Credit: Inge Prader

31.03.2020

Ist Bundy Bundy bald Geschichte? Pia Bundy schreibt an Sebastian Kurz

Der Hilferuf des Traditionsunternehmens Bundy Bundy mit 240 Mitarbeitern zeigt die aktuellen Lücken in der Maßnahmenumsetzung, denn die Realität sieht anders aus: AMS, AWS, Banken haben ganz andere Reaktionszeiten, als Unternehmen JETZT brauchen...

UPDATE am Tag danach unten angehängt...

100 Jahre Erfolgsgeschichte liegen hinter BUNDY BUNDY, dem österreichischen Traditions- und Familienunternehmen. Mit fast 250 MitarbeiterInnen (davon ca. 75 Lehrlinge), 15 Standorten und einer eigenen Trainingsakademie für Stylisten/Stylistinnen und Lehrlinge, zählt BUNDY BUNDY auch international zu den Vorzeigeunternehmen  der Friseurbranche.

Allerdings kann es gut sein, dass diese 100-jährige Erfolgsgeschichte ab kommendem Monat GESCHICHTE sein könnte – da die von der Regierung kommunizierten Maßnahmen in dieser Corona-Krise, nicht so schnell greifen und teils auch nicht so realisierbar sind, wie angepriesen!

Die Performance der Regierung Lösungen in dieser schwierigen Zeit zu finden, ist sehr gut, aber in der Realität ist es einfach anders, als dargestellt.  Es ist uns bewusst, dass sowohl für AMS als auch AWS diese Ausnahmesituation eine große Herausforderung ist und rund um die Uhr gearbeitet wird.

Fakt ist, dass das Unternehmen seit dem 16. März einen Einnahmenausfall von 100% erleidet! Im Sinne eines Neustarts nach Ende der Krise, hatte sich BUNDY BUNDY dazu entschlossen, alle MitarbeiterInnen mit Hilfe der Kurzarbeit im Unternehmen zu halten. Jetzt ist es aber so, dass die Bestätigung zu Kurzarbeit vom AMS, die Voraussetzung für eine positive Beurteilung der Banken ist (nicht so wie versprochen binnen 48 Stunden gegeben werden kann, sondern 1 bis 2 Wochen dauern wird). Wobei dann auch erst mit der Refundierung der Löhne und Gehälter erst in 60 bis 90 Tagen zu rechnen ist. Demnach braucht das Unternemen Liquidität JETZT. 

Es hilft nicht eine Risikoübernahme vom AWS für 80% zu haben wenn sich Banken zieren das Restrisiko von 20% zu übernehmen. Da BUNDY BUNDY außer der Zahlung der Gehälter und Löhne auch während der Krise allen anderen Verpflichtungen nachkommen muss, wird jetzt Unterstützung gebraucht. Auch wenn anderweitige Ausgaben umgehend reduziert oder komplett gestrichen wurden, stellt die aktuelle Situation, die so plötzlich eingetreten ist, das Unternehmen BUNDY BUNDY vor große Herausforderungen.

Das Traditionsunternehmen versucht nun alles, um Alternativen abzuwägen, doch die Zeit und Ressourcen sind knapp. Daher bitten wir die Verantwortlichen, um eine noch raschere Umsetzung der an sich sehr richtigen Maßnahmen, um Arbeitsplätze und die Existenz vieler Menschen und Unternehmen, wie BUNDY BUNDY zu sichern.

Pia Bundy fast dies alles in einem Brief an Sebastian Kurz zusammen - den Brief gibt es hier zum Nachlesen!

 

Pia Bundy - Update 31.3. 16:00 Uhr

Ich möchte noch einmal betonen (wie im oe24 LIVE Interview auch von mir mehrmals klargestellt), dass diese Aussage nicht gegen die Regierung gerichtet ist. Wir in Österreich können uns sehr glücklich schätzen, eine Regierung zu haben, die sehr rasch die richtigen & wichtigen Schritte in die Wege geleitet hat, und ein gutes wirtschaftliches Maßnahmenpaket geschnürt hat. Allerdings läuft die Umsetzung zu langsam und anders ab, als nach außen kommuniziert. Dies ist für uns alle keine einfache Situation – die Regierung, AMS, AWS, alle arbeiten mit vollem Einsatz. Aber auch für Unternehmen wie uns ist die ungewohnte Situation zu einer großen Last geworden, die in naher Zukunft noch einen viel größeren Schaden verursachen kann! Deshalb unser Brief an den Herrn Bundeskanzler Sebastian Kurz.


Was ist seitdem passiert? 

Ich finde es großartig, dass die AWS so rasch reagiert und uns persönlich kontaktiert hat. Des Weiteren freue ich mich ungeheuerlich darüber, dass wir bereits erste persönliche Rückmeldungen seitens der Bundesministerien und der Wirtschaftskammer erhalten haben! Selbstverständlich vertraue ich weiterhin auf unsere Politik und die vielen großartigen Menschen, die den Unternehmen und Menschen in solch schwierigen Zeiten zur Seite stehen. Einen herzlichen Dank an alle, die Tag & Nacht alles menschenmögliche unternehmen, um die Gesundheit der Menschen aber auch die Wirtschaft des Landes so gut wie möglich aufrechtzuerhalten!