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18.06.2015

Unternehmens-Übernahme Szenarien durchdenken

Teil 2 zur Themenreihe Unternehmensnachfolge - Unternehmensübergabe behandelt Übernahmeszenarien. Je nach geplantem Nachfolger gestaltet sich ein Übergabeprozess anders und im Vorfeld ist einiges zu bedenken.

Als eine der ersten und sogleich auch wichtigsten Aufgaben steht eine grundlegende Überlegung zum Übergabeszenario an.

Steht ein Nachfolger, z.B. ein Familienmitglied bereits in den Startlöchern, gestaltet sich ein Übergabeprozess anders, als bei einem Externen. Ungeachtet aber der sich ergebenden Möglichkeiten empfehlen wir dringend vor irgendwelchen Zahlen- oder Datenspielereien ein grundlegendes Sondierungsgespräch mit der Sachlage vertrauten Fachleuten. Diese sind in erster Linie Steuerberater, Unternehmensberater oder Berater der Handwerkskammern. Grundsätzlich sollten Sie sich aber mit Beratern, die entsprechende Erfahrungswerte in Übergabeprozessen vorweisen können an einen Tisch setzen. Zu Beginn eines solchen doch sehr wichtigen Entscheidungsprozesses ahnen die meisten Unternehmer oder Unternehmerinnen noch nicht, welche Hürden sich mitunter noch auftun werden. Sei es, dass plötzlich persönliche Eitelkeiten, bei wem auch immer geweckt werden oder dass steuerliche, erbrechtliche Fragestellungen bis hin zu finanziellen Themen überraschend auf dem Tisch liegen. Dies alles kann man nach gründlicher Planung und Vorarbeit wohl besser strukturieren, aber einen geräuschlosen Übergabevorgang garantiert dies auch nicht.

Deshalb bringen Sie Ihre Überlegungen und die Rahmenbedingungen aus Ihrer Sicht in einem vertraulichen Meinungsaustausch mit qualifizierten Beratern auf den Weg. Aus diesem Gespräch heraus entwickelt sich in der Regel ein Zeitplan, der aus Sicht aller Beteiligten einen Rahmen von 6 – 12 Monaten bis zur Realisierung der Übergabe beinhalten sollte. Dieser Zeitplan sollte von Beginn aber auch einen konkreten Aufgabenplan mit Verantwortlichkeiten beinhalten, der in den nun anstehenden Arbeitsgesprächen jederzeit modifiziert und fortgeschrieben wird.

Aufgabenstellungen, die ein solcher Plan beinhalten kann sind z.B.:

  • Qualifizierung Sohn / Tochter im persönlichen und fachlichen Bereich bis zur Übernahme
  • Welche Maßnahmen hierfür sind geeignet bzw. notwendig?
  • In welcher Form (Verkauf/ Verpachtung) kann / soll Übergabe erfolgen?
  • Von welchem Unternehmenswert als Bemessungsgrundlage ist auszugehen?
  • Sofern innerhalb der Familie keine Nachfolge darstellbar, wie suche ich eine geeigneten Nachfolger?
  • Welche steuerlichen, rechtlichen, erbrechtlichen Überlegungen müssen getroffen werden?

Sie sehen, vorstehendes Bündel an Fragestellungen stellt nur eine Auswahl dessen dar, was im ersten Schritt auf die Agenda zu setzen ist.

Erfahren Sie mehr im Teil 3 zum Thema Unternehmenswert.