27.01.2020

Diskriminierung in Jobinseraten

Diskriminierung in Jobinseraten kommt immer wieder vor, meist ist es unbeabsichtigt und manchmal führt sie sogar zu einer Anklage. Worauf ihr bei der Mitarbeitersuche achten müsst...

Auch in kreativen Inserat-Textfindungs-Prozessen hilft es, an Folgendes zu denken: Das Gleichbehandlungsgesetz verbietet die Benachteiligung eines Bewerbersaus Gründen der ethnischen Herkunft, rassistischen Gründen, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexuellen Identität.

Beispiele aus der Praxis:

  • „Deutsch als Muttersprache“: Auch wenn das so nicht gemeint war, zielt es auf die Herkunft ab. Die sichere Formulierung ist „perfekte Deutschkenntnisse“.
  • „Belastbar“: Schwierig, denn dies könnte als Diskriminierung aufgrund des Alters oder aufgrund einer Behinderung verstanden werden. Besser ist „hohe Stresstoleranz“
  • „Junges, lustiges Weiberteam sucht Dich“: Auch wenn hier nicht ausdrücklich nach einer jungen Frau gesucht wird, könnte sich ein älterer Mann ausgegrenzt fühlen
  • „Friseur gesucht“: No-Go, besser ist gendern: „Friseur*in“ oder „Friseur (m/w/d)“
  • "Bewerbungen nur telefonisch" diskriminiert Menschen mit Behinderungen, z.B. Taube und Schwerhörige
  • "Nur Vollzeit möglich" diskriminiert Teilzeit-Mütter, WENN die Stelle sich grundsätzlich auch für Teilzeit eignen würde

Aktuell wird auch diskutiert, ob eine Platzierung des Inserats diskriminierend sein kann - z.B. haben Männer einen Nachteil, wenn das Inserat nur in einer Frauenzeitschrift geschaltet ist - Ältere haben einen Nachteil, wenn auf Studierendenportalen geschaltet wird. Gerichtsurteile gibt es hier noch nicht. Klar, das ist dramatisch gezeichnet, aber Sie wissen ja: Alles schon gehört-passiert-geklagt! 

Andere Geschlechtsidentitäten in Stelleninseraten

In Zukunft wird auch Geschlechtsneutralität immer mehr Thema werden. Nach Einschätzung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes erfüllt eine Ansprache von z.B. "m/w" nicht mehr die Anforderungen an eine geschlechtsneutrale Ansprache. Es gibt noch keine allgemein akzeptierte Sprachregelung, die deutlich macht, dass alle Geschlechtsidentitäten in einem Stelleninserat angesprochen werden. Häufig wird die Formulierung "m/w/d" verwendet. 

Unser Tipp: Inserate immer auf missverständliche Formulierungen checken! Bei super kreativen Texten auch mal Anwälte draufschauen lassen. In immer sensibler bespielten Zeiten eine wichtige Vorsichtsmaßnahme.

Bei Jokira achten wir besonders darauf, dass die Stellenanzeigen geschlechtsneutral formuliert sind. Um Ihnen die Arbeit zu erleichtern, prüfen unsere Mitarbeiterinnen jeden Text und weisen Sie gegebenenfalls auf eine Änderung hin.