Credit: imSalon Grafik

05.01.2015

Das Schaufenster – der Spiegel ihrer Salonseele

Holen Sie Ihren Kunden bereits vor der Salontüre ab mit einem bestechenden Schaufenster - Wie? Na eigentlich ganz einfach ...

Der erste Eindruck zählt und den erhält Kunde bereits beim Blick ins Schaufenster. Trotz alledem, die toten Auslagen-Fliegen gibt es noch immer, ebenso schlimm vergilbte Poster aus dem Jahre 98, miserabel drapierte Produkte mit verblichenen Etiketten, …. Dabei geht jeder gerne Schaufenstershoppen, lässt sich vom Eduscho Fenster anziehen, weil die „Bella Italia Woche“ uns suggeriert, die appetitanregenden Lasagne Schalen unbedingt haben zu müssen.

Die Firma L’Oréal Professionnel hat in einer großangelegten Studie 7 emotionale Momente beim Friseurbesuch identifiziert und die sehen so aus:

Erster emotionaler Berührungspunkt ist das Schaufenster und da kann man viel falsch oder eben richtig machen. Findet die Kundin das Schaufenster schrecklich, dann kehrt sie entweder um oder kommt bereits mit einem mulmigen Gefühl in den Salon. Freilich geschieht hier vieles unbewusst. Top Coiffeur Rame ist etablierter Salon in einer Seitenstraße der hochfrequentierten Wiener Kärntner Straße. Salonunternehmer Mike Raschke hat uns erzählt, warum er nie wieder sein Schaufenster vernachlässigen wird und mittlerweile richtig Umsatz damit macht, sowie auch Neukunden anzieht.

Betriebsblindheit

„Seit 8 Jahren habe ich diesen Salon mit 6 wundervollen, großen Fenstern. Vor ein paar Jahren war ich unterwegs und kam vorbei an einem ganz grauenvollen Fenster mit toten Fliegen in der Auslage. Panisch rief ich im Salon an und lies sofort nachsehen, ob es das bei uns auch gibt. Und dann kam die Mitarbeiterin zurück und meinte nur, Nee Chef, keine Fliege, aber `ne tote Spinne.“ erzählt Mike Raschke schmunzelnd und fährt fort, “Man wird rasch betriebsblind. Seither wird bei uns regelmäßig an den Auslagen gearbeitet.“

Fragen Sie einfach mal Freunde, seien Sie offen und stellen Sie sich möglichen Kritikpunkten. Sie können davon nur profitieren.

Boom Schaufensterdeko

Gerade das Internetshoppen hat einen Boom zum Schaufenster Dekorieren ausgelöst, denn immer mehr Geschäfte stehen vor der Aufgabe Kunden in ihren Laden zu ziehen. Steht beim Internetkauf das Nützlichkeitsorientierte Einkaufen im Vordergrund, wecken Schaufenster beim Kunden die Vorstellungskraft oder sogar ein ganzes Lebensgefühl, zum Beispiel durch Lebenswelten, Frisuren, Styling-Ideen. Mit dem Schaufenster kreieren Sie erste Bilder im Kopf ihrer neuen Kundin.

Element zur Differenzierung

Schaufenster sollte Platz für Information aber auch Inspiration bieten.
Ein toller Anblick stoppt den Kundenlauf, erweckt Aufmerksamkeit und macht Lust darauf bei Ihnen vorbeizuschauen. Alles zusammen steigert nebenbei ihr Image und hebt sie vom Wettbewerb ab.

Kaufentscheidungen durchs Schaufenster

Impulskäufe finden nicht nur an der Kasse statt.
Bei Top Coiffeur Rame kommen viele Passanten in den Salon, angezogen von einem ständig wechselnden Sortiment an Haar-Accessoires, Bürsten und schönen Dingen rund ums Haar.

„Produkte funktionieren nicht wirklich, das zieht niemanden mehr an. Aber Haarschmuck, da bleiben die Menschen ständig stehen und kommen herein.“, weiß Mike Raschke, „Haarschmuck brauchen Frauen immer und auch die Touristen. Darüber haben wir bereits viele Neukunden gewonnen, denn viele kommen dann auch mal nur zum Föhnen vorbei und später durchaus mehr.“

Die Basics

Öffnungszeiten, Service-Übersicht, Preisliste sind ein Muss an jeder Tür. In Zeiten von Multimedia und Co können Sie punkten mit einem QR Code, Facebook Link, Webseite-URL und anderen Angaben, die es dem Passanten leicht machen werden, sich an sie zu erinnern.
Ein wasserdichter Entnahmekasten kann zudem Visitenkarten, Kennenlern-Gutscheine oder anderes Infomaterial enthalten.

