21.12.2022
Katharina Strassl thematisiert Haarausfall als Long Covid-Symptom
Haarausfall gilt als zweit häufigstes Long Covid-Symptom. Friseure können hier als Spezialisten punkten und aufklären!
Es gibt kaum etwas, über das sich Männer wie Frauen optisch mehr definieren als über die eigene Haarpracht. Umso schmerzlicher, wenn der Haarverlust stärker auftritt als die üblichen 100 Haare am Tag, das verunsichert Kund*innen.
Long Covid Studie
Laut einer Studie aus Großbritannien (Januar 2020 bis April 2021), für die 2,4 Millionen elektronische Patientenakten hinzugezogen und ausgewertet wurden, ist Haarverlust das zweit häufigste Long Covid Symptom. ImSalon berichtete, die Details zur Studie könnt ihr ►HIER nachlesen.
Grund genug, dass Friseur*innen dies thematisieren und Betroffenen mit ihrem Wissen beratend zur Seite zu stehen. Katharina Strassl tuts und klärt in Social Media ihre Kund*innen darüber auf, gibt praktische Tipps und trägt zur Sensibilisierung des Themas bei.
Denn plötzlich stark auftretender Haarverlust kann die mögliche Langzeitfolge einer Infektion mit dem Coronavirus sein, unabhängig von der Schwere des Krankheitsverlaufes - Ursache und Häufigkeit dieser Corona-Langzeitfolge wird derzeit noch weiter erforscht.
„Viele bemerken es zwar, können aber keinen direkten Zusammenhang mit einer Corona-Infektion herstellen – zumal der Haarausfall zeitversetzt oft erst Wochen oder Monate nach Abklingen der Infektion auftritt“, so Katharina Strassl. „In diesem Fall aber handelt es sich aber zumeist um einen reversiblen Haarausfall, d.h., die Haarfollikel bleiben erhalten und die Haare wachsen wieder nach.“ Die Friseurunternehmerin empfiehlt ihren Kund*innen deshalb, „den Ausfall genau zubeobachten und eventuell ein Blutbild machen zu lassen.“
Von starkem Haarverlust betroffen war auch Andrea Hecker, Friseurin aus München, deren Long Covid bedingter Haarausfall sie selbst überraschte und persönlich herausforderte. Sie setzt bei ihren Kund*innen mittlerweile auf Haarausfalls-Prävention, nachzulesen in unserem Interview: ►Andrea Hecker: Long Covid und Haarausfall – es braucht mehr Aufklärung
Long Covid Haarausfall: Stress & Autoantikörper
Haarausfall kann verschiedene Auslöser haben. Bei einer Infektion mit dem Coronavirus etwa der Stress sein, der solch eine Infektion als Belastung des Immunsystems verursacht. Benötigt der Körper in Stresssituationen mehr Energie, bleiben weniger Nährstoffe für das Wachstum der Haare übrig und können ausfallen.
Geschieht dies plötzlich nach einer Corona-Infektion, kann auch die Bildung von Autoantikörpern der Grund für den Haarausfall sein. Diese ‚Autoantikörper‘ sind Antikörper, die sich gegen körpereigenes Gewebe, Hormone oder andere Antikörper richten, was häufig bei einer Autoimmunerkrankung oder im Zuge einer Krebserkrankung vorkommt.
No Panic!
Wie können Friseur*innen helfen? Ruhe bewahren und kompetent unterstützen! Katharina Strassl empfiehlt ihren Kund*innen beispielsweise den frühzeitigen Einsatz eines Koffeinshampoo, das den Haarverlust reduzieren und die Haarwurzeln zusätzlich stärken kann.
Zudem rät sie Betroffenen, ein Blutbild anfertigen zu lassen, denn das klärt den Status der Mikronährstoffversorgung im Körper. Vielleicht sind im Zuge der Erkrankung einfach nur die Nährstoff-Tanks leer, wie beispielsweise Eisen, Zink und Vitamin D.
„Beim Haarausfall ist Geduld gefragt - schnelle Hilfe gibt es nicht wirklich“, betont Katharina Strassl und empfiehlt „die Kopfhaut zu bürsten und zu massieren, um damit die Blutzirkulation anzuregen, das hilft! Mit dem richtigen Styling lässt sich zudem das verringerte Haarvolumen etwas kaschieren.“
Also, No Panic!
Die Haare werden wieder wachsen, wie Katharina Strassl aus der Erfahrung der letzten Monate sagen kann und auch bei Kollegin ►Andrea Hecker gab es ein Happy End: Nach sechs Wochen kam die Haarpracht zurück.