05.05.2011
Cent Bilanz - Kolumne Dieter Schneider
Wohin wandert eigentlich das Geld, das der Kunde beim Friseur lässt? An dieser Stelle können natürlich nur Durchschnittswerte angegeben werden, von denen im Einzelfall erhebliche Abweichungen nach oben und unten möglich sind.
Von jedem Euro = 100 Cent, den Kunden beim Friseur zahlen, gehen in Deutschland...
- 16 Cent Mehrwertsteuer an den Staat (bei 19% MwSt. auf den Nettoumsatz)
- 84 Cent verbleiben zunächst beim Unternehmen
Von diesen 84 Cent...
- 36 Cent beträgt der Lohnaufwand für die Mitarbeiter
- 7 Cent davon sind Arbeitgeberanteile Sozialversicherung, einschließlich Berufsgenossenschaft
- 29 Cent verbleiben als Bruttolohn
- 6 Cent davon gehen ab als Arbeitnehmeranteil Sozialversicherung
- 4 Cent sind als Lohnsteuer fällig
- 19 Cent verbleiben als Nettolohn beim Mitarbeiter
- 27 Cent beträgt der Wareneinsatz für Dienstleistungen, sowie die Gemeinkosten (ohne Gewerbesteuer)
- 1 Cent Gewerbesteuer fällt an
Also 20 Cent verbleiben dem Unternehmer vor persönlichen Steuern
- 6 Cent Einkommenssteuer, Ergänzungsabgabe, Kirchensteuer sind abzuführen
- 3 Cent für die Handwerker-Pflichtversicherung ist zu bezahlen
= 11 Centbeträgt das Nettoeinkommen des Inhabers für seinen Arbeitseinsatz und seinen Kapitaleinsatz
Das bedeutet: Von jedem Euro, den Kunden beim Friseur lassen, bekommen
- 43 Cent die „öffentlichen Hände“
- 19 Cent netto die Mitarbeiter
- 27 Cent netto die Lieferanten
- 11 Cent netto der mitarbeitende Inhaber (ohne Krankenversicherung und Arbeitslosenversicherung)
Die Zahlen sind errechnet aus Betriebsvergleichszahlen (Wella AG) für einen Durchschnittsbetrieb mit 170.000 Euro Dienstleistungsumsatz und fünf Beschäftigten einschließlich Chef.
Quelle: Dieter Schneider "Viel Erfolg im Umgang mit Friseurkunden", Marktlücke Verlag