Credit: www.zusammen-leiwand.at

23.03.2020

Mit Gutscheinverkauf Liquidität sicherstellen - Sinnvoll oder doch nicht?

Die Liquiditätsfrage schwebt wie ein Damoklesschwert über den Friseurköpfen - Gutscheinverkauf scheint der Retter in der Not zu sein - was es zu beachten gilt...

Gemeinsam für unsere EPUs und KMUs...

...so preisen aktuell viele Initiativen den Gutscheinverkauf an. Darunter www.zusammen-leiwand.at. Kleinen, heimischen Unternehmen, die im Moment ohne Einkünfte dastehen - egal ob Haare, Kleidung, Gastronomie, Fahrschule oder Personal Trainer - wird die Möglichkeit eigene Gutscheine KOSTENFREI einzutragen, angeboten. Jeder so verkaufte Gutschein schafft Liquidität und außerdem das gute Gefühl: Wir schaffen das schon. Gemeinsam.

Wie funktionierts?
Beispiel Zusammen-Leiwand.at: Einfach auf "Für Unternehmen" klicken, Formular ausfüllen, Logo hochladen, klare Stichworte definieren, als was man gefunden werden möchte (Friseur,...) und absenden. Gibt es einen Interessenten für einen Gutschein, bekommt ihr eine E-Mail mit dem Kontakt gesendet. Alles Weitere - Bezahlung, Ausstellung des Gutscheins, Versand/Bereitstellung - wickelt ihr dann selbst ab.

Bedenken Sie beim Gutscheinverkauf:

Finanzen. Gutscheine sind Barumsätze im Sinne der Registrierkassenverordnung ohne Umsatzsteuer. Diese wird erst ausgelöst, wenn mit dem Gutschein eine Leistung bezahlt wird, siehe ► Gutscheine in der Registrierkasse .

Zahlungs- und Leistungsfluss fallen zeitlich auseinander. Der Umsatz, den Sie jetzt mit Gutscheinen machen, fehlt Ihnen im Folgemonat, denn der Umsatz wurde vorgezogen, die Leistung schulden Sie aber.

Bei der Einnahmen-Ausgaben Rechnung haben sie im Folgemonat keinen Umsatz, jedoch nach erbrachter Leistung die Umsatzsteuer abzuführen.

Bei bilanzierenden Unternehmen erscheint der Gutscheinverkauf als Verbindlichkeit in der Saldenliste auf. Bei Einlösung des Gutscheines ist ebenso die UST fällig.

Problem Förderung und langfristiger Umsatz?
Der Gutscheinverkauf kann im Übrigen beim Ein-Ausgabenrechner ein Problem werden, da er im aktuellen Monat Umsätze ausweist und dadurch vielleicht seinen Förderungsbedarf nicht nachweisen kann.

Wenn Sie jetzt auch noch große Rabatte einbauen, dann sollten Sie jetzt Ihren langfristigen Umsatz durchrechnen, denn jeder Rabatt den Sie jetzt gewähren, geht Ihnen im nächsten Schritt verloren.

Sprechen Sie das Ganze in jedem Fall mit Ihrem Steuerberater durch!

Marketing:
Gutschein Optionen parallel auf der eigenen Homepage, in den Social Media Kanälen und per Mail euren Kunden mitteilen.