Credit: Headwork

01.09.2011

Didi Bokor: HEADWORKs Creative Director

Vom Preisfrisieren zum Creative Director und begeisterten Ausbilder mit der Überzeugung, das Dualsystem ist ein gutes, könnte aber durch Privatschulen unterstützt werden. 

Schon in seiner Lehrzeit reiste der HEADWORK Creative Director und Friseurunternehmer umher, um sich bei der Friseur-Weltmeisterschaft in Rotterdam die Frage zu beantworten, wie man Weltmeister werden könnte. Er stürzte sich ins Preisfrisieren, organisierte seine eigenen Shows und arbeitet für verschiedene Haarkosmetikunternehmen auf der Bühne. 

2000 eröffnete Didi Bokor dann einen eigenen Salon in Wien im ersten Bezirk, in dem er Berufsleidenschaft und Kreativität leben konnte. Seit 2009 ist er Partner des Unternehmens HEADWORK, hinter dessen Innovationen die kreativen Köpfe von Robert Adam und Markus Dumpelnik stehen. Mit ihrem 16. Friseurunternehmen werden sie ab November 2011 im neuen Einkaufszentrum Bahnhofcity Wien West höchste Standards bei Interieur, Technikdesign und Wellness setzen.>

Im Gespräch mit Katja Ottiger


2009 wandelten Sie Ihr bestehendes Geschäft „Cutpoint“ zum Headwork-Partnersalon. Was waren die Beweggründe?
Didi Bokor: Ich bin ein kreativer und handwerklicher Mensch und eher an der praktischen Umsetzung von Frisuren interessiert, als an wirtschaftlichen Punkten und Marketing. 2006 gründeten dann Robert Adam und Markus Dumpelnik das Unternehmen HEADWORK, heute gibt es in verschiedensten Bundesländern Standorte.

"Ihr Konzept und Philosophie entsprachen meinen."

Ihr Konzept und ihre Philosophie entsprachen meinen Vorstellungen und so wurde ich Partner, profitiere seitdem vom Know-How im gesamten wirtschaftlichen Bereich, in Marketing und Werbung, bei den gemeinsamen Mitarbeiterausbildungen und der HEADWORK Führungsakademie. Mein wichtigster wichtigste Beweggrund ist und war der Erfahrungsaustausch untereinander.

3 Punkte, die die HEADWORK Unternehmensphilosophie beschreiben:

  • Spaß und Freude + Leidenschaft für Haare!
  • Bildung!
  • Durch Leistung mehr Verdienen!

Was ist das Konzept hinter HEADWORK?
DB: Hinter dem Label stehen Menschen, die der Mut verbindet, neue Wege zu beschreiten. Sie zeichnet nicht nur die Qualität der Einrichtung, sondern auch die qualitativen und professionellen Leistungen der Mitarbeiter aus. Ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgskonzeptes ist die Verankerung eines systematischen Schulungskonzeptes zur Aus- und Weiterbildung der über 100 Mitarbeiter.
HEADWORK steht für fachliche und soziale Kompetenz in puncto Beratung und Service und Trends am Puls der Zeit.

Wie erfüllen Sie Ihre eigenen Qualitätsstandards?
DB: Das Unternehmen bildet Mitarbeiter und Führungskräfte intern in den verschiedenen Bereichen weiter: Beratung/Fachliche Basics/Trends und Personenentwicklung. Betreffend Qualitätsstandards arbeiten wir mit unserem unternehmenseigenen Salon- und Führungskräfte-Handbuch.

Und Kreativität der Mitarbeiter intensiv zu fördern, gibt es den Creativ-Award. Hintergrund dieses Preises ist es, die Stärken der Mitarbeiter abseits vom Salonalltag erkennen zu können, zu sehen, wo und wie Mitarbeiter sich ihre Ideen holen und sich mit deren Umsetzung auseinander zu setzen. Die große Preisverleihung findet im November bei einen großen Event in Kooperation mit L‘Oreal und Kèrastase in Wien statt.

Was mögen Sie bei Mitarbeitern?
DB: Wenn sie Eigenengagement, Selbstständigkeit und Kreativität zeigen, sich selbst herausfordern und wachsen wollen.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bieten Sie den Mitarbeitern im eigenen Salon?
DB: In monatlichen Gesprächen und unserem großen Jahresgespräch besprechen wir mit den Mitarbeitern die Umsatzentwicklung, aber auch in welchen Bereichen unsere Mitarbeiter in den verschiedenen Dienstleistungsbereichen individuell auf Ihre Person zugeschnitten weitergebildet werden müssen.

Durch dieses System entwickeln wir konsequent unsere Mitarbeiter, so dass für sie die Möglichkeit besteht 1000 Euro im Monat durch Umsatzbeteiligung dazuverdienen können.

Selbst bin ich seit 15 Jahren regelmäßig unterwegs in London, Düsseldorf und Paris. Ich bin offen für alles, sehe mir Schulungen der unterschiedlichsten Anbieter an und entscheide mich für jene, die ich gut und inspirierend finde.

Sie sind Creative Art Director des HEADWORK Creative Teams. Welche Aufgaben erfüllt dieses?
DB: Mit dem Creativ Team führen wir verschiedenste Veranstaltungen durch, wie z. B. in den letzten Monaten: für L'Oréal die Vienna Fashion Night am Graben oder auch die Show für die Modeschule Hetzendorf.
HEADWORK-intern veranstalten wir Seminare und Shows für die Mitarbeiter und geben so Trends und Techniken weiter.

Sie selbst bilden Lehrlinge aus, was bieten Sie ihnen?
DB: Ich hatte noch nie so gute Lehrlinge wie im Moment. Junge Leute, die kreativ sind, die an sich arbeiten und etwas aus sich machen wollen. Unsere Lehrlinge haben die Möglichkeit im Monat bis zu 500 Euro an Provision zu verdienen. Die Basis dazu ist die konsequente Ausbildung.

Wir geben unseren Lehrlingen auch die Möglichkeit in verschiedenen HEADWORK-Salons Österreich mitzuarbeiten, um so in jungen Jahren die Vielseitigkeit des Friseurberufes zu erkennen. Ziel ist es, dass unsere jungen Mitarbeiter vom Beruf begeistert sind und so schnell wie möglich professionell an den Kunden arbeiten und die interne Karriereleiter von HEADWORK erklimmen.

"Das Dualsystem ist prinzipiell gut. Man könnte es aber durch Privatschulen unterstützen." 

Wie sind Sie persönlich mit dem Ausbildungssystem der Lehrlinge allgemein zufrieden?
DB: Ich finde das Dualsystem prinzipiell gut. Dort und da könnte man eben dieses System mit Privatschulen, wie z.B. den headQuarters, unterstützen und so die individuellen Begabungen der Lehrlinge, z.B. mit (teil)-finanzierten Kursen, besser fördern.

Fakten: 
HEADWORK Wien: 3 Mitarbeiter | 4 Lehrlinge
HEADWORK gesamt: über 100 Mitarbeiter