Ist Haarefärben krebserregend? Wissenschaftler geben Entwarnung | Credit: Andonis Vassiliadis

21.09.2020

Forscher geben Entwarnung: Haarefärben ist nicht krebserregend wie bisher vermutet

117.200 Frauen und eine Zeitspanne von 36 Jahren. Wissenschaftler veröffentlichten eine neue Studie, die sich mit einem immer wieder diskutierten Thema auseinandersetzt, ob Haarefärben krebserregend ist. Die Wissenschaftler entkräfteten jetzt diese Aussage, allerdings nicht für alle Tumorarten…

Bei einer großangelegten Forschungsstudie, der Nurses’ Health Study wurde festgestellt, dass Haare färben die Entstehung von Krebstumoren nicht beeinflusst – die Studie gibt weitgehend Entwarnung. Die positiven Vertiefungen für einzelne Tumorarten sollten aber weiterhin untersucht werden. Wenige Ausnahmen gibt es dennoch…  

Die  Ärztezeitung  fasst wie folgt zusammen:

Das Wichtigste in Kürze

Besteht ein Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von permanenter Haarfarbe und der Entstehung von Krebs?
In der Nursesʼ Health Study waren Krebsmortalität und die meisten Krebsarten bei färbenden Frauen nicht erhöht. Positive Assoziationen fanden sich aber für bestimmte Brustkrebstypen, Ovarialkarzinome und, abhängig von der Naturhaarfarbe, für Basalzellkarzinome und Hodgkin-Lymphome.

Bedeutung: Die Studie gibt weitgehend Entwarnung. Die positiven Assoziationen für einzelne Tumorarten sollten aber weiter untersucht werden.

Einschränkung:

  • Nur weiße Frauen aus Gesundheitsberufen wurden untersucht;
  • seit Beginn der Studie 1984 wurden einige potenzielle Karzinogene aus permanenten Färbemitteln verbannt.


Die natürliche Haarfarbe sei ebenfalls ausschlaggebend: Frauen mit dunklen Haarfarben seien einem höheren Risiko für Hodgkin-Lymphome ausgesetzt, während Frauen mit hellem Haar laut der Studie eine erhöhte Krebs-Gefahr für Basalzellkarzinome hätten. Dabei handelt es sich um die häufigste Art von Hautkrebs.

Anzumerken ist auch, dass sich die gesammelten Daten ausschließlich auf US-amerikanische Frauen mit heller Hautfarbe beziehen, dementsprechend seien die Erkenntnisse möglicherweise nicht für alle Populationen gleich gültig.

Laut der Studienautoren um Dr. Yin Zhang von der Harvard Medical School schaffen die Ergebnisse eine „gewisse Beruhigung“.