauftragter der Friseure Österreich
  • Mst. Marcus Eisinger, Innungsmeister der Wiener Friseure
  • Mag. Dagmar Zeibig, Bundesinnungsmeisterin der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure
  • Petra Felber, Innungsmeisterin Wien

Verknüpft mit der Aufforderung, dieses Anliegen im Gesundheitsausschuss zu behandeln und im Rahmen der bevorstehenden umfassenden Covid-Gesetzesänderung zu beschließen, lautet der gemeinsame Appell:

  • Weg frei für niederschwellige Gratistests direkt bei körpernahen Dienstleistern oder nach 4-Augen-Prinzip
  • Integration in den normalen Alltag sichert Testdisziplin
  • Abbau von Hemmschwellen für Senioren als wichtige Kundengruppe für körpernahe Dienstleister
  • Niederschwelliges Gratistesten hilft den Senioren, hilft der Wirtschaft, hilft im Kampf gegen die Corona-Pandemie!

Korosec fasst zusammen: „Bis ganz Österreich durchgeimpft ist, können wir nur mit einer niederschwelligen Teststrategie ein halbwegs „normales Leben“ führen. Für die Senioren ist das Testen nach dem 4-Augen-Prinzip die einfachste und sicherste Möglichkeit!“

Das sieht auch der Präsident der Ärztekammer, Thomas Szekeres: „Ich plädiere für niederschwellige Tests, die als Eintrittskarte gelten sollten – für Friseure, Kosmetiker, Fusspfleger & Co … damit erreichen wir ein wenig Normalität, und das mit bestmöglicher Sicherheit für die Menschen.“

Bernhard Krenn, Projektverantwortlicher der WKO für die Bundesinnung der Friseure, macht die aktuell hohe Hemmschwelle für Umsatzeinbrüche verantwortlich: „Testen beim Dienstleister bietet höhere Sicherheit für die Unternehmer und deren Mitarbeiter. Viele Unternehmen klagen über drastische Umsatzeinbrüche (30-70%) seit der Wiedereröffnung. Die Sicherung der Unternehmen und vieler Arbeitsplätze hängt von guter Auslastung ab. Diese ist nur durch einfache, nicht-invasive, aber sichere Tests vor Ort zu erreichen!“

63.000 körpernahe Dienstleister

Gemeinsam mit den Masseuren, Kosmetikern, Fußpflegern, Tätowierern, Piercer, Visagisten, sowie Betreibern von Nagelstudios zählen österreichweit rund 63.000 Unternehmen inkl. EPUs und Mitarbeiter zu den „körpernahen Dienstleister“.

Auch WKÖ-Bundesinnungsmeisterin Dagmar Zeibig und WKWien Landesinnungsmeisterin Petra Felber sehen ihre Mitgliedsbetriebe in der Lage, solche Tests vorzunehmen: "Wir – die MasseurInnen, KosmetikerInnen, FußpflegerInnen, TätowiererInnen, PiercerInnen, VisagistInnen, sowie BetreiberInnen von Nagelstudios - hören speziell von unseren älteren Kundinnen und Kunden oft, wie beschwerlich es für sie ist, öffentliche Teststationen aufzusuchen. Ein niederschwelliger, einfacher Gratistest, der vor Ort kontrolliert durchgeführt wird, wäre da eine große Erleichterung.“

Korosec mahnt dennoch zur Vorsicht: „Es ist wichtig, dass wir trotz Frühlingserwachen und Corona-Müdigkeit nicht schlampig und unvorsichtig werden. Es ist nicht der Zeitpunkt unvorsichtig zu sein, aber es ist Zeit für alltagstaugliche Lösungen“!