Grafikdesign Judith Keppel

11.02.2009

Die 3 Friseur-Arbeitnehmertypen

Mitarbeiter über einen Kamm scheren, war gestern - unsere große Arbeitnehmerstudie in der Friseurbranche definiert die unterschiedlichen Charaktere und das ist ziemlich spannend...

„Warum können nicht alle meine Mitarbeiter so wie unsere Top-Stylistin Sandy sein?“ Eine häufig gestellte Frage von Chefs verbunden mit dem eindeutigen Wunsch sein „bestes Pferd im Stall“ zu klonen. Die Folge, man schert Mitarbeiter über einen Kamm, in der stillen Hoffnung, dass sie doch noch so wie „Sandy“ werden.
Fakt ist jedoch: Jeder Mensch ist anders und jeder Arbeitnehmer erst recht. Worauf es ankommt ist, die Unterschiede zu kennen und entsprechend differenziert mit jedem Mitarbeiter umzugehen.

Bereits in der Rekrutierungsphase kann man gezielt seine Wunschmitarbeiter ansprechen. Mit den richtigen Auswahlkriterien, Botschaften in Anzeigen und gezielten Fragen im Bewerbungsgespräch kann man passende Kandidaten leichter herausfiltern.

Betrachtet man das gesamte Team, so stellt man unterschiedliche Charaktere und Typen fest. In der erfolgreichen Mitarbeiterführung und Personalentwicklung ist es essentiell, auf jeden Mitarbeiter einzeln einzugehen, individuell zu führen und dem Typ entsprechend zu motivieren.

Durch die relevanten Faktoren „Einstellung zur Arbeit und zum Beruf“ konnten wir 3 Mitarbeiter-Typen herausfiltern, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen. (Quelle: "Die Studie: Motivation und Karriereperspektiven in der Friseurbranche") Dies kann Ihr Personalmanagement immens erleichtern.

Typ 1 – ‚Die Berufenen‘

Typ 2 – ‚Die Arbeiter‘

Typ 3 – ‚Die Zufriedenen‘


TYP 1 DIE BERUFENEN – die engagiert Leidenschaftlichen

Grafikdesign Judith Keppel

Sie sind Friseure ‚mit Leib und Seele‘, haben Freude an der Tätigkeit selbst, würden wieder Friseur werden und den Beruf weiterempfehlen.

Sie treffen Aussagen wie:

„Meine Arbeit gehört zu den wichtigsten Dingen in meinem Leben.“
„Würde auch weiterarbeiten, wenn ich kein Geld mehr verdienen müsste.“
„Meine Arbeit macht die Welt zu einem besseren Ort“.

Die ‚Berufenen‘ sind gut für die Branche, denn sie stehen mit Leidenschaft hinter ihrer Arbeit. Sie tragen pro-aktiv zur Steigerung des Berufsimages bei. Sie sprechen positiv von ihrem Beruf und nehmen damit auch eine aktive Rolle in der positiven Kundenansprache ein.

‚Berufene’ sind ein Zugpferd im Team. Mit Visionen und Überzeugung spornen Sie das ganze Team an. Aber aufgepasst: Zuviele im Team können Sie schnell überfordern, denn sie fordern. Sie sollten Berufenen etwas bieten können, sonst sind sie schnell wieder weg.


TYP 2 ´ARBEITER´- die allzeit Kritischen

Grafikdesign Judith Keppel

Die ‚Arbeiter‘ sind die am wenigsten zufriedenen bei ihrer Tätigkeit. Sie freuen sich auf das Wochenende und die Pension arbeiten vor allem, weil es notwendig ist würden eher nicht wieder Friseur werden und aufhören, wenn sie nicht Geld verdienen müssten.

Sie treffen Aussagen wie:

„Ich würde jungen Leuten den Friseurberuf nicht empfehlen.“

„Ich freue mich auf das Wochenende.“

„Ich weiß immer genau, welcher Wochentag ist und sehne mich nach dem Feierabend.“

‚Arbeiter’ können ganz schnell für Frustration im Team sorgen, im Sinne von z.B. „der hat sich schon wieder vorm saubermachen gedrückt“, Aufgepasst: Es gibt softe Arbeiter, die Sie mit Geduld und gezielter Motivation zur notwenigen Leistung anspornen können. Bei einem Hardcore ‚Arbeiter’ allerdings bleibt Ihnen nur ein Schritt: Entlassung.


TYP 3 ´ZUFRIEDENE` - die treuen Seelen

Grafikdesign Judith Keppel

Sie nehmen eine Zwischenposition zwischen den anderen beiden Typen ein. Sie sind gerne Friseur und mit ihrer Arbeit zufrieden. Andererseits sehen sie die Arbeit auch als Notwendigkeit.

Die ‚Zufriedenen‘ würden jungen Leuten empfehlen, FriseurIn zu werden. Sie sind treue Seelen im Salonalltag und stehen voll hinter Ihnen.

Auf ‚Zufriedene’ können Sie bauen. Sie sind die tragenden Säulen im Unternehmen und werden im Team für eine ausgeglichene Stimmung sorgen. Aufgepasst: Sie sprechen auf andere Motivationsmotoren als Berufene an (z.B. Teilzeit-Möglichkeiten, kleine Sonderaufgaben, …).

Nun sehen Sie sicher ihr Team mit anderen Augen und fragen sich, wer welcher Typus ist und ob Ihr Team so ideal zusammengestellt ist. Genau damit beginnt Ihre Arbeit als Führungsperson.

Machen Sie sich über jeden Einzelnen Gedanken und berufen Sie fixe Einzelgespräche ein. Zwischen Tür und Angel erfüllt diesen Zweck nicht, sondern in einem geschlossenen Raum zu einer bestimmten Zeit sollten Sie sich vorbereitet pro Mitarbeiter die Zeit nehmen.

Mitarbeiterführung ist nicht einfach, ABER: Als Führungsperson, die individuelle Bedürfnisse berücksichtigt und nach vorne schauend zielgerecht führt, ernten Sie Respekt und Anerkennung. Und die Bereitschaft sich für Sie und Ihren Salon einzusetzen wird damit umso größer.

Auszug aus der großen Studie "Motivation- und Karriereperspektiven in der Friseurbranche": 1.010 Friseurinnen und Friseure (vom Lehrling bis zum Salonleiter) nahmen teil an der großen Studie „Motivation und Karriereperspektiven in der Friseurbranche“. Durchgeführt wurde die Studie von der Wirtschaftsuniversität Wien im Auftrag von JOKIRA friseurjobbörse.