12.08.2021
AUVA bietet Hilfe bei beruflich bedingten Hautproblemen
Friseure führen die Statistik der anerkannten Berufskrankheiten an, Hauterkrankungen sind unsere Branchenkrankheit Nummer 1. Die AUVA bietet Salons Unterstützung und Hilfe an, sollten Hauterkrankungen vermehrt vorkommen …
Rund jede/r vierte ArbeitnehmerIn, der/die in Österreich an einer Hauterkrankung leidet, ist laut aktueller Statistik der AUVA der Berufsgruppe Friseure zuzurechnen. Statistisch gesehen hat nach Erheben der deutschen Berufsgenossenschaft Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege jeder zweite Lehrling (55 Prozent) mit sogenanntem Friseurekzem zu kämpfen. Auch später dann, bleibt die Haut oft anfällig für Trockenheit oder kleine Risse. Es heißt also, sich zu sensibilisieren und ►Hautproblemen weitesgehend vorzubeugen.
Primärprävention
Wenn verstärkt Hauterkrankungen im eigenen Unternehmen auftreten, kann die AUVA kontaktiert werden. Arbeitsmediziner der AUVA unterstützen und beraten die Unternehmen bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben, um Arbeitsausfälle und andere Erkrankungen zu verhindern. Arbeitsmediziner analysieren die Ursachen und helfen, die Hautgefährdungen einzuschätzen und bestimmte Schutzmaßnahmen zu treffen.
Sekundärprävention
In Hautsprechstunden beraten Experten für Hautprobleme die betroffenen FriseurInnen und entwickeln gemeinsam mit ihnen Strategien, wie die Gesundheit dauerhaft erhalten bleiben kann.
Intensivseminar
Gibt es einen eindeutigen beruflichen Zusammenhang der Hautbeschwerden, lädt die AUVA die betroffenen FriseurInnen zu einem eintägigen Intensivseminar ein.
Dort erhalten sie Information über:
- berufsbedingte Hauterkrankungen und Allergien, Ursachen, berufliche und private Risiken sowie über systematischen Hautschutz,
- Unterstützung bei der Auswahl der geeigneten persönlichen Schutzausrüstung,
- die richtige Anwendung von Hautschutz, -reinigung und -pflege und
- gesundheitspädagogische Einzelberatung zur Optimierung des Hautschutzes.
Nach dem Seminar erhält jeder Teilnehmer ein Basis-Set mit der für ihn geeigneten persönlichen Schutzausrüstung. Der Arbeitgeber übernimmt die Kosten.
Tertiärprävention
Bildet sich die Hauterkrankung trotz medizinischer Behandlung und intensiver Beratung nicht zurück, sind Behandlungen im Rahmen eines stationären Aufenthaltes von drei Wochen an der Abteilung für Berufskrankheiten und Arbeitsmedizin der Rehabilitationsklinik Tobelbad (Steiermark) vorgesehen.
Einige der Behandlungsschwerpunkte sind:
- intensive therapeutische Maßnahmen,
- umfassende Diagnostik,
- Einzelberatungen und Hauttests mit spezifischen Arbeitsstoffen
Ziel des Aufenthalts ist die Wiederherstellung der Gesundheit der Haut, sodass die Versicherte die berufliche Tätigkeit weiterhin ausüben kann. Danach ist eine dreiwöchige Arbeitskarenz erforderlich, um die Hautbarriere wiederherzustellen und zu festigen.