Credit: Monika Toth

25.03.2020

Monika Toth: Gekündigt, verletzt und dennoch inspiriert

Dieses Schicksal teilen aktuell viele Friseurinnen: Monika Toth, Friseurin in Wien, wurde mit dem Ausbruch des Coronavirus gekündigt. Wir haben nachgefragt, wie es ihr mit der Situation geht.

imSalon: Frau Toth, Sie wurden nun wegen der Corona Krise gekündigt?
Monika Toth: Unser Chef hat mehrere Filialen und hat uns alle gekündigt. Wir fühlten uns vor den Kopf gestoßen, es wurde nicht einmal ein Vorschlag gemacht Urlaub zu nehmen – angeblich, wenn alles vorbei ist, werden wir wieder eingestellt, aber wer hat noch Vertrauen in so einen Chef? Ich möchte ihn aber nicht verurteilen, ich denke, dass er genauso aus Angst reagiert hat.

Wie haben Sie auf die Kündigung reagiert?
MT: Ich bin sehr verletzt und war die Einzige im Unternehmen, die auf eine einvernehmliche Kündigung nicht eingestiegen ist. Somit habe ich auch keine Wiedereinstellungsgarantie bekommen! Wie es jetzt weitergeht, kann noch keiner sagen – Existenzangst existiert in jedem, der seinen Job verloren hat, viele Menschen sind in Panik. Ich bin normal ein positiver Mensch, doch momentan habe ich Zweifel. Wer sagt denn, dass das Geschäft danach wieder losgeht, wenn die Leute nur 60-80% von ihrem bisherigen Gehalt verdienen?

Wie verbringen Sie jetzt persönlich die Krisenzeit?
MT: Ich kann die Zeit schon für Inspiration nutzen - ich verbringe sehr viel Zeit am Handy (lacht).

Hatten Sie schon Styling-Anfragen von verzweifelten Freunden?
MT: Ja, z.B. „Monika, kann ich meine Konturen selbst mit dem Bartschneider und Aufsatz meines Mannes schneiden?“ (lacht). Nein, bitte nicht, ich rate dann: Einfach das Haar hinters Ohr stecken und eine Spange rein!

Was wünschen Sie sich?
MT:
Dass die Menschen jetzt wach werden und wirklich die wahren Werte im Dasein erkennen: Vertrauen, Güte und Zusammenhalt!

Danke, Frau Toth, für diese Einblicke!