23.05.2011

Roland Aichinger - Winning Type

"Hairdresser of the Year 2008". Nach Aufenthalten u.a. in Deutschland und Großbritannien ist der geborene Welser wieder in der Oberösterreichschen Heimat. U.a. bei Tony & Guy zum Stylisten und Style Director und zum Make-up Artist (bei Karin van Vliet) ausgebildet, gehört der Trendsetter mit dem besonderen Gespür für kommende Styles nun bereits seit 10 Jahren zum Team von Edinger h.schnitt in Linz. Er ist Creativ part bei Fotokollektionen, Trainer und als Akteur (z.B.Schwarzkopf) im In- und Ausland unterwegs.

Bereits 2007 warst du in insgesamt 5 Kategorien beim Austrian Hairdressing Award nominiert. Erst 2008 kam der verdiente Erfolg „Hairdresser of the Year 2008“. Hast du heuer etwas bewusst anders gemacht? Einen anderen Fokus gehabt?
Natürlich hatte ich 2008 einen anderen Fokus, weil ich generell nicht zwei Mal dasselbe mache. Jede oder jeder der nominiert wird, ist bereits aus meiner Sicht eine Gewinnerin oder ein Gewinner. Hairdresser of the Year zu sein ist natürlich eine hohe Auszeichnung und das wollte und habe ich auch erreicht. Darüber bin ich sehr glücklich.

Was heißt Friseur sein für dich?
Im Vordergrund stehen für mich individuelle Betreuung und 1A Service. Schnitt, Farbe und Styling werden perfekt auf den Kunden abgestimmt, durch ständige Weiterbildung wird mein Know-how auf dem neuesten Stand gehalten. Es geht aber nicht nur um das Schneiden selbst, sondern auch um die Gestaltung am Kopf. Das Haar und dessen Struktur finde ich so interessant, denn aus Haaren kann man so viel machen und letztendlich einen Menschen „verzaubern“. Ich erreiche jeden Tag dann mein berufliches Ziel, wenn ich Menschen durch meine Arbeit glücklich machen kann und sie sich wohlfühlen und ich dann nach einem erfüllten Arbeitstag mit einem Lächeln nach Hause gehen kann.

Dein wichtigstes Werkzeug?
Meine Schere und mein Auge. Ich schau mir nämlich immer auch den Menschen an- welcher Typ er ist, welches Styling er hat, welche Accessoires er trägt, wie er sich gibt.

Wenn du ein Produkt wärst, welches wäre es?
Ich wäre vielleicht eine Haarpflege, die sich geschmeidig an das Haar fügt und es zum Glänzen bringt. Dieses Produkt widerspiegelt am besten meine eigene Sensibilität.

Wenn du drei Dinge auf eine Stylingtour mitnehmen dürftest, welche wären das?
Schere, Glätteisen und Haarspray

Bei EDINGERh.schnitt setzt du Trends. Auch im Seminarbereich. Worauf legst du in der Weiterbildung besonderen Wert?
Wenn ich immer wieder nette, interessante Menschen kennen lerne, die mich persönlich wieder ein Stück weiterbringen und inspirieren (beruflich und privat).
Durch Fort- und Weiterbildung kann ich meinen fachlichen Horizont ständig erweitern und adaptieren. Weiterbildung ist in unserer Branche ein „Muss“. Nicht umsonst lautet das Sprichwort „Stillstand ist Rückstand".

Woher beziehst du kreative Impulse, um immer wieder mit tollen und außergewöhnlichen Fotokollektionen zu Punkten?
Meine Inspiration hole ich mir aus: Fashion Shows, internationalen Fach- und Modejournalen, über Laufstegarbeiten, aus Filmen und Musikvideos, aus der Kunstszene und nicht zuletzt vom Menschen selbst. Ich liebe es Menschen zu beobachten, sobald ich das Haus verlasse.
Ich reise sehr gerne und deshalb lasse ich mich von Städten und dessen Lifestyles, inspirieren. Ich war beispielsweise auf Ibiza drei Saisonen (jeweils Mai bis Oktober) im Salon Antonia B. tätig. Bei diesem „In-Friseur“ zählte unter anderem Jean Paul Gaultier zu meinen Kunden. Von dieser trendigen Insel holte ich mir sehr viel Inspiration.
Mein Vorbild was die Kreativität anbelangt: Odile Gilbert - sie ist ein Haarprofi und für internationale Haarshows tätig.

Was erfüllt dich in unserer Branche mit Stolz?
Trendsetter zu sein und dass man in vielen Situationen seiner Kreativität freien Lauf lassen kann, was viele Menschen in ihrem Beruf nicht können. Ich bin auch stolz darauf, dass ich Österreichs höchste Auszeichnung – den Hairdressing Award – gewonnen habe und ich freue mich auch, dass es diese Chance in unserer Branche auch gibt.

Wer schneidet dir die Haare?
Das ist ganz unterschiedlich. Mal im Inland, mal im Ausland, mal in unserem Geschäft.

Was langweilt dich an FriseurInnen?
Wenn sie keinen eigenen Stil entwickeln und nach Schema F arbeiten. Selbstüberschätzung (ohne Weiterbildung perfekt zu sein) und „Dummschwätzerei“ über andere BerufskollegInnen.

Wie viel Weiterbildung verwendest du auf Weiterbildung für dich selbst?
Weiterbildung ist Zeit für mich selbst!

Was würdest du am österreichischen Friseurmarkt gerne nachhaltig verändern?
Das gewisse Stunden an Aus- und Weiterbildung im Jahr ein „Muss“ sein sollen. Nur so kann man up-to-date sein.

Dein nächstes Ereignis?
Besuch des Hairdressing Award in Amsterdam. Und meine Vorbereitungen für die Teilnahme am österreichischen Hairdressing Award 2009.
Privat steht mein Urlaub vor der Tür und ich freue mich schon auf die freie Zeit, die ich wieder verstärkt für mich nutzten kann.

Welcher Bereich spornt dich am meisten an?
Für internationale Haarshows und Fotoproduktionen zu arbeiten. In diesem Bereich ist besonders die Kreativität gefragt und das ist die tollste Herausforderung für mich.

 

Juni 2009


Interview: Katja Ottiger