Credit (v.l.n.r.): Lizzy Lemon, Nadine Wagenknecht, Simone Griedl, Kerstin Buddner, Tim Hoffmann

14.02.2022

Von Knutschkugeln und Feelgood-Managern: Der Hund im Friseursalon

Weniger Burnout – gesündere MitarbeiterInnen – weniger Krankenstände. Hunde am Arbeitsplatz sind eine Wohltat für die Seele und bringen ein paar echte Wettbewerbsvorteile!

Tiere werden nicht umsonst zur Therapie eingesetzt – der Kontakt zu Hund, Katz‘ und Pferd senkt Stress, aktiviert die Ausschüttung vom Glückshormon Oxytocin, der Blutdruck und die Wahrscheinlichkeit von Burnout und Depression sinken. Das bringt auf Dauer glücklichere Mitarbeiter und weniger Krankenstände. Während ein Pferd im Salon vielleicht etwas ungeeignet ist, kann ein Hund die Mitarbeiter zu mehr Bewegung animieren – ein Spaziergang in der Mittagspause entspannt weit mehr, als dumpfes Binge-Scrolling am Handy.

Neben der körperlichen Ebene hat ein Tier im Salon einige sehr handfeste Vorteile:

Imageverbesserung
Ein Hund ist immer sympathisch! Das bringt einen Bonus bei der Mitarbeitersuche, denn wer will keine knuddelige Knutschkugel als Kollegen? Viele Salons stellen ihre Salonhunde auch auf der Webseite als Teammitglied vor, wahlweise mit passenden Job-Descriptions vom „Wurstsemmel-Beauftragten“ über den „Anstands-Wauwau“ bis zum „Security“.

Bindung und Treue
Das Team ist einer der wichtigsten Faktoren, ob ein Mitarbeiter bleibt oder geht. Einen Salon kann der talentierte Mitarbeiter schon mal verlassen, wenn ein attraktiveres Angebot lockt – aber wer bitte bringt es übers Herz, dem Hundeblick des Feel-Good-Managers seine Kündigung zu beichten?

Für Simone Griedl (Friseur Haarstubn, München) war der Hund sogar ein Grund, sich einen neuen Salon zu suchen: „Im alten Salon wollten sie nicht, dass ich Lia mitnehme, also habe ich gekündigt. Beim Bewerbungsgespräch habe ich gleich gesagt: Mit Hund oder gar nicht. Im Team war es dann sehr harmonisch mit ihr - Lia hat allen Trost und Ruhe gespendet. Wenn stressige, unfreundliche Kunden da waren, dann kommt der Hund und man kommt sofort wieder runter.

Stammkunden und Trinkgeld
Erfahrungsgemäß lieben viele Kunden den Salonhund und bringen ihm regelmäßig Futter mit – also Stammkundengewinnung einmal anders! Und - kein Scherz – mit Hund gibt es tatsächlich mehr Trinkgeld. „Das kriegt aber meistens der Hund für Leckerlis“, lacht Simone Griedl.

Social Media
In sozialen Medien kommen Postings mit Tieren gut an und bei den Inhalten muss man nicht lange überlegen. Schnarchende Bulldoggen und springende Quatschmacher werden nie langweilig und kassieren meistens mehr Likes als andere Beiträge!