Wickeltechniken für Dauerwellen, so entsteht die perfekte Lockenpracht | C: Adobestock/Deagreez

21.09.2021

Dauerwelle Wickeltechniken– so gelingt das Locken-Handwerk

Schillerlocken, Korkenzieherlocken, Wellen oder doch eine wilde Krause? Locken sind wieder IN und damit auch Dauerwellen wieder im Fokus. Die Trends der letzten Jahrzehnte wiederholen sich - alle sehnen sich nach einer Lockenpracht – welche Dauerwellentechniken es gibt…

Andreas Franke aus dem Hair Haus Fachtrainer-Team klärt uns über die verschiedenen Wickeltechniken auf...

Straßenwicklung (Standardwicklung)

Die Straßenwicklung ist die bekannteste Wickeltechnik.

  • Hier wird der Kopf in vier Bereiche geteilt. Vorderkopf, Hinterkopf, rechte Seite, linke Seite.
  • Man beginnt am höchsten Punkt des Kopfes und wickelt eine gerade Straße bis in den Nacken.
  • Als nächstes wickelt man eine Straße vom höchsten Punkt des Kopfes bis zur Stirn.
  • Nun werden auch die Seiten gewickelt. Man setzt auf beiden Seiten eine Straße, die nach hinten zum Nacken verläuft und eine Straße an der Gesichtskontur.

Das Wellergebnis:
Gleichmäßige Locken, die vorn, hinten und an den Seiten nach unten fallen. Eine einheitliche Welle, die dem klassischen Bild entspricht.

Versetzte Wicklung | C: Andreas Franke

Versetzte Wicklung

Die versetzte Wicklung ist die zweithäufigste Wickeltechnik.

  • Hier beginnt man mit einem Wickel im Nacken und arbeitet die Dauerwelle im Ziegelsteinprinzip versetzt nach oben.
  • Hier wird immer über der Mitte eines Wicklers ein neuer angesetzt. So wickelt man um den ganzen Kopf herum.

Das Wellergebnis:
Gleichmäßige Locken, die einheitlich um den Kopf herumfallen. Hier gibt es wesentlich weniger Scheitelbildung als bei der Straßenwicklung. Die Welle entspricht jedoch ebenfalls dem klassischen Bild der Dauerwelle.

Spiralwicklung

Die Spiralwicklung wird verwendet, um senkrechte „Schillerlocken“ zu erreichen.

  • Hier beginnt man ebenfalls im Nacken, jedoch werden die Wickler senkrecht eingesetzt.
  • Man wickelt die Passes versetzt, das heißt, ein Passe nach rechts, das Nächste nach links. Hier arbeitet man um den Kopf herum.

Das Wellergebnis:
Weiche, natürliche Wellen. Je nach wickelstärke kann man eine natürliche Welle, sowie „Schillerlocken“ erzeugen. Der Ansatz wirkt flach und Längen und Spitzen haben Sprungkraft.

Zwillings- / Drillingswicklung | C: Andreas Franke

Zwillings -/ Drillingswicklung

Die Zwillingswicklung verwendet man bei unterschiedlichen Haarstrukturen. Man kann die Zwillingswicklung mit jeder Technik kombinieren.

  • Man wickelt den Ansatzbereich des Haares auf den Wickler, wobei Längen und Spitzen ausgelassen werden.
  • Die Längen und Spitzen werden in einem separaten Wickler aufgewickelt. Beide Wickler werden mit unterschiedlichen Welllotionen benetzt.
  • Bei sehr langem und porösem Haar mit viel Strukturunterschieden, kann man auch einen dritten Wickler und ein drittes Wellmittel für die Spitzen verwenden und erstellt eine Drillingswicklung.

Das Wellergebnis:
Von der Technik, die verwendet wurde, abhängig. Der Effekt ist jedoch, dass man ein einheitliches Wellergebnis trotz unterschiedlicher Haarstrukturen erreicht. Durch die unterschiedlichen Welllotionen kann eine Überkrausung in porösem Haar vermieden werden.

Pyramidenwicklung

Die Pyramidenwicklung wird verwendet, um ein starkes Wellergebnis im Nacken und flache Ansätze am Oberkopf zu erhalten.

  • Man beginnt im Nacken und setzt den ersten Wickler bis an den Ansatz.
  • Nun wickelt man eine gerade Straße nach oben, hierbei geht man mit jedem Wickler Stückweise vom Ansatz weg. Man arbeitet praktisch ansteigend nach oben.
  • So arbeitet man um den ganzen Kopf herum. Man erarbeitet so vier bis fünf gleichmäßige Straßen, welche optisch eine Pyramide ergeben.

Das Wellergebnis:
Eine starke Welle im Nacken und flache Ansätze am Oberkopf. Es wird starkes Volumen erzeugt und doch wirkt das Wellergebnis relativ natürlich.

 

Andreas Franke ist Educator im Hair Haus Fachtrainer-Team und spezialisiert auf Männer und Dauerwelle.