18.05.2017
Peter Pfister: Friseur-Messen-Exzess
Brauchen wir wirklich zwei Messen innerhalb eines Monats? 5./6.März AHI in Wien … 8./9. April hairfestival in Graz … dazwischen 1./2. April TOP Hair days in Düsseldorf und Cosmoprof in Bologna
Ein offener Brief, klare Worte eines Besuchers, Ausstellers, Branchenfunktionärs...
Als aktiver Friseur, Besucher aller drei genannten Messen und auch als Funktionär einer Friseurvereinigung erlaube ich mir diesen offenen Brief.
Unsere Friseurbranche ist sehr aktiv! Das ist erfreulich und schön für den Beruf. Da ist zum einen Komm-Rat Peter Schaider, ein erfolgreicher Unternehmer (nicht nur in der Friseurbranche), der seine Idee mit persönlichem Engagement und Risiko umsetzt (Austria Hair). Lobenswert und positiv.
Dann ist da Frau C. Derler von der Messe Graz, die mit viel Begeisterung und Energie versucht ein qualitativ hochwertiges „hair Festival“ auf die Beine zu stellen. Die Bundesinnung, die mit „Haarmania" zwar keine Messe,
aber auch ein qualitativ hochwertiges Event auf die Beine stellt. Auch uns selbst als „Intercoiffure“ darf ich hier erwähnen, wir haben im vergangenen Jahr ebenfalls versucht, einen qualitativ hochwertigen Kongress auch für „Nicht-Mitglieder“ zu öffnen und haben festgestellt, dass sich das Interesse in Grenzen hält. Auch andere hatten es in der Vergangenheit versucht und sind letztlich gescheitert.
Ich empfinde es als sehr schade, dass so viel positiver Wille, Energie und auch Geld letztlich verschwendet anstatt gebündelt verwendet wird.
JEDER, egal ob Besucher oder Aussteller hat in Gesprächen auch meine Meinung geteilt. „WARUM ist es nicht möglich, EINE GEMEINSAME Veranstaltung zu organisieren? Klar hat jeder Veranstalter seine persönlichen Interessen und jeder glaubt, er/sie macht es besser.
Düsseldorf hat bewiesen, dass man mit konsequentem Konzept und Ausdauer ein hervorragendes Event auf die Beine stellen kann. Da gibt es auch einige österreichische FriseurunternehmerInnen, welche diese Reise auf sich nehmen. Deutschland hat rund 85.000 Friseurunternehmer und ca. 30.000 Besucher (inkl. vieler MitarbeiterInnen) waren beim Event dabei! UND Österreich hat 8.500 Friseurunternehmer und es gibt zwei Messen innerhalb von 5 Wochen, im selben Zeitraum wie das Großevent in Düsseldorf und/oder Bologna und wundert sich, warum letztlich zu wenig Besucher kommen und sich die großen Partner zieren, an einer solchen Messe teilzunehmen.
Es ist an der Zeit, dass JEDER der Veranstalter Kompromiss- und Gesprächsbereit ist, ein GEMEINSAMES Projekt zu prüfen! Österreich ist zu klein um die Ressourcen zu verteilen! Es gilt einen gemeinsamen Termin zu finden, der vielleicht auch im Jahreskalender als Gegenpol im internationalen Messeangebot steht. Auch wenn Österreich flächenmäßig ein kleines Land ist, so sind die Anreisewege (meist mit dem Auto) doch erheblich! WIEN-GRAZ-SALZBURG (auch INNSBRUCK möchte natürlich) sind Standorte, die sowohl die Infrastruktur als auch entsprechende Hallen bieten, um eine tolle Messe in der Qualität und Art wie das „HairFestival“ in Graz austragen könnte. (Dies gilt auch als Kompliment an Frau Derler!)
Dafür brauch es EIN EINZIGES KONZEPT, welches geographisch auf Wanderschaft geht und jährlich zum annähernd selben Termin (vielleicht wäre Mitte-Ende September dafür gut?) stattfindet. Die Namensgebung zur Vereinigung wüsste ich schon: „Austria Hair Festival“
Liebe Veranstalter und Verantwortliche in der Friseurbranche! Springt über eure Schatten und Egos und setzt euch an einen Tisch um der Branche einen wirklich positiven Dienst zu erweisen! Ich bin überzeugt, die Teilnehmerzahl und die Qualität wird es euch danken!
Mit freundlichen, kollegialen und haarigen Grüßen
Peter F. Pfister
Präsident Intercoiffure Österreich