30.04.2013

Simon Auer: Kao-Botschafter

Im Alter von 10 Jahren kam er als Kriegsflüchtling mit seiner Familie von Bosnien nach Österreich ohne ein einziges Wort deutsch zu sprechen, oder zu verstehen...

Nach Schule und Friseurlehre in Innsbruck, 3 Jahren als Chef im eigenen Salon, nach insgesamt 8 Jahren Preisfrisieren und der Leitung der Tiroler Friseurakademie, stieg er 2008 bei Goldwell als Fachtrainer ein. Jetzt ist er Technical Color & Styling Educator bei Kao und agiert als Trendbotschafter für Goldwell und KMS auf Seminar- und Showbühnen im Tiroler Dialekt.

Weitere wichtige Stationen:
- Intercoiffeur Weltmeister Mair in Innsbruck, wo meine Zeit des Preisfrisierens begonnen hat
- Sasson, Toni & Guy, Dieter Keller Akademie (Zusatzausbildungen)
- diverse Fashionshows in Österreich (Vienna Awards, Fashion Week Salzburg…) und München
- Fotostrecken in Zeitschriften
Preise:
- Tiroler Landesmeister
- Staatsmeister im Hochstecken
- Rose vom Wörthersee


Was heißt Friseur sein für dich?
Meine Kreativität, Lebensfreude, Inspiration und die Liebe zum Detail jeden Tag aufs Neue zu erleben und mit anderen zu teilen, dabei nie stillzustehen und den eigenen Horizont zu erweitern.

Du bist Technical Color & Styling Educator bei Kao und als dieser für die Trends und Weiterbildung bei den Marken Goldwell und Kms California verantwortlich. Wie sieht ein üblicher Arbeitstag bei dir aus?
Wenn ich nicht gerade dabei bin mein Auto ein oder auszuräumen, leite ich Tagesseminare und Hand on Workshops, in denen ich Farb-, Schnitt- und Hochstecktrends weitergebe und über die Anwendung der Goldwell und KMS California Produkte informiere. An anderen Tagen bereite ich diverse PPP vor oder ich bin auf der Suche nach Modellen für unsere Veranstaltungen und Seminare. Mein Job als Trainer ist sehr abwechslungsreich, jeder Tag ist anders und das ist auch das Tolle dabei.

Bei der letzten Color Zoom Tour habt ihr die Haare nicht nur gesteckt, sondern auch festgenäht oder mit Häkelnadeln in Form gebracht. Wie gut sind deine Handarbeits-Fertigkeiten im herkömmlichen Sinn?
Manchmal muss man zu unkonventionellen Dingen greifen, umso zu einem besseren Ergebnis zu kommen. Das Nähen von Haaren mit Wolle oder Garn erleichtert das Hochstecken langer Haare enorm.
Laut meiner Frau stelle ich mich beim Nähen und Stricken nicht sehr geschickt an. Beim Versuch eine Wintermütze zu häkeln, bin ich leider kläglich gescheitert. Ich bleibe besser bei meinem Handwerk und das sind Haare.

In welchen Situationen packt dich das Lampenfieber und wie gehst du damit um?
Die Minuten kurz bevor ich die Bühne betrete sind für mich die schlimmsten. Ich bereite mich den ganzen Tag für diesen Moment vor, aber dennoch packt mich da das Lampenfieber. Um das zu vertreiben, suche ich mir einen Platz ganz für mich allein und schreie ein paar Mal laut. Das hilft.
Seit der letzten Color Zoom Tour habe ich mir noch ein paar Stimmübungen angeeignet, um mich optimal für die Show einzustimmen.

Wenn du ein Produkt wärst, welches wäre es?
Es gibt so viele gute Produkte, dass man sich nur schwer für eines entscheiden kann. Aber wenn ich es müsste, wäre ich das Dry-Wax von KMS, ein trockenes Sprühwax und richtiger Alleskönner. Toll zum Hochstecken, gibt aber auch kurzen, gestuften Looks einen tollen Effekt.

Wen möchtest Du gerne mal stylen und warum?
Queen Elizabeth II., weil ich schon lange keine Dauerwelle mehr gemacht habe.

Wie hältst du dich fit?
Seitdem die Sonne wieder öfter zu sehen ist, gehe ich regelmäßig in die Natur laufen. Als Tiroler, und jetzt als Wahl-Salzburger, zieht es mich im Winter auf die Piste, wo ich den Einkehrschwung natürlich nicht vernachlässige. Und das Motorradfahren ist eine riesengroße Leidenschaft von mir, wo ich vom Alltag abschalten und entspannen kann.
Um beruflich fit zu bleiben, versuche ich Strömungen und Trends, welche in unserer Branche tagtäglich neu hinzukommen, aufzunehmen und in den Seminaren umzusetzen.

Mit welchem Friseur würdest du gerne mal einen Tag lang arbeiten?
Mit Tony Rizzo! Er hat uns allen gezeigt, dass wir durch unser Handwerk viel Gutes tun können, was jedes Jahr mit der Alternative Hairshow aufs Neue bewiesen wird.

Was erfüllt dich in unserer Branche mit Stolz?
Dass wir durch unsere Kreativität, unser Einfühlungsvermögen und unsere Geduld den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern können und so das Leben ein kleines Stück schöner wird.

Wenn du in die Zukunft blickst: Was möchtest du noch erreichen?
Da ich im Herbst letzten Jahres geheiratet habe, stehen an erster Stelle 3 schöne Flitterwochen in Thailand an, welche ich in vollen Zügen genießen werde.
„Leider“ kann ich nicht in die Zukunft sehen, deshalb lasse ich sie auf mich zukommen, packe die Dinge einfach an und versuche das Beste aus allem herauszuholen.
Momentan wünsche ich mir, dass mir mein Job weiterhin so viel Freude bringt und Spaß macht, wie er es jetzt tut.

 

Mai 2013


Interview: Katja Ottiger