16.05.2011

Gerhard Kopfer: BUNDY BUNDY Topakteur

Blütenblätter aus geflochtenen Zöpfen, Hüte aus Haar, Hochsteckskulpturen mit Wow-Effekt. Der smarte Topakteur der Qualitätsmarke BUNDY BUNDY überrascht bei seinen zahlreichen Bühnenauftritten immer wieder vor allem mit seinen teilweise unglaublichen Hochsteckkreationen. Seit vielen Jahren stellt er sein beachtliches Know How dem BUNDY BUNDY Artistic Team zur Verfügung und ist stark in die Entwicklung der neuesten Kollektionen eingebunden.

Du arbeitest sehr erfolgreich bei BUNDY BUNDY, einem der größten Friseurunternehmen Österreichs. Was ist dein Erfolgsgeheimnis?
Dass das, was ich tue, ich immer schon gern gemacht habe und das immer noch gern und mit Spaß mache! Vielleicht war auch ein Ansporn, dass ich mich in meiner Berufswahl gegen meine Eltern durchgesetzt habe. Denn sie waren nicht für den Beruf des Friseurs, da das kein typischer „Männerberuf“ ist. Ich hätte Ingenieur werden sollen, war deshalb auch ein Jahr auf der HTL für Hoch-Tiefbau. Aber jetzt sind meine Eltern natürlich stolz.

Welche Funktionen begleitest du innerhalb des Unternehmens?
Ich bin Teamcoach, d.h. ich unterstütze das Team und den Teammanager (Filiale BUNDY BUNDY Schwarzenbergplatz, Anm.).

Arbeiten im Topsalon und Fotoshootings, Kollektionen, Bühnenarbeit im In- und Ausland, Tourneen…Was reizt dich am meisten und warum?
Es ist immer wieder schön verschiedene Dinge zu tun, nicht nur die alltägliche Arbeit im Salon, Shootings, oder nur auf Tournee sein. Sondern das Zusammenspiel von allem ist der große Reiz! Ich möchte das Friseursein im Salon mit Kundenkontakt niemals missen, aber auch nicht die immer wieder neuen Projekte. Das alles ist mein Traumjob. Ich wüsste nicht, was ich anderes machen wollte!

Welches Land hat dich am meisten inspiriert?
Wenn man das so sagen kann, dann ist es wohl das Chicago der 20er und 30er Jahre: Wolkenkratzer im Jugendstil, die Zuckerbäckerarchitektur. Die Frisuren der Frau veränderten sich so prägnant. Da kamen die tollen, extremen Kurzhaarschnitte mit Wellen. Art Deco und Jugendstil sind für mich eine schöne und inspirierende Epoche!

Seit Jahren bist du als Topakteur im BUNDY BUNDY Artistic Team neben deine tollen Schnitttechniken vor allem für deine Hochsteckfrisuren bekannt. Was fasziniert dich mehr?
Es gibt für mich zwei Arten von Kundinnen: Langhaar und Kurzhaar. Dazwischen gibt es nichts!

Dein wichtigstes Werkzeug?
Meine Hände.

Was darf auf einer Stylingtour nicht fehlen?
Schokolade und Fotos meiner Lieben.

Wenn du ein Produkt wärst, welches wäre es?
Ein Haarspray! Exakt: das orange High Hair von Wella! Es ist fest und haltbar, aber trotzdem flexibel. Beim Hochstecken perfekt: Strähne einsprühen, ausarbeiten, feststecken, gleich weiter machen…

Was ist für dich eine gelungene Frisur?
Wenn sie mir gefällt.

Wen möchtest Du gerne mal stylen und warum?
Immer wieder gern Königin Rania von Jordanien! Sie ist eine liebe und nette und extrem hübsche Frau. Eine faszinierende Persönlichkeit.

Mit welchem Friseur in welchem Salon würdest du gerne mal einen Tag lang arbeiten?
Mit jedem Friseur, solange der Teamgeist stimmt. Das ist mir sehr wichtig, egal ob Starfriseur, Assistent oder Lehrling.

Bei dem Projekt der Fotografin Christine Pichler „Five blind women“ warst du für die Frisuren der blinden Frauen verantwortlich. Welche neuen Erfahrungen nimmst du aus diesem Shooting mit?
Das war eine sehr emotionale Arbeit mit diesen Mädchen. Was ich mir mitnehme ist die Faszination, zu sehen, wie toll diese Mädchen mit Haaren umgehen: tasten, greifen, fühlen. Dieses behutsame Tasten ohne zu zerstören, der gefühlvolle, sorgsame Umgang mit dem Haar ist beeindruckend. Das versuche ich auch meinen Kunden zu vermitteln, das Wohlfühlergebnis Haar spüren zu können.

Was erfüllt dich in unserer Branche mit Stolz?
Ich bin stolz darauf, dass es in Österreich so viele tolle Friseure gibt und dass wir hier auf einem sehr hohen Niveau arbeiten.

 

April 2010


Interview: Katja Ottiger