03.12.2024
Friseur-Stammtische in Wien setzen auf Dialog
Marcus Eisinger, Landesinnungsmeister der Friseure Wien, nutzte die von der Friseurinnung initiierten Stammtische für den persönlichen Dialog - das sind die drängenden Themen ...
Im November lud Landesinnungsmeister Marcus Eisinger zu Wiener Bezirksstammtischen ein. Unter dem Motto „Auf ein Wort mit Marcus Eisinger“ hatten diesmal Friseurinnen und Friseure aus den Bezirken 1, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 12,15,16,17,18,19 die Möglichkeit, sich persönlich über aktuelle Entwicklungen in der Friseurbranche zu informieren und direkt Fragen an die Landesinnung zu stellen.
Branchen im Wandel – drängende Themen im Fokus
Der Stammtisch bot Raum für offenen Austausch in entspannter Atmosphäre. Dabei standen vor allem die drängendsten Herausforderungen der Friseurbranche im Mittelpunkt:
- Lehrlingsmangel:
Die Friseurbranche ist stark vom Wandel betroffen. Mit 60 % Ein-Personen-Unternehmen (EPUs) in Wien gibt es nur mehr wenige Betriebe, die Lehrlinge ausbilden. Zudem sinkt das Interesse eine Lehrabschlussprüfung abzulegen bei jüngeren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wien liegt damit weit unter dem österreichischen Durchschnitt bei den Lehrabschlussprüfungen. Um dem entgegenzuwirken hat die Innung sich für die Einführung der Zwischenprüfung eingesetzt und umgesetzt. Sie wird mit steigendem Interesse angenommen. Vorbereitungskurse in der Innung werden bis 70% gefördert und sind damit eine starke Entlastung für die Unternehmen. Diese Maßnahmen sollen das Niveau der Lehrlingsausbildung und die Erfolgsquote nachhaltig steigern.
- Digitalisierung und Unterstützung:
Das Kompetenzzentrum der Wiener Innung in der Mollardgasse bietet Zwischenprüfungen und gezielte Vorbereitungen für die Lehrabschlussprüfung an. Ergänzt wird dies durch eine innovative Digitalisierungs-App, die Lehrlinge bei der Prüfungsvorbereitung unterstützt.
Der vor ca. zwei Jahren initiierte Branchenbeirat hat zur Aufgabe den Friseurberuf wieder von der ►Mangelberufsliste herunterzubekommen. Er setzt sich aus Partnern wie der Bundeslehrlingsstelle, Wiener Landeslehrlingsstelle, Berufsschulen, Bildungsministerium und sämtliche Wiener Förderstellen, wie u.a. das WAFF, AMS, AK zusammen. In einer Arbeitsgruppe des Branchenbeirats wurden dabei Maßnahmen wie der Ausbildungsleitfaden erarbeitet, sowie die Förderung und Finanzierung der APP für die Vorbereitung der Lehrabschlussprüfung und Förderungen für Vorbereitungskurse für die Zwischenprüfung zur Verfügung gestellt. Eine Automatisierung der Anmeldung von Lehrlingen in der Berufsschule wurde angeregt und ist derzeit durch das Bildungsministerium in Umsetzung.
Angesichts der wirtschaftlich angespannten Situation hat die Wiener Friseurinnung die bereits bundesweit niedrigste Grundumlage für Friseurbetriebe auch für 2025 nicht erhöht.
Aktive Mitgestaltung
In Zeiten laufender Regierungsverhandlungen setzt sich Landesinnungsmeister Marcus Eisinger intensiv für die Interessen der Friseurbranche ein.
Themen wie Bürokratieabbau und wirtschaftliche Entlastungen stehen dabei im Fokus. Neben der allgemeinen Notwendigkeit, überbordende Bürokratie abzubauen und Lohnnebenkosten zu senken, um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu stärken, setzt sich Eisinger auch für die Senkung der Mehrwertsteuer für Friseurbetriebe ein.
Auch die Umwandlung der Hygienerichtlinie in eine Verordnung ist auf der Agenda der Landesinnung. Sie soll in Zukunft Infektionen in der Friseurbranche verhindern.
Ein starkes Netzwerk für die Zukunft
Marcus Eisinger betonte einmal mehr, wie wichtig ihm persönlicher Austausch und gemeinschaftliche Lösungen in einer sich wandelnden Branche sind: „Es ist wichtig, die Anliegen unserer Mitglieder direkt zu hören und Lösungen gemeinsam zu erarbeiten. Durch unsere Initiativen wie Stammtische und den Branchenbeirat sowie die Förderung von Aus- und Weiterbildung setzen wir klare Schwerpunkte für eine erfolgreiche Zukunft der Wiener Friseurbranche. Erfolg hat bekanntlich drei Buchstaben T.U.N.“