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20.05.2015

Zukunftskonzepte oder 24 Ideen, die uns inspirieren

„Future Concepts“ ist das neue Buch des Zukunftsinstitutes – wir haben es quergelesen und mit einem Twist friseuradaptiert.

Das Zukunftsinstitut gibt immer wieder Einblicke in spannende Entwicklungen am Puls der Zeit. Innovative Businesskonzepte etablieren sich unermüdlich Trends folgend. Wir bewundern den Mut der vielen kleinen Entrepeneurs – einige werden extrem erfolgreich, andere haben mit wertvollen Versuchen einem großen Konsummarkt Impulse gegeben, wieder andere Neuheiten vorangetrieben. Wir haben für Sie im neuen Buch „Future Concepts“ gestöbert und ein paar Ansätze für die Friseurbranche abstrahiert.

Auf den ersten Blick haben Nischenphänomene und avantgardistische Designinnovationen vielleicht nichts mit der Beauty-Branche gemein, doch erst der Blick übern Tellerrand lässt die ein oder andere Gemeinsamkeit erahnen. In Zeiten, in denen Salons qualitativ längst auf gleichem Niveau agieren, hebt man sich meist nur mit „Anders-Sein“ ab – worüber man spricht – das bringt dann auch die beliebten Neukunden und mediale Aufmerksamkeit.

Aber nun zum Buch:

Pop-up Salon

Die beschriebene Ad-Hoc Gesellschaft (alles jetzt sofort haben wollen) macht sich breit. Die Herausforderung liegt im Tempo: z.B. Pop-up Salons! Exil Österreicher Andreas Hinteregger hat dies mit seinem Pop-up Salon im Hyde Park inszeniert. Das große Geld macht man damit nicht, aber die PR und viele neugierige Neukunden bringen langfristig Image und Umsatz.

Pop-up bleibt das Zauberwort: Pop-up Banking bei Festivals, Pop-up Galerien, Pop-up Food-Automaten bis hin zu Apps, die jeden dorthin bringen, wo Bedarf ist. Überhaupt steht die Befriedigung eines momentanen Bedürfnisses im Vordergrund – Ich will jetzt meine Haare gemacht haben – In Großstädten entstehen Beautylounges (Shan Rahimikan geht in Berlin an den Start, Powder Puff in Linz). Kann man Ihre noch offenen Termine auf Knopfdruck finden? Onlineportale wie BookGoodLook.com, bookeo.at oder Salonmeister.de sind erst der Anfang der ‚Jetzt zum Friseur- Apps‘.

Erlebniskonsum – die guten alten Freundinnentage haben da längst ausgedient. In Las Vegas gibt es „Hang-Over-Busse“, die verkaterte Nachteulen wieder tagestauglich machen. Na das wäre doch mal ein netter Salon-Service ‚Kater-Styling mit Bloody Mary und Mint-Öl-Kopfmassage‘.

Daycationing“ ist ein neuer Tagesausflugstrend in den USA, bei welchem man in Hotels den Tag verbringt –Pool – Fitnessstudio – Essen – Drinks – Geschenke, … Na Hallo! Wie sieht es aus mit ihrer Infrastruktur? Die Bar nebenan, das Fitnessstudio oben drüber und die Apotheke Vis-a-Vis – Bieten Sie einen Salon-Urlaub und sprechen Sie auch hiermit ganz neue Menschen anders an.
 

Slow Cutting

Und wenn uns alles zu viel wird, dann kommt der Gegentrend und entschleunigt das Leben … „Being OMline“ beschreibt diese Offline-vom-Leben-Sehnsucht und bedient wird diese mit allem was Slow ist oder macht. Vom Meditationsretreat bis zum Picknick am Bauernhof werden Ausflüge in stressfreie Zonen immer beliebter. Wie die Bergmühle bei Wien www.stadtfluchtbergmuehle.at und hebt sich mit diesem Konzept klar ab von der großen Wochenend-Ausflug-Gastronomie.

Regionalität, Bio, etc. sind und bleiben kundengewinnende Schlagworte. Viele Salons widmen sich verstärkt diesen Inhalten. Produkte selbst abfüllen erhält neuen Charme, der Supermarkt ohne Verpackung, längst Realität (original-unverpackt.de) – In Griechenland gibt es ein plastikfreies Hotel www.ekies.gr mit Minimal Waste Philosophie, dem nächsten großen Zauberwort „ZeroWaste“ Wo sind die Slow-Salons mit Minimal Waste Philosophy, die hier mehr als nur Floskeln im Namen tragen. Das sind die Schlagworte, die in Zukunft bei ihren Kunden Aufmerksamkeit erregen.


