26.05.2009

Ab in den Süden - Karriere in Portugal

[b]Interview Sabine Pawlik/ Salon hairport – Lissabon/ Portugal[/b]

Fakten zum Salon
www.hairport.pt
INTERNATIONAL HAIR SALON IN LISBON CENTRE
Anzahl Mitarbeiter:7
Salongröße: 85m2
Marken im Salon: Wella & Fudge


imSalon.at: Lisabon, wow, klingt wie ein Aussteigertraum. Ist euer Traum wahrgeworden?
Sabine Pawlik: Unsere Absicht war es gar nicht fuer immer wegzugehen. Wir wollten mal fuer 1jahr weg in die Sonne und einfach sehen wie es geht. Es hat sich dann einfach soviel ergeben dass wir die Rückkehr immer weiter verschoben haben.


imSalon.at: Die meisten stellen sich vor das sobald man im Süden ist, man weniger arbeitet? Falsches Vorurteil oder süße Wahrheit?
Sabine Pawlik: Wenn man ein Ziel vor Augen hat, muss man ueberall voll anpacken, sonst wird das nichts. Aber es gibt einen anderen Rythmus im Süden und man hat auch relaxte Momente an stressigen Tagen. Vor allem die Freizeitgestaltung sieht anders aus. Man geht nach der Arbeit in eine Tasca, oder auswärts essen mit Freunden und trifft sich noch auf einen Drink im „Gastgarten“. Das Leben im Süden spielt sich mehr auf der Strasse ab.


imSalon.at: Wie bist du auf die Idee gekommen nach Lissabon zu gehen und dich dort selbstständig zu machen?
Sabine Pawlik: Das hat sich einfach ergeben. Lissabon war ein Zufall. Wir waren auf der Suche nach einer Stadt mit mehr als 500.000 Einwohner, mit Nähe zum Meer und mit angenehmen Klima. Nach einem Jahr hier hatte ich die Chance mich in das Unternehmen einzukaufen in dem ich gearbeitet habe - eine glückliche Konstellation würde ich sagen. Dann ergab sich alles mit der Zeit und vor 2 Jahren hab ich mit meinem Partner den Rest der Anteile gekauft .

imSalon.at: Wie lautet eure Unternehmensphilosophie.
Sabine Pawlik: Nicht im Strom mitzuschwimmen und jeden Kunden als einzelnes Individuum zu sehen, der keine Kopie von sich auf der Strasse, beim weggehen treffen will.


imSalon.at: War es ein behördliches SpießrutenlauFen oder wie genau geht man vor, wenn man in fremdem Land Fuß fassen will?
Sabine Pawlik: Ja...der buerokratische Huerdenlauf hat mir sehr viel Nerven gekostet. Da kommt man zwischendurch auch mal auf die Idee die Flinte ins Korn zu werfen! Auch einen Bankkredit zu organisieren war sehr, sehr schwierig.
Wichtig ist es die Sprache zu sprechen oder eine Person seines Vertrauens zu haben die einen begleitet. Dann wuerde ich mit anderen sprechen die Aehnliches gemacht haben um Erfahrungen zu sammeln. Es muessen ja nicht alle die gleichen Fehler machen und manche Infos helfen einem vielleicht weiter. Auch wichtig ist verstehen zu lernen was fÜr MentalitÄtsunterschiede existieren. Jedes Volk tickt anders. Wenn man sich nicht die MÜhe macht sich ein bisschen reinzuversetzen hat man Schwierigkeiten erfolgreich zu sein.


imSalon.at: Es ist ja ein recht großes Risiko, was hat euch den Rücken gestärkt?
Sabine Pawlik: Wir hatten immer einander und jeder glaubt an den anderen


imSalon.at: Ihr seid ein recht internationales Team. Wie ist die Sprache bei euch im Salon.
Sabine Pawlik: Es ist mir wichtig das portugiesisch gesprochen wird aber wenn jemand neu dazukommt sprechen wir alle Englisch. Die Kunden freuen sich auch sehr wenn sie ihre tollen Englischkenntnisse zum Besten geben koennen. Portugiesen sprechen extrem gutes Englisch und sind ueberhaupt Sprachlich sehr begabt.


imSalon.at: Konntet ihr alle portugiesisch oder habt Ihr spezielle Kurse (Crash Seminare) belegt?
Sabine Pawlik: Alle haben Kurse gemacht. Die ersten beiden Jahre mogelt man sich generell mit Englisch durch weil man glaubt das man sowieso bald wieder ins Heimatland geht. Erst wenn man drauf kommt das es etwas Laengeres wird, nimmt man das Lernen ernster.


imSalon.at: Welche Hauptunterschiede seht ihr in der Friseurbranche Österreich verglichen mit Portugal
Sabine Pawlik: Mmmmh...schwere Frage!
Die Ausbildung und auch Weiterbildung der Mitarbeiter ist sicher in Oesterreich um einige Ecken stärker. In Portugal gibt es leider kein duales Ausbildungssystem.
Ich würde allerdings unseren Salon nicht als repraesentativen durchschnittlichen Friseur bezeichnen.


imSalon.at: Wie ist das Standing/ Image von Friseuren/ Stylisten im Land?
Sabine Pawlik: Das wird immer besser wuerde ich meinen. Leider ist die Ausbildung ziemlich veraltet und trotzdem teuer. Mit dem Sieg von Portugal beim WELLA-Trendvision Award 2007 hat der Friseurberuf in Portugal an Prestige gewonnen.


imSalon.at: Welche Anforderungen müssen Stylisten erfüllen, die sich für einen Job bei euch interessieren?
Sabine Pawlik: Sie muessen offen, lernwillig und neugierig sein und gern in einem Team arbeiten. Bei uns nehmen auch Topstylisten den Besen in die Hand und waschen mal ihre Kunden selber wenn gerade viel zu tun ist. Oh und Englischkenntnisse sollten sie auch besitzen sonst haben sie Probleme mit unseren Kunden zu kommunizieren.


imSalon.at: Euer Tipp an abenteuer-lustige Friseure, die an Jobs oder dem Niederlassen im Ausland Interesse haben?
Sabine Pawlik: Springt ins kalte Wasser und probierts doch. Wenns nichts fuer euch ist koennt ihr jederzeit wieder heimkehren. Aber traut euch mal den Fuss vom Fleck zu heben, denn es ist auf jedenfall wichtig es ausprobiert zu haben


imSalon.at: Gibt es Dinge, die Ihr im Salonalltag vermisst, die bei uns selbstverständlich sind?
Sabine Pawlik: Pünktlichkeit der Kunden und Trinkgeld


imSalon.at: Wie setzt sich eure Kundschaft zusammen? Eher Einheimische oder viele Touristen?
Sabine Pawlik: Da unser Geschäft im Herzen Lissabons genau an einem der 5 berühmten Aufzüge ist, kommen immer wieder mal neugierige Touristen rein. Aber wir haben sehr viele portugiesische Stammkunden und Ausländer, die nach Portugal imigriert sind.


imSalon.at: Gibt es rückblickend Dinge, die Du anders machen würdest?
Sabine Pawlik: Nein, ich versuche von vorn herein alles so zu machen, dass ich zufrieden bin. Und meistens kommt alles wie man es gerade braucht.


imSalon.at: Deine Zukunftspläne?
Sabine Pawlik: Wir eroeffnen noch heuer unseren 2.Salon in Lissabon. D.h. wir erwarten Sonnenhungrige oesterreichische Friseure die mit uns wachsen wollen!

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