07.03.2017

Bertram K – Kennt man bis zum Abwinken?

Ein ganz anderes Showkonzept – Kritik – Fragen – Was sagt Bertram K dazu?

Das Gespräch führte Raphaela Kirschnick

imSalon: Bertram, ein tolles Showkonzept! Aber, von vielen wurde kritisiert, dass man so wenig Bertram bekam, nur ein einziger Haarschnitt! Was sagst du dazu?
Bertram K.: Mich kennen doch alle bis zum Abwinken! 
Ich wollte mehreres. Zum einen, etwas meiner Community geben! Mir war es wichtig das Interaktive zu promoten. Es ist doch so, dass Friseure Kunden in die Salons bringen müssen, das macht doch ein Haarschnitt nicht mehr. Die digitale Schiene ist wichtig, denn nur so erhöht sich die Frequenz im Salon und das sofort. 
Zum anderen wollte ich auch mal andere, jüngere Gesichter zeigen. Ein wenig gehör ich doch schon zum alten Eisen (grinst)

imSalon: Werden wir dieses Konzept nun häufiger sehen?
Seminare müssen sich ändern, die Ansätze sind da, Dinge müssen interaktiver werden. Haarschneidevideos erhalten bei mir rasch 30.000 Klicks. 

imSalon: Das heißt nur noch digitale Weiterbildung?
Das Digitale ist gut, aber es gibt ein großes Problem: Es ist einseitig. Es wird sich nichts am direkten Kontakt Trainer-Friseur ändern, der wird gebraucht. Etwas zu sehen ist eine Sache, es erklärt zu bekommen, eine andere.

imSalon: Und wie sollen Salons das Digitale besser nutzen?
Jeder hat doch einen Fachmann im Salon, nämlich den Lehrling. Die wissen genau, welche Hashtags in welchen Kanälen spielen.

imSalon: Und dann?
Es leben doch alle in einer Bubble, die ist im Netz. In der Show haben alle parallel in dieser Community gepostet, geliked und kommentiert, die Aktivität war irrsinnig und ging in die 70tausender Reichweite.

imSalon: Wie findest du die Messe?
Dieses Land braucht EINE gute Messe und nicht mehr. Es wird mehr und mehr ein Gegeneinander und darunter leidet die Branche. Akteure haben alle ein Flascherl-Couleur, werden nicht vom Publikum, sondern von Firmen auf die Bühne gestellt. Die Community sollte entscheiden.

imSalon: Hast du andere Shows gesehen?
dm leistet großartige Imagearbeit als Arbeitgeber, das hat meinen vollsten Respekt. Was Helmut Maier da erreicht hat, toll, auch welche Bewegungsfreiheit er hat. Das Team ist als echte Einheit aufgetreten, das fand ich toll.

imSalon: Ein Schlusswort?
Es sollten mehr Akteure Fuß fassen auch ohne die Industrie, das sollte auch Aufgabe der Innungen sein. Und die Jugend muss noch stärker gefördert werden.