Credit: Petra Hapke

27.04.2017

Ron Schumann gibt Idee für Blazor

Eine gebogene Klinge, ein Daumenschnitt, eine Zahnärztin und eine Idee…

Fakten:

  • - Friseurmeister
  • - Salon in Coesfeld
  • - 80 qm | 6 Arbeitsplätze
  • - Mitarbeiter: 3 ( Friseurin/ Meister/ Rezeptionistin)

Das Interview führte Birgit Senger

imSalon: Salon trifft Funktion steht auf deiner Visitenkarte, was steckt dahinter?
Ron Schumann: Meine Kunden sollen die Gewissheit haben, dass alle Haarschnitte, die wir machen, praktisch für sie selbst stylbar sind. Für uns ist der Haarschnitt nur dann gut, wenn er mit wenigen Griffen und einem Produkt in Form gebracht werden kann.

„Beim Zahnarzt ist der Blazor Prototyp entstanden…“

Du hast Tondeo die Idee zum neuen Blazor geliefert. Wann hast du beschlossen mit der Idee zu Tondeo zu gehen?
Das hat eigentlich schon eine Weile gedauert. Ich habe ja lange mit der gebogenen Klinge in der Hand geschnitten. Bis ich mir mal so richtig in den Daumen geschnitten hatte. Eine Freundin von mir ist Zahnärztin und hat mich mit den unterschiedlichsten Kunststoffen in ihrem Labor experimentieren lassen. Dort ist dann der erste Prototyp entstanden.

„Zuerst zum Patentamt…“

Mit dem bist du dann zu Tondeo?
Nein, mit dem bin ich erst mal zum Patentamt.

Schlau!
Dann erst habe ich Tondeo angeschrieben. Tondeo hat mich sehr schnell zu einem Gespräch eingeladen.

Wie hat man dort reagiert?
Uwe Schlichting und Elke Rahmann waren sofort begeistert.

Wie lange hat es gedauert bis Sie das fertige Gerät in Händen hielten?
Alles in allem dauerten Vertragsgestaltung und Entwicklung des Blazors, wie er nun ist,ca. zwei Jahre.

Diese Idee (Blade + Razor = Blazor) ist so simpel wie genial! Warum ist da noch niemand darauf gekommen?
Gute Frage. Fragt man sich doch bei Vielem im Leben, was einfach so passiert, wenn es passiert. Ich hatte auch nicht wirklich geplant Friseur zu werden.

„Heute fühlt sich Arbeiten wie ein Hobby an…“

Hört sich auch spannend an, erzähl mehr.
Ich habe nach dem Abi Reiseverkehrskaufmann gelernt. Das fanden meine Eltern besser als
Friseur. 
Als ich aber vor Jahren meine Mutter in Port Andratx auf Mallorca, während unseres Urlaubes, vom Friseur abholte, erzählte sie dem glatt, dass auch ich eigentlich gerne Friseur geworden wäre. Woraufhin dieser mich einlud mit den Worten: „Na dann komm doch morgen mal vorbei und mach ein Praktikum". Da war mein Urlaub quasi vorbei und ich die nächsten 3 Wochen im Friseursalon. Danach habe ich mich bei "Harder" und "Vidal Sasson" ausbilden lassen und heute fühlt sich das alles, wie ein Hobby an, nicht wie Arbeit.

Ich liebe die Geschichten, wie Friseure zu ihrem Beruf gekommen sind! Aber zurück zum Blazor. Hast Du schon immer gerne mit dem Messer geschnitten?
Ja, ich schneide sehr gerne mit dem Messer. Ich habe auch schon einige Messer und
Ausbildungen im Markt durch. Ich wollte was in der Hand haben, was für jeden Friseur umsetzbar ist und ohne viel Erklärung und Schulung auskommt.

Dein Rat für den Friseur, der den Blazor zum ersten Mal in der Hand hält?
Den ersten Haarschnitt am Übungskopf machen und keine Angst haben!

„Arbeitsschutz verlangt Klingenschutz…“

Wie arbeiten Sie mit dem Blazor am liebsten?
So kreativ wie möglich. Mein erster Prototyp hatte noch keinen Klingenschutz, da konnte ich experimentieren. Aber Arbeitsschutz verlangt Klingenschutz, natürlich müssen wir den Blazor so sicher gestalten, damit Friseur und Kunde vor der offenen Klinge geschützt sind.

Machst Du jeden Haarschnitt mit dem Blazor?
Nein, Sassoon Haarschnitte schneide ich mit der Schere. Bei Männern benutze ich
allerdings fast immer den Blazor. Bei Frauen verwende ich ihn gern beim Finish.

Hast Du da noch einen Tipp?
Für alle die super tolle fließende Haarbewegungen mögen, empfehle ich, zum Abschluss kopfüber mit dem Blazor durch die Haare gleiten, so als wolle ich mit den Händen durchfahren.

Vielen Dank Ron für deine Ideen. Weiterhin viel Spaß mit deinem Hobby.


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Mai 2017