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08.04.2009

»Ziele setzen« - Wozu?

"Ziele sind da, um erreicht zu werden!", eine häufig gehörte Anweisung von Führungskräften, die inhaltlich durchaus korrekt ist. Nur diese Anweisung alleine lässt noch keine Ziele Realität werden. Es kommt wohl darauf an, um welche Ziele es geht und wie diese formuliert wurden.

Wie steht es eigentlich um Ihre Zielerreichung?

Was müsste sein, damit unsere MitarbeiterInnen von ganz alleine erkennen, wann erhöhter Einsatz notwendig ist und Mehrleistungen erforderlich sind, sowie unsere Ziele, seien es Projekt-, Team-, Abteilungs- oder Unternehmensziele, auch wirklich termin-, kosten, und qualitätsgerecht erreichen? Nämlich ohne der Notwendigkeit andauernder Anweisung und ununterbrochener Kontrolle!

Wäre dies schon heute möglich, dann sind massive Kosteneinsparungen, höhere Profite und weniger Stress bereits heute Realität - trotz eines anspruchsvollen Umfelds.

Ziele sind häufig Zahlenziele: Umsatzerhöhung, Kostenreduktion, Marktanteile, Profit- und Gewinnlagen, und viele andere mehr. Diese Art von Zielen haben eines gemeinsam: Man überprüft immer erst im Nachhinein, ob man es geschafft hat oder nicht. Im Fachjargon sprechen wir von "Meilensteinkontrolle". Bei Gelingen ist alles ok, nur bei Nicht-Erreichung kann man eigentlich nichts mehr ändern. Die Tätigkeiten, die zum Verfehlen der Ziele geführt haben, wurden bereits ausgeführt. Zeit und Kosten sind unwiderruflich verloren. Schuldzuweisungen, Rechtfertigungen und Resignation sind oft die Folge.

Lenken Sie eigentlich Ihr Auto mit verklebter Frontscheibe und blicken nur in den Rückspiegel, um zu überprüfen, ob Sie am gewünschten Ort (=Ziel) angekommen sind? Wohl kaum. Denn schon das kleinste Hindernis würde Ihre Fahrt jäh beenden.

Gute Zielformulierung helfen, Vorgangsweisen zu selektieren - nämlich jene Vorgangsweisen, die die Zielerreichung höchst wahrscheinlich machen. Dazu brauchen wir einen klaren Blick nach vorne und eine gute Vorstellung davon, was uns beim Ziel erwartet! Wir, alle Beteiligten, müssen erkennen, wie erstrebenswert die Ankunft am Ziel wirklich ist, und welcher eigener Beitrag und welche eigenen Kompetenzen benötigt und gefordert werden.

Es geht also darum, Ziele so zu formulieren, dass es sich für Menschen lohnt, dabei sein zu wollen. Und dabei geht ist immer um Einsatz von Kompetenzen, um Anerkennung, und darum, dass eigene Vorschläge und Pläne bedeutend sind und tatsächlich zum Erfolg führen. Die moderne Gehirnforschung bestätigt, dass gerade diese positiven erstrebenswerten Herausforderungen jene Mechanismen im Gehirn anregen, die für höchst intelligente Denkleistungen biologisch erforderlich sind. Zieltaugliche Pläne werden von Vorgesetzten freigegeben - die Überprüfung und Kontrolle findet somit vor der Durchführung statt. Die Frage »Wozu« spielt hier wieder eine wichtige Rolle.

Eine gereinigte Frontscheibe und ein klarer Blick auf das für alle Beteiligte Erstrebenswerte erhöht die Wahrscheinlichkeit Ihrer Zielerreichung drastisch. Hindernisse und Barrieren werden rechtzeitig erkannt und leichter umfahren. Geringere Kosten, hohe Umsätze, Marktanteile und Profitlagen sind die höchst erwünschte Folge.

Denn: Die Kunst der guten Zielsetzung führt zu mehr Profit bei gleichzeitig weniger Stress.