Peter F. Pfister, Weltpräsident der Intercoiffure Mondial | Credit: Die Fotografen

22.09.2024

Wahlfloskel: Lohnnebenkosten senken

Die Wahlen rücken immer näher und unser Tiroler IC Weltpräsident Peter F. Pfister fragt sich im Kommentar der Woche, ob jetzt endlich der Zeitpunkt gekommen ist für ein reales Angebot zu den Lohnnebenkosten ...

„Lohnnebenkosten senken“ - Ist jetzt endlich der Zeitpunkt gekommen?

Eine Floskel vor den Wahlen oder reale Angebote?
 

Ein Kommentar von Peter F. Pfister, Globaler Präsident Intercoiffure Mondial und Friseur- und Perückenunternehmer

Dass im Vorfeld von Wahlen immer wieder Themen angesprochen werden, ist nichts Neues. Ich bin seit 1984 selbständiger Unternehmer. Bereits am Beginn der 90er Jahre hatte ich die Möglichkeit durch meine Funktion bei der „JW - Junge Wirtschaft“ das Thema Lohnnebenkostensenkung mit dem damaligen Finanzstaatssekretär Johannes Ditz und später auch mit dem Wirtschaftsminister und späteren Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel zu diskutieren und diese Lohnnebenkostensenkung auch als Forderung der Jungen Wirtschaft einzubringen. Lippenbekenntnisse und die Aussage, dass dies ein interessanter und nachvollziehbarer Vorschlag sei, sind das einzige, was bis dato (also in rund 30 Jahren und 8 Regierungen mit unterschiedlichen Parteibeteiligungen) umgesetzt wurde.

Es wurde uns erzählt, dass die „Lohnstückkosten“ in Österreich ohnehin sehr niedrig seien und deshalb kein Bedarf an Änderungen besteht. Als Industriebetrieb oder als Produzent mag dies ein anderer Zugang zu Lohnkosten generell sein.
Aber als Dienstleister, als Handwerker und in vielen anderen Klein- und Mittelbetrieben sind es eben die Nebenkosten, die nicht nur die Unternehmen belasten, sondern vor allem die Konsumkraft der Arbeitnehmer*innen reduziert. 
Der Aufschrei des Gewerkschaftsbosses Katzian, dass der 13. und 14. Gehalt nicht angerührt werden dürfen, zeugt nicht von Interesse, mehr Geld in den Taschen seiner Klientel zu verhandeln. Die Aussage, es handle sich um Dienstgeberbeiträge, mag ja stimmen. Es geht aber darum, dass dieses Geld nicht gekürzt wird, sondern direkt in die Taschen der Arbeitnehmer*innen fließt.

Weniger Lohnnebenkosten (und hier sind eben nicht das Urlaubsgeld und die Weihnachtremuneration gemeint), sprich weniger Abgaben, bedeuten mehr Geld am Konto der Arbeitnehmer und dadurch auch Erhöhung der Kaufkraft! - Dies würde im Umkehrschluss wieder bedeuten, mehr Steuereinnahmen für den Staat, wodurch sich eine Senkung der Lohnnebenkosten vermutlich auch ohne Mehrkosten bzw. ohne Verlust für den Staat rechnet!

Peter F. Pfister

Diskussionsthema Lohnnebenkosten beim großen POLITTALK

im Rahmen der imSalon Messe Wien

SAMSTAG, 28.09.2024
16:30
 Zukunft Friseurhandwerk Podiumsdiskussion

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