

06.05.2011
Norbert Grabnegger: Besser ausbilden
Bereits in 5. Generation besteht das Unternehmen Grabnegger in Feldkirchen und seit 1996 werden dessen Geschicke von Intercoiffeur Norbert Grabnegger geleitet. Als Wellness-Oase mit absolutem Wohlfühlfaktor in Kärnten bestens etabliert blickt das seit 1865 (!) bestehende Unternehmen einer erfolgreichen und Trendssetzenden Zukunft entgegen. Norbert Grabnegger ist Mitglied im Artisitc Team von Schwarzkopf Professional und im Artistic Team der Intercoiffure und als solches an der Entwicklung neuester Fotokollektionen mitverantwortlich und als Topakteur auf internationalen Bühnen im Einsatz. - Fakten: Mitarbeiter: 15 | Lehrlinge: 5 - Auszeichnungen: Top Salon Intercoiffure, als erster Friseur vom Land Kärnten ausgezeichnet für vorbildliche Lehrlingsausbildung
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Mitarbeiter sind gut ausgebildet und werden regelmäßig geschult. In Kärnten haben wir uns so in den letzten zehn Jahren einen sehr guten Ruf, ein gutes Image erarbeitet.
Wie halten Sie sich und Ihre Mitarbeiter auf dem neuesten Stand in Sachen Trends und Technik?Für unsere jungen Mitarbeiter gibt es wöchentliche Schulungen und zusätzlich laden wir uns regelmäßig Trainer aus dem In- und Ausland ein, bzw. besuchen mit dem Team Seminare.
Was schätzen Sie an Mitarbeitern?
Meine Mitarbeiter müssen unsere Philosophie mittragen, zum Betrieb und den Kollegen stehen und bereit sein sich beruflich weiter entwickeln zu wollen. Dann läuft der Betrieb gut. Außerdem werden unsere Mitarbeiter Über-Kollektivvertrag bezahlt und es gibt zusätzlich ein Prämiensystem, d.h. sie werden am Umsatz beteiligt. Jeder Mitarbeiter ist Herr seiner Brieftasche!
Welche Fragen stellen Sie im Bewerbungsgespräch?
Was ist Ihr beruflicher Background (wo wurde bereits gearbeitet, wie ist der Ausbildungsstand)?
Und haben Sie den Willen, im Beruf weiter zu kommen? (Was technisch fehlt, können wir beibringen, aber fehlt der Wille, ist die Person nicht der/die Richtige nicht für uns.)
Ihr wichtigster Tipp für die Mitarbeitermotivation?
Bei Mitarbeitergesprächen intensiv zuhören! Jeder Mitarbeiter ist eine eigene Persönlichkeit, der anders begegnet werden muss. Es geht darum gemeinsam Perspektiven zu entwickeln und den Mitarbeiter dann in der Umsetzung zu unterstützen.
Sie sind sehr engagiert bei den Intercoiffeuren: u.a. sind Sie als Mitglied des Kreativ Team immer wieder an der Entwicklung der Trendkollektionen beteiligt und sind als solches on stage. Was bedeutet Ihnen Ihr Engagement für die Friseurelite?
Seit knapp 100 Jahren stehen die Intercoiffeure für Top Qualität und Top Friseure. Es ist für mich eine große Ehre und eine besondere Auszeichnung dabei sein zu können und als Mitglied im Artistic Team der Intercoiffeure bei der Entwicklung von Trends und der Entstehung von Fotokollektionen mit zu wirken und sich mit Kollegen der Elite zu treffen und von Ihnen und Ihrer Erfahrung zu lernen.
Arbeiten bei „GRABNEGGER“ heißt nicht nur im Salon zu arbeiten, sondern Teil eines kreativen Teams zu sein. Welche Chancen eröffnet das Ihren Mitarbeitern?
Mitarbeiter, die gern aktiv bei Shows arbeiten wollen, erhalten bei uns die Möglichkeit, sowohl auf, als auch hinter der Bühne, aktiv dabei sein zu können.
Sie punkten in Ihrem Salon mit modernem Ambiente im Stil eines extravaganten Wohnzimmers und mit einem umfangreichen Verwöhn-Programm, inklusive, versteht sich. Auf was können sich Ihre Kunden freuen?
Vor drei Jahren haben wir uns in punkto Wohlfühlfaktor und Serviceangebot neu orientiert und unseren Salon daraufhin komplett neu ausgerichtet und umgebaut . An den Waschplätzen gibt es Shiatsu-Massageliegen und Lichttherapie und alle unsere MitarbeiterInnen haben auf höchstem Niveau verschiedene Massagetechniken )Kopf- und Genickmassage) erlernt.
Immer wieder bieten wir (je nach Jahreszeit und Bedarf) auch besondere Snacks und Getränke an, am „Grünen Tag“, beispielsweise, gab´s Bio-Getränke und gesunde Snacks.
Wünsche an die Branche?
Mein Hauptwunsch: das Problem mit den fehlenden, gut ausgebildeten Mitarbeitern für die Zukunft in den Griff zu kriegen! Da kommt eine ganz große, dunkle Donnerwolke auf uns zu. Wir Friseure müssen bereit sein gut und besser auszubilden und Mitarbeiter dazu motivieren im Beruf zu bleiben. Wir müssen junge Menschen ansprechen, den Beruf des Friseurs zu erlernen! Wir werden ein großes Mitarbeiter-Problem kriegen. Und wir wollen doch alle nicht in ein paar Jahren Ablöse-Gagen wie für Fußballer zahlen, um an gute Mitarbeiter zu kommen.
Wir müssen handeln. Es ist nicht fünf Minuten vor Zwölf, es ist bereits eine Minute nach zwölf!
November 2010
Interview: Katja Ottiger