Credit Hintergrund: Melanie Fredel | Credit Preisliste: Thomas Eusemann

17.07.2025

Warum langweilige Preislisten Umsatz kosten?

Eine Preisliste ist mehr als nur eine Aufstellung von Zahlen – sie ist ein emotionales Verkaufsinstrument! „Waschen, Schneiden, Föhnen“ klingt nach Standard – „Wellness-Haarschnitt mit Sinnesreise“ dagegen weckt Kopfkino, schafft Wertigkeit und lässt einen höheren Preis gerechtfertigt wirken.

Kundinnen und Kunden zahlen nicht nur für die Dienstleistung, sondern für das Erlebnis – und das beginnt beim Wording.

Warum bringt das mehr Umsatz?

  • Emotion schlägt Rationalität. Entscheidungen fallen oft unbewusst aus dem Bauch heraus. Spannende Namen schaffen Begehrlichkeit.
  • Höhere Zahlungsbereitschaft. Ein „Luxus-Glossing mit Farbversiegelung“ klingt hochwertiger als „Tönung“ – und darf mehr kosten.
  • Differenzierung vom Wettbewerb. Kreative Bezeichnungen machen den Salon einzigartig und heben ihn von der Masse ab.

So machen es Senseason Friseure, Regensburg

Thomas Eusemann (► zum Interview) bietet in seinem Salon Erlebnisse, statt einfacher Dienstleistungen und hat damit die Preisdiskussionen beendet. Auf seiner Preisliste wird man schon dazu aufgefordert, sich Auszeit und Entspannung zu gönnen.

In der Online-Buchung gibt es immer auch die Möglichkeit für ein spontanes Upgrade, für alle, die beim Buchen das Gefühl haben, sie möchten sich mehr gönnen. Sehr cool und ein echter Umsatzbooster, der sich durch das Onlinebuchungssystem "von selbst" verkauft! 

Wie ihr das umsetzen könnt? 

5 Tipps, wie eure Preisliste zum Umsatzbooster wird

1. Standardleistungen in Erlebnisse verwandeln
Aus einem schlichten „Damenhaarschnitt“ wird z. B.: „Personalized Style Cut – inkl. typgerechter Beratung“
► 
So entsteht ein individuelles Erlebnis mit Mehrwert.

2. Storytelling & Emotionen nutzen
Ein Glossing wird z. B. zu: „Cashmere-Glanz – sanfte Farbauffrischung mit Seideneffekt“
► Das erzeugt Bilder im Kopf und verknüpft Gefühle mit der Leistung.

3. Exklusive Begriffe einsetzen
Worte wie Signature, Deluxe, Ritual, Experience wirken luxuriös und rechtfertigen Premiumpreise.
► Statt „Kur“ lieber „Deep Repair Ritual“
► 
Statt „Hochsteckfrisur“ lieber „Red Carpet Styling“

4. Kategorien statt Einzelleistungen anbieten
Services bündeln und attraktiv benennen: „Glamour Paket“ (Waschen, Pflegen, Föhnen + Styling). „Color Refresh Experience“ (Ansatzfarbe, Glossing & Pflege-Ritual). 
► 
So wirken höhere Preise harmonischer und weniger vergleichbar.

5. Testen & Reagieren
Stammkundschaft fragen, welche Namen sie ansprechen, und beobachten, welche Angebote häufiger gebucht werden. Schon kleine Wortänderungen können die Nachfrage verschieben – und den Durchschnittsbon steigern.

Worte wecken Erwartungen – und die müssen erfüllt werden!

Luxuriöse Bezeichnungen sind ein Versprechen. Wer einen „Signature Cut“ oder ein „Luxus-Glossing“ anbietet, muss auch ein besonderes Erlebnis liefern: spürbare Qualität, eine exzellente Beratung, hochwertige Produkte und eine Atmosphäre, die den Premium-Anspruch unterstreicht. Nichts ist enttäuschender, als wenn Kundinnen ein außergewöhnliches Ritual erwarten und dann nur „schnell wie immer“ gewaschen und geschnitten wird.

Wording ist kein Ersatz für Qualität, sondern der Türöffner für ein stimmiges Gesamterlebnis, das begeistert und bindet.

Also: Eine Preisliste ist mehr als nur eine Aufstellung von Zahlen – sie ist ein emotionales Verkaufsinstrument. Mit spannenden, emotionalen und wertigen Bezeichnungen entsteht Begehrlichkeit, der wahrgenommene Wert steigt und damit automatisch auch der Umsatz. Kreativität lohnt sich – aber nur in Kombination mit echter Qualität.