Day and night

Nicht nur am Tag ist ihr Schaufenster ein Hingucker. Haben Sie die geeignete Beleuchtung? Kann man Inhalte auch am Abend erkennen? Gibt es besondere Mitteilungen für den kommenden Tag?
„Early Bird Special: Cafe - Croissant - Confiture & Coiffure – schön gestärkt ins Büro.“

Absolute Faux pas

Ihr Schaufenster ist keine Wand! Also nicht einfach Regale ins Fenster schieben. Das sieht von außen immer schlimm aus.
Keine Deko kann durchaus angebracht sein, wenn sie einen solch geilen Salon haben, dass er selbsterklärender Hingucker ist …

Einfache Lösungen

Einfach machen Sie es sich mit Modulen, die einen monatlichen oder sogar wöchentlichen leichten Austausch von Werbemitteln erlauben. Je nach Laufbewegung vor Ihrem Fenster sollten Sie hier die Gunst der Stunde nutzen. Denken Sie an die Eduscho Schaufenster „Jede Woche eine neue Welt“ .
Elemente gibt es viele: Regalmodule, um Produkte und Accessoires zu präsentieren, Rahmen für Poster, Nachrichten etc. Googeln Sie einfach mal Werbemittelanbieter und Sie werden ganz rasch auch in Ihrer Nähe fündig.

Mutimedial

Nichts ist so anziehend wie bewegte Bilder. Mit eingespielten Videobotschaften zu neuen Produkten oder einem Angebot der Woche „Föhnservice Walk-in“ können Sie immer punkten.
 

Optik vor Warendichte

Gestaltungskonzepte müssen nicht immer ausgefallen sein, aber je individueller desto besser. Dabei kommt es gar nicht darauf an das Schaufenster mit Krimskrams zu überladen, sondern gezielt Akzente zu setzen. Bedenken Sie, dass sie sich nicht nur von der Konkurrenz abheben wollen, sondern auch von all den anderen Schaufenstern in ihrer Nähe. Geben alle anderen ein schönes Bild nach Außen ab, fallen sie auf, allerdings negativ.
Allzu viel Drumherum gibt es bei TopCoiffeur Rame nicht, denn der Fokus liegt auf der Ware, die sichtbar, elegant auf zeitloser Fläche (Steinplatten) ausgelegt wird.
„Es gibt nur selten zusätzliche Dekoelemente. Dafür ist meine Frau zuständig, die kann das viel besser.“ erläutert Raschke und ergänzt, „in der Weihnachtszeit, gab es nur ein paar einzelne Sterne dazwischen. Weniger ist mehr!“

Gestaltungszyklen
Während Eduscho wöchentlich seine Fassade themenrelevant in Schale wirft, wechseln Bekleider in der Regel alle 4-6 Wochen ihre Auslage. Topcoiffeur Rame wechselt Bilder alle 3 Monate und achtet dabei auf die jeweilige Saison. Die Inhalte der Auslage werden häufiger gewechselt, vor allem die Schmuck Auslage immer wieder aufgefüllt. Monatlich wird neu dekoriert.
Wichtig sind Mike Raschke kundenfreundiche Fotos. „Menschen müssen sich mit den Bildern identifizieren können“, weiß Raschke und ergänzt, „es gibt immer Reaktionen auf die Bilder, nicht jeder nimmt sie wahr, aber wenn, dann gefallen sie oder gefallen nicht. Dem jedoch, dem sie gefallen, der kommt herein. Durch den regelmäßigen Wechsel kommen immer wieder andere Frauen.“

Von Innen

Bei der Auswahl der Werbemittel fürs Fenster ist auch darauf zu achten, dass diese von hinten anschaulich sind. „Wir bestellen Poster aus leichter Seide, diese sind lichtdurchlässig, die Fotos sollen ja kein Licht im Salon wegnehmen.“ erklärt Mike Raschke zu seinen großen Bildbannern.

Auch potentielle Mitarbeiter sehen Sie

Sie suchen Personal? Dann sollte das im Schaufenster kommuniziert werden. Aber Achtung: der handgeschriebene, eingerissene Zettel mit Tesafilm hässlich fixiert, bewirkt da eher das Gegenteil. Demonstrieren Sie, dass Sie ein ganz toller Betrieb sind, in dem Arbeiten Spaß macht und erwähnen Sie immer, was Sie potentiellen Kandidaten bieten. Je attraktiver das Plakat gestaltet ist, desto wahrscheinlicher die positive Resonanz. „Wenn wir Mitarbeiter suchen“ erklärt Raschke, „widmen wir 2 volle Auslagen dem Thema und haben damit immer Erfolg“.

Lesen Sie im nächsten Monat alles rund um die Rezeption, dem zweiten emotionalen Moment im Salon.