Credit: Martin Steiger imSalon

22.09.2010

Robert Gudera: Trends im Abverkauf

Schwarzkopf Trendbotschafter und @work-Team Member weckt mit Trendabverkauf das Interesse für neues Styling.

Er ist Unternehmer des Grazer Salon GINGER mit 10 Mitarbeitern und seit 2007 Trainer im @work-Team bei Schwarzkopf Professional. Neben Arbeiten für Fashionshows und Fotoshootings setzt er auf internationalen Showbühnen Trends in Sachen Technik und Styling um, seine Stationen hier u.a. Deutschland, Schweiz, Asien, Russland und Australien. Beim Austrian Hairdressing Award 2010 wartet das Team von GINGER mit mehreren Nominierungen auf. Robert Gudera ist nominiert in den Kategorien Avantgarde und Presse.

Im Interview führte Katja Ottiger

Du arbeitest als Trainer im Schwarzkopf @work-Team, präsentierst regelmäßig die Essential Looks. Was ist der größte Reiz dabei?
Robert Gudera: Hautnah und aus erster Hand die neuesten Infos in Sachen Mode und Trend von den Entwicklern der Essential Looks zu erhalten und zu trainieren. Mit Kollegen aus dem In- und Ausland Ideen auszutauschen. Nicht stehen zu bleiben.

Was bedeutet Friseur sein für dich?
RG: FREUDE - Sich jeden Tag mit Schönheit auseinanderzusetzen ist doch ein Super-Leben.

Deine wichtigsten Stationen?
RG: Super-Ausbildung in Bruck/Mur bei Valentin Pichler / Lehrreiche Jahre bei Walter Hirth und im Creative College als Trainer in allen berufsrelevanten Bereichen (Persönlichkeitsbildung, Beratung, Schnitt, Farbe, Umformung, Styling, Unternehmensführung). Eröffnung von GINGER + und die Aufnahme in das @work-Team.

Seit 2000 führst du einen Salon (HAIRSTYLING GINGER) in Graz. Wie viel Training durchläuft ein/e Mitarbeiter/in in deinem RG: Team durchschnittlich im Jahr, und welche Konzepte zur Weiterbildung bietest du ihnen?
Starter trainieren in einem wöchentlichen Intervall und in einem auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Plan. Für alle anderen Kolleg/inn/en gibt es zweimal im Jahr die Möglichkeit, sich für alle Seminare anzumelden, die zur Weiterendwicklung hilfreich sind. Des Weiteren finanzieren wir Auslandaufenthalte inklusive Mitarbeit in sehr guten Salons in den jeweiligen Ländern.

Du hast in deinem Salon den Trendabverkauf ausprobiert, d.h. den Herbst-/Wintertrend bekommt der Kunde zu einem günstigeren Preis als den aktuellen Essentials Look-Frühjahrs-/Sommer-Trend. Was ist die Idee dahinter und wie kam die Aktion bei den Kund/inn/en an?
RG: Die Idee ist, dass den Kund/inn/en auf diese Weise gezeigt wird, dass es auch am Kopf einen schnell wechselnden Trend gibt und nicht nur im Bereich Kleidung, Schuhe, Accessoires. Deshalb haben wir einfach dieselbe Methode übernommen, die auch der Handel verwendet, um zu zeigen, dass es etwas Neues gibt, und einen Abverkauf für den abgelaufenen Trend gestartet. Die Reaktion darauf ist für uns sehr positiv, da plötzlich wirkliches Interesse für die neue Kollektion entstanden ist und wir viel mehr über Essential Loks sprechen mussten.

Du hast ein geschäftlich turbulentes Jahr hinter dir, aus dem du gestärkt hervorgegangen bist. Wie gehst du mit Rückschlägen um?
RG: Ich hatte Gott sei Dank noch nicht so viele Rückschläge, doch glaube ich fest daran, dass Rückschläge im Leben Prüfungen sind. Denn wenn du versucht hast, korrekt zu arbeiten und zu deinem Umfeld menschlich fair und echt freundschaftlich zu sein, bleibst du in schwierigen Situationen nicht ohne Hilfe.
Also kurz gesagt: Es ist wichtiger, wie man mit guten Zeiten umgeht.

Dein wichtigstes Werkzeug?
RG: Herz und Hirn.

Dein härtestes Training?
RG: Für einen Marathonlauf, den ich nach einer verlorenen Wette in Berlin gelaufen bin.

Was inspiriert dich?
RG: Vieles, das ich höre, lese und sehe, zu hinterfragen und in Frage zu stellen.

Wer schneidet dir die Haare?
RG: ►David Rinner.

Was würdest du am österreichischen Friseurmarkt gerne nachhaltig verändern?
RG: Dass der gesamte Friseurmarkt mehr gutes Geld für seine wirklich gute Arbeit verlangt. Damit könnte man vernünftige Löhne für einen wirklich anspruchsvollen Job bieten. Und auch das Niveau der Branche würde sicher steigen. Damit meine ich nicht, dass es keine Niedrig- und Hochpreis-Salons geben soll, denn das ist für das Erreichen von vielen Menschen sehr wichtig.