Credit: Otmar Winterleitner

29.12.2015

Tetyana Aleksandrovych's Freakshow

Ihr persönlicher Stil geht ins düstere und damit erregt sie Gänsehaut und Fantasie mit großartiger Maskenbildner-Erfahrung ...

Tetyana Aleksandrovych im Interview

Was hat dich bewogen mitzumachen?
Vor zwei Jahren als frisch ausgebildete Frisörin war ich fasziniert von der Haarmania. Die anderen Friseure, welche auf der Bühne ihre Werke und ihr Können präsentierten, wirkten wie Götter ihres Faches auf mich. Dieses Jahr wurde ich selbst eingeladen. Wer sagt schon „Nein“ zu der Möglichkeit mit vier großartigen Frauen zusammen zu arbeiten.

Wie hast DU dich dem Thema Haircircus genähert und dein persönliches Zirkusthema gewählt?
Das Thema Zircus ist ein sehr schönes und umfangreiches Thema, weil man unendlich kreativ sein kann. Der Zirkus war in jeder Epoche sehr unterschiedlich und hat eine große Geschichte hinter sich. Man kann super akrobatische Leistungen sehen, wie jetzt im 21. Jh. oder hauptsächlich Tiere und Clowns, wie im 20 Jh. Im 18-19 Jh. haben die Menschen ihre körperlichen Anomalien zur Schau gestellt. Mein persönlicher Stil geht in eine düstere Richtung. Ich wollte daher Gänsehaut und Fantasie erregen.
Wie hast du deine Frisurenidee kreiert?
Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf gegangen ist, war, dass meine Frisuren fertige Perücken sein müssen, weil ich am 6. September bereits in der 36. Woche schwanger war. Im Fall der Fälle hätte jemand anderes die Frisuren befestigen können. Meine Idee war etwas sehr Großes, Hohes und Breites. Die Hauptfarben der Haare sollten grau mit violett und grau mit rot sein. Konkrete Formen hatte ich nicht vor Augen. Das hat sich mit der Arbeit entwickelt.

Wie hast du dich darauf vorbereitet?
Ich habe mir unendlich Gedanken gemacht, weil die Frisuren leicht und stabil sein mussten. Aber am wichtigsten war, dass die Frisuren bei den Tanzbewegungen auf dem Kopf blieben. Ich habe mich mit zahlreichen Personen beraten, wie z.B. mit Gert Bachmayr (Bachmayr Friseure) oder Sarah (Maskenbildnerin) im Landestheater Linz. Obwohl die Perücken gegen jegliche statischen Gesetze waren, haben sie letztlich gehalten.

Welche Herausforderung gab es am Tag der Show?
Alles zeitig zu schaffen und mein Baby nicht auf der Bühne zu bekommen. Sehr viel Zeit habe ich für die Maske gebraucht, obwohl meine Kollegin Anna Pichler geholfen hat.

Wie fandest du die Zusammenarbeit im Team, mit den anderen Mädels? Was nimmst du mit?
Die Zusammenarbeit mit allen Mädels war voll entspannt und angenehm. Am besten fand ich, dass alle sehr unterschiedlich waren in ihrer Art und Weise zu arbeiten. Jede hat einen eigenen Stil und Schwerpunkt. Sie sind kreativ und man hatte einen hervorragenden Gedanken- und Ideenaustausch. Ich möchte an dieser Stellen auch den Organisatoren von ImSalon danken. Uns alle zu organisieren und auf alle Wünsche einzugehen war nicht leicht.

Über Tetyana Aleksandrovych
Die junge Oberösterreicherin mit ukrainischen Wurzeln hat vor ihrer Karriere als Friseurin Kunstgeschichte studiert und hat ein Faible für avantgardistische, düstere Styles. Die werdende Mutter arbeitet bei Werbe- und Fernsehproduktionen mit und war heuer für den Austrian Hairdressing Award nominiert in den Kategorien Damen Nord-West, Avantgarde und Presse.