25.06.2018
Dr. Ragnar Willer nimmt uns mit auf soziologische Gedankenreise
Der Konsumsoziologe Dr. Ragnar Willer bereitet genial und wertungsfrei auf, was Sache ist. Eine kurze soziologische Abhandlung und wie Sie das für sich verwenden können. Sein Motto: „Zuerst einmal alles als interessant empfinden!“
Die Welt hat sich auf eine seltsame Weise entzündet
- Die Jugend wächst in einer WeltUNordnung auf. Kriege, Terror, Mediengewalt.
- The Party is over - Zäsur 9/11. Fakenews are everywhere.
- Junge Menschen verabschieden sich aus der realen Welt, Motto: Nichts ist planbar.
- Wir sind gläsern. Anonymität ist Luxus in Zeiten der Durchsichtigkeit.
- Boutiquen, Geschäfte, Restaurants demonstrieren architektonisch die zerstörte Welt (Industrial Design, frei liegende Wände, abgeschlagener Putz)
- Körperliche und geistige Optimierung erhöhen unsere Lebensenergien
- Wenn wir die Welt nicht mehr in den Griff bekommen, dann wenigstens unseren Körper! Fit Cross ist die meist wachsende Sportart.
- Luxus - früher die Verfeinerung des Lebensstils, heute die Verschönerung des Jetzt und Hier. Weniger Güter, dafür Anhäufung emotionaler Erlebnisse - Reisen, Sport, Abenteuer.
- Luxus wird breitenwirksamer. Die Masse rückt nach.
- Tarnkappenluxus entsteht: Was teuer ist, ist unvernünftig und selbstgewählter Antiwert.
- Zeit als Wohlstand wird immer wichtiger! An erster Stelle steht das ICH. Schnelle Lieferung ist gewünscht. Außer Haus Dienstleistungen boomen.
- K(l)eine Wege, alles an einem Platz: Essen, Beauty, Styling … oder gleich alles aus dem Netz.
- FunFact: Der neue Held des Alltags heißt DHL Lieferant! Extra für Freaks gibt’s Designer T-Shirts original DHL nachgestylt für über 300 €!Ist doch herrlich! Tarnkappenluxus
"Trend ist nicht Mode, sondern immer Bewegung und Hoffnung einer Gesellschaft."
Trend Selbstoptimierung.
- Die Frage für jeden Salonunternehmer: Kann man mir vertrauen, den Kunden zur besten Person seiner selbst werden zu lassen?
- Want it more than perfect hair! Ist die Devise. HaarStyling ohne Aufwand. Alles machen können und trotzdem schön sein. Flexible, leichte Styles sind gefragter denn je.
Aber Vorsicht: HaarKultur nicht entwerten lassen!!!
Trend: Luxus neu
- Erkennen Sie Männer für sich, dazu braucht es keinen Barber, s. männliche Influencer: dekorative Kosmetik für den Mann, Colorblending beim Bart, Black Masks, Orientalische Fadentechnik….
- Ab ins Internet! Social Media wird immer wichtiger. Instagram nicht vergessen! Aber Vorsicht! Nicht nur vorher/nachher Frisuren von hinten, auf Dauer ist das gähnend langweilig! Teilen Sie Stories über den Menschen, Erlebnisse.
- Schaffen Sie sich eine Instagramwand für individuelle Postings an. Nicht weiß, sondern mit pastelligen Farbverläufen – das wirkt immer frischer.
Trend: Das Leben muss convenient sein
- Haben Sie eine einfache, übersichtliche Preisliste? Übersichtliche Dienstleistungen? Wenn nicht, verschwenden Sie die Zeit Ihrer Kunden!
- Verkaufen Sie Zeitersparnis! Überdenken Sie Prozesse! Sind Sie zu langsam, zu umständlich, bestraft sie der Kunde mit Nichtachtung!
- Bezahlen mit Bargeld ist Zeitverschwendung! Längst lassen sich Jugendliche ihr Taschengeld aufs Konto überweisen!
- Preisgestaltung nach Zeitaufwand? Warum nicht? 30 Minuten Schneiden für 40 €, 10 Minuten föhnen für 20 € ?
Trend: One Stopp Shopping
- Alles an einem Platz! Warum also nicht einen neuen Beautysalon im Sportcenter andenken? Frisch aus der Dusche, bereit fürs Styling …
- Oder ein Salon am Flughafen, im ICE (Douglas Beauty Service neu im ICE ) oder on Tour wie Friseurmeister Konstantinos Tzapos mit seinem mobilen FriseurTruck München (s. https://www.klonblog.com/die-designliga-baut-einen-mobilen-friseursalon-fuer-konstantinos-tzapos/)
- Trend: Charching - Batterien aufladen
- Schaffen Sie im Salon Momente der Entschleunigung. Verwenden Sie Schlagworte wie Erneuerung, Heilung, Entspannung, offline sein
- Powernapping für Mitarbeiter! Ausruhen gilt als Powerbar!Unterschätzen Sie niemals den 10 Minuten Schlaf! Sofa her! Gönnen Sie Ihren Mitarbeitern Convenience = Annehmlichkeit! Es lohnt sich. Auch wir haben ein kleines Sofa in unserer imSalon-Kreativecke
- Ruheecke für Kunden? Why Not? Gibt’s z.B. an Flughäfen. Letztens gesehen in Mailand. Hier kann man 10 Minutenweise Ruhezonen mieten.
- Wie wäre es mit einer Meditationsecke? „Nehmen Sie Platz für eine einminütige Meditation!“
- The New Muslima: Eine Sonderecke für Musliminnen? Unterschätzen Sie nicht deren Kaufkraft! Denken Sie an separate Abteile, Halal zertifizierte Kosmetik, Gebetsfreundlichkeit … Und by the way könnte das auch als Integrationsprojekt gesehen werden.
Seien Sie ideenreich, denn Das Beste an einer Idee ist, überhaupt eine Idee zu haben …