Nur konsequent sind Anti-Energy Drinks, erfrischend nach Red Bull und Co, kommen jetzt „Just Chill“, „Koma Unwind“ oder „Vacation in a bottle“ in den Markt. Die perfekte Begleitung vom Slow-Styling oder beim Silent-Coloring … Das New Yorker Restaurant „Eat“ veranstaltet frei nach dem Motto „Shut up and eat“ „Silent Meals“ an Sonntagen – wer redet wird rausgeschmissen. Auch wenn das nur temporäre Aktivitäten sind … man wird sowas von Ihnen reden. Eat hat es damit geschafft auf Wochen ausgebucht zu sein, die Community mag mitreden können – und wenn der Hype vorbei ist, dann darf eh die nächste Idee kommen.
 

Search Styling

Mit Super Suchen überschreibt das Zukunftsinstitut das Kapitel ‚Apps'. Sie wollen wissen, wo Sie das Kleid der Nachbarin kaufen können? Klamotte fotografieren und mit der App ASAP54 angezeigt bekommen, wo man dieses Haben-will-Teil finden kann, halt wie die bekannte Musikerkennung. Oder bald auch: Frisur fotografieren … geschnitten von Friseur Tom.

Und das führt dann auch ins nächste Kapitel der So Lo M= Social Local Mobile. Toiletten Surfing für alle die mal müssen – im Pinkel App können Unternehmen ihren Standort angeben für alle die mal müssen, auch eine Möglichkeit potentiele Neukunden in den Shop zu locken.

Oder die Warn-Apps vor Schlangen beim Shoppen oder Staus, die Parkplatzfindeapp, Rent a Friseur-App, Apps um Colorationen zu teilen, oder einen Spritzer Sunprotection abholen auf dem Weg zum Baden … Nichts was es nicht gäben könnte in Zukunft.
 

Zero-Waste

Und auch von unseren Kollegen den Köchen können wir noch viel lernen, die Foodie Szene ist ja unglaublich ideenreich: Vom Feelgood Fastfood bis zu „Feed your Curiosity-Dinner“ schaffen es Köche auch so einfache Dinge wie Salz zu promoten schwarzes Vulkan Salz, rosa Salz aus dem Himalya, 10 unterschiedliche Sorten zum Verkosten und kein Ende in Sicht. Hat es sich ausgesalzen, dann kommt der Pfeffer dran. In Wien gibt es jetzt die Pfefferei.at ...!
Und beim Friseur – Haarmonie mixt Ei mit Öl und Henna – das ist doch mal zelebrierte Erlebnisfarbe. Überhaupt kann man doch auch mal eine Maske aus Avocado, Zitronensaft und Sonnenblumenöl vor den Augen der Kundin anrühren und eine natürliche Haarkur einwirken lassen, während Kundin genüsslich einen leckeren Gurkensandwich vertilgt.
Ein Woche Haarkuren mit saisonalen Produkten vor der Kundin angerührt … das ganze Viertel würde über sie sprechen.


Überhaupt ist Zero Waste nicht mehr wegzudenken. Verschwendung und Müll waren gestern, heute trägt jeder Verantwortung. Bio-Boom, Recycling, Up-Cycling, Fair Trade, Eco-friendly Zertifikate im Überfluss und alle wirken. Die Neo-Friseur-Marke O’right nutzt Starbucks-Kaffeesatz für ihre Flaschenproduktion, das ist Upcycling über das man reden kann. Alcina ist und bleibt der Pionier der Nachfüllkonzepte, eine Zeit die längst gekommen ist.
Müllsammelevents, Waste Spotting Apps und Sonnenlicht-Kochen machen längst nicht mehr nur „Öko-Fuzzis“, es ist auch bei Ihren Kunden angekommen.
 

Salon Digital

Die DIY Kultur (Do It Yourself) sucht zunehmend nach Individualität und Authentizität, in Produkten, im Erleben und vor allem im Look. Im Selbermachen kann man seiner Kreativität und eigenen Ideen freien Lauf lassen. Die Frage, die sich jeder stellen sollte: Wie nutzen wir das für unser Business.
Mix Your Make-up entwickelt gerade einen 3D-Drucker der personalisiertes selbst entwickeltes Make-up herstellen soll. Der MIink (www.gracemink.com) wird dann Lidschatten, Rouge und Lippenstift auf Knopfdruck in selbstkreierten Farben herstellen …

Wearables – unsere Kleidung wird immer smarter. Body Enhancement ist das Zauberwort und plant Shirts vergebende Haltungsnoten …. Rückenschmerzen ade! Perfekt für Mitarbeiter, die den ganzen Tag stehen und Ihr Gesundheitsbonus. Selbstreinigende Kleidung kann bei Farbpatzern sehr praktisch sein, von einem Koch entwickelt wird derzeit nach Produktionsmöglichkeiten gesucht.

Real Digital lässt virtuelle Welten immer mehr mit der Realität verschmelzen … so besucht man bald Fitnessstudios mit 360° Räumen für Yoga in Hawaii oder spinnt auf der Route 66 … wie wäre der 360° Salon - Haareschneiden auf dem Himalaya … Das will ich haben, ganz bald.