Udo Bauregger | Credit: WKS/Vogl

02.09.2020

Udo Bauregger - im Vordergrund steht doch immer die Kohle

Als bester Lehrbetrieb 2019 und mit klarem Konzept Mitarbeiter nachhaltig zu führen und Nachhaltigkeit vorzuleben hat es Udo Bauregger aus St. Johann im Pongau ins Radio geschafft - Er lebt seine Ideale und ist damit Vorbild für seine Mitarbeiter...

Seit 2008 gestaltet und moderiert der Experte für moderne, sozial nachhaltige Arbeitswelten Christian Holzer einmal im Monat das Format “Fair Play” Infosendung gewidmet der Nachhaltigkeit, vergangene Woche begrüßte er bei sich Udo Bauregger, Friseurunternehmer aus St. Johann im Pongau

►  Hier die Radio-Sendung anhören

Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

Udo, wie kommt man ins Radio? Wie ist Christian Holzer auf dich gekommen?
Udo Bauregger:
Ich wurde kontaktiert, weil ich von ca. 200 Betrieben bester Lehrbetrieb 2019 geworden bin.

Wie vermarktest du das Radio Interview für den Salon?
UB:
Ich hab einen Link auf Facebook gestellt, damit sich meine Kunden das anhören können, teilweise hab ich den Link zum Nachhören direkt an die Kunden geschickt und vorher im Geschäft daraufhingewiesen, wann die Sendung im Radio läuft.

Gab es schon Reaktionen von KundInnen?
UB: Es war lustig. Ich habe an diesem Tag das Radio im Salon laufen lassen und die Kunden darauf hingewiesen, dass ich da ein Interview gebe. Es war mucks-mäuserl-still im Geschäft, jeder hat zugehört. Es hat schon was, wenn man seinen Friseur im Radio hört.

Was versprichst du dir davon?
UB: Es ist eine Imagesache. Die Leute erzählen beim nach Hause gehen, dass sie ihren Friseur im Radio gehört haben. Das ist der grösste Werbewert.

"...im Vordergrund steht immer die Kohle..."

Es geht im Beitrag um Nachhaltigkeit, was bedeutet das für dich?
UB:
Was bedeutet Nachhaltigkeit denn wirklich? Wir werden sowieso gesteuert, denn im Vordergrund steht immer die Kohle.

Das sind klare Worte, ein wenig pessimistisch?
Nehmen wir das Beispiel Plastik. Was hilft es, wenn es immer wieder verwendet wird. Es ist vorhanden und schädigt die Umwelt. Kann man es deshalb abschaffen? Nein, denn dann kommen Politik, Arbeitsplätze, etc. ins Spiel.
Corona hat uns gezeigt, wie klein wir auf dieser Welt sind und wie wenig wir wirklich brauchen. Was ist jetzt? Es ist wie vorher, der Mensch lernt in dieser Situation nicht dazu. Wenn man fragt, wie wichtig ist eine gesunde Umwelt, sagen 96% wichtig. Fragt man, wer etwas dafür tut, sind es die anderen 4%. Ich glaube, Nachhaltigkeit kann man nur für sich selber leben. Ich versuche halt so gut als möglich mich nach meinen Idealen weiter zu entwickeln und für meine Mitarbeiter ein Vorbild zu sein.

Danke lieber Udo für deine offenen Worte und weiterhin viel Erfolg