Distance Learning ist für Jugendliche mitunter schwierig | imSalon/KO

02.04.2021

vida Jugend Aktion: bei Lehrlingen spitzt sich die Lage zu

vida Jugend und Lehrlinge gehen auf die Straße: schlechte Wirtschaftslage, schwieriges Distance-Learning und die Frage, wie lang es den Ausbildungsbetrieb noch gibt…

Lehrlinge leiden zunehmend unter Perspektivenlosigkeit und Unsicherheit

Aus diesem Grund zog die Gewerkschaft vida Jugend mit Lehrlingen unterschiedlichster Ausbildungsrichtungen am 2. April vor das Bundeskanzleramt in Wien. Die Kundgebung sollte auf die prekären Verhältnisse von Jugendlichen in der Ausbildung aufmerksam machen. Die schwierige Situation des Distance Learning und des Home Schooling sowie die nicht ausreichende Ausstattung mit EDV-Equipment setze Lehrlinge psychisch unter Druck. Hinzu kommen Zukunftsängste und die Frage, wie lang es den Ausbildungsbetrieb noch gibt.

„Es wird Zeit, dass in den Ministerien die Alarmglocken läuten“, so Martin Aichinger, Bundesjugendvorsitzender der Gewerkschaft vida und Mitinitiator der Kundgebung. „Seit Monaten gibt es von Seiten der Bundesregierung nur Ankündigungen zur Verbesserung der Situation von Lehrlingen. Anstatt aber in die Umsetzung zu kommen und in die Lehrlingsausbildung zu investieren sowie Lehrplätze zu schaffen, überlässt man die Jugendlichen ihrem Schicksal“, ärgert sich Aichinger.

vida Jugend Kundgebung: auch Friseur- und Kosmetiklehrling dabei

15 Lehrlinge präsentierten in Wien auf originelle und spezielle Weise ihre Lehrberufe: Ein Friseur-Lehrling schnitt einem Besen die Haare, ein Kosmetik-Lehrling pflegte eine Schweine-Haxe. Lehrlinge fühlen sich mit ihren Sorgen und Ängsten in der Pandemie nicht ernst genommen - eine Pressekonferenz der Regierung nach der anderen ist zu wenig und die bisherige Taktik von Bundeskanzler Kurz, Wirtschaftsministerin Schramböck und Arbeitsminister Kocher erinnert Aichinger an eine PR-Show: „Die von der Regierung eingerichtete Task Force Jugendbeschäftigung ist mehr Schein als Sein. Dabei spitzt sich die Lage der Jugendlichen immer mehr zu.“

Die Forderungen der vida Jugend an die Bundesregierung:

  • Digitalisierungsoffensive für Home Schooling und Distance Learning sowie EDV-Equipment für Berufsschulen
  • Lehrabschlussprüfungen müssen für Lehrlinge besser vorbereitet werden, zusätzliche Nachhilfe-Möglichkeiten an den Berufsschulen geboten werden
  • Es braucht mehr Lehrstellen und Arbeitsplätze in öffentlichen und öffentlich finanzierten Betrieben, um fehlenden Ausbildungsplätzen entgegenzuwirken
  • Gleichstellung von BerufsschülerInnen, SchülerInnen und StudentInnen: SchülerInnen haben die Möglichkeit, freiwillig die mündliche Maturaprüfung abzulegen, für BerufsschülerInnen gibt es derzeit keine Ausnahme bei der Lehrabschlussprüfung