06.05.2012

Christoph Goll: Friseursalon & Bar in Einem

Seit 6 Jahren ist er Friseurunternehmer und führte bisher zusammen mit seinem Bruder Bernhard den Salon "Goll&Goll". Nun aber belebt er ein neues Konzept der Salongestaltung. Seit Dezember 2011 empfängt er an einer meterlangen Bar gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin Silke Moosbacher Gäste in der "Barschneiderei". Die einen kommen für einen neuen Look, die anderen besuchen das Café oder ein angesagtes Clubbing in den großzügigen Räumlichkeiten (230 m 2) der Linzer Innenstadt. [i]Fakten:[/i] Linz: „Die Barschneiderei“ | 1 Salon mit Café: 4 Mitarbeiter | 1 Lehrling || 10 Mitarbeiter Gastronomie Leonding: (gemeinsam mit Bruder Bernhard) „Goll & Goll“: 1 Salon | 3 Mitarbeiter | 2 Lehrlinge

Ende letzten Jahres haben Sie die „Barschneiderei“ in Linz eröffnet: Friseur und Gastronomiebetrieb in einem und am Wochenende ein Party-Club mit Live-DJ´s und Drinks bis in die frühen Morgenstunden. Wie muss man sich dieses Konzept in der Praxis vorstellen?
Tagsüber ist die „Barschneiderei“ ein ganz normales Salongeschäft mit Cafébetrieb, inkl. Raucher- und Nichtraucherbereichen. Und an den Wochenenden (Freitags & Samstags) wird sie zur Eventlocation. Da veranstalten wir Clubbings mit DJ´s und gelegentlichen Styling-Events, wie z.B. das „Electronic Haircut“ – Event.

Da gibt es dann also Farbe, Schnitt & und Party? Wie sehen denn Ihre Mitarbeiter die speziellen Öffnungszeiten mit den gelegentlichen „Spätschichten“?
Das ist grundsätzlich kein Problem für sie. Wir haben den Salon unter der Woche normal bis 20:00 geöffnet und donnerstags bis 22:00. Unsere Mitarbeiter haben samstags dann mitunter verschobene Arbeitszeiten von 18:00 – 22:00.

In welcher Altersklasse bewegen sich Ihre Mitarbeiter?
Zwischen 25 – 35 Jahren.

Sie betreiben die „Barschneiderei“ gemeinsam mit Ihrer Lebenspartnerin, der Gastronomin Silke Moosbauer. Sie haben aus zwei Dienstleistungskonzepten eines gemacht. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?
Die Barschneiderei umfasst 230 m2 auf zwei Stockwerken. Unten haben wir den Salon mit der großen Bar und dem DJ-Bord in der Waschbeckenzeile und im oberen Stock bzw. im Gastgarten, den Cafébetrieb. Die Bereiche funktionieren also unabhängig voneinander, jeder von uns beiden hat seinen Aufgabenbereich. Silke kümmert sich um die gesamte Gastronomie und ich mich um den Salonbetrieb. Da gibt es keine Probleme.

Welches sind die Stärken Ihres Unternehmens?
- Teamgeist
- Friseurdienstleistung und Bar in Einem
- Beste Ausbildung bei den Mitarbeitern

Auf welche Stärken setzen Sie bei Ihren Mitarbeitern?
- Gute Persönlichkeitsbildung
- Starke Unternehmensbindung
- Interesse an Weiterbildung

Ihr wichtigster Tipp für die Mitarbeitermotivation?
Grundsätzlich sollten Privatleben und persönliche Ziele mit der Firma vereinbar sein. Und die Kombination Bar und Salon als solche ist ebenfalls Motivation: die Mitarbeiter bereiten auch Getränke, Freunde und Bekannte können einfach mal so vorbei kommen.

Wie viel Weiterbildung durchläuft ein Mitarbeiter durchschnittlich im Jahr?
Unsere Schulungen laufen in den beiden Salons getrennt nach Sebastian und Sassoon ab. Somit hat jeder Mitarbeiter ca. 4 Schulungen extern und intern Farbe-, Produkt-, bzw. Verkaufsschulungen. Insgesamt sollte jeder auf ca. 6 Schulungen im Jahr kommen.

Wichtige Fragen im Bewerbungsgespräch?
Was sind Ihre persönlichen Ziele?

Die „BarSchneiderei“ wirkt jung, unverbraucht, cool. Der ideale Arbeitsplatz für junge Menschen. Ein Aushängeschild für eine neue Friseurbranche? Wie könnte das Interesse für einen Job in dieser Branche bei den Jugendlichen geweckt werden?
Das Berufsbild sollte sich moderner präsentieren; solche Kombinationen, wie die „Barschneiderei“ können sicher dazu beitragen.
Wir müssen zeigen, dass es ein guter, kreativer Beruf ist und ihn durch Schulungen und Weiterbildungen in Bewegung halten, dabei sollten alle Unternehmer mitmachen.

Klare Wünsche an die Branche?
In der Innung sind zu viele ältere Personen tätig, die das Konzept übernehmen. Das Berufsbild muss moderner gestaltet und transportiert werden, die Richtung neu bestimmt und die Berufsbezeichnung geändert werden. Wir müssen weg vom Perückenmacher und von Dressierarbeiten. Die Kollektivverträge müssen dringend bearbeitet werden. Der Satz von Jugendlichen: „Da verdient man ja nichts!“ muss weg! Die Innung braucht unbedingt Leute, die in diese Richtung denken.

 

Mai 2012


Interview:Katja Ottiger