Österreichische Friseurbetriebe sind stärker Insolvenz gefährdet | Credit: Adobe Stock Franz 12

22.10.2020

Friseursektor laut OeNB stark insolvenzgefährdet

Friseure stehen laut OeNB im Ranking der von Corona am stärksten betroffenen Sektoren auf Platz 3 nach Gastronomie/ Beherbergung und Reisebüros

Vor allem bei Unternehmen in den am stärksten von den Zwangsschließungen betroffenen Dienstleistungsbranchen kann es zu Insolvenzen kommen, wenn die Kapazitäten nicht in ausreichendem Umfang wieder hochgefahren werden können und sich die Nachfrage nicht erholt, schreibt die OeNB in Ihrem Konjunkturbericht. 

Das Ranking der von Corona am stärksten betroffenen Sektoren

(Quelle OenB/ WKO)

  • Beherbergung und Gastronomie
  • Reisebüros und Reiseveranstalter
  • Sonstige überwiegend persönliche Dienstleistungen (Friseur- und Kosmetiksalons, …)
  • Luftfahrt
  • Dienstleistungen des Bereichs Sport/ Unterhaltung
  • Hersteller von Möbeln und sonstigen Waren
  • Kultur- und Unterhaltungseinrichtungen
  • Hersteller von Kraftwagen- und Teilen
  • Hersteller von Textilwaren und Schuhen
  • Einzelhandel

Die Befragung von WIFO (Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung) und OeNB berichtet zur Insolvenzgefährdung der Unternehmen folgendes Ergebnis: Rund 5% der Unternehmer befürchten eine drohende Insolvenz aufgrund der Coronakrise.

Die WKO nimmt diese Einschätzung sehr ernst und zieht diese als weiteres Argument heran, ►die Forderungen der Bundesinnung für Friseure an die Regierung durchzusetzen.

Die WKO hat im Rahmen der Pressekonferenz der Bundesinnung der Friseure auch auf eine aktuelle Studie der OeNB (Österreichischen Nationalbank) verwiesen. In der Studie wird die Krisenresistenz einzelner Branchen bewertet.

Friseure stehen demnach im Ranking der von Corona am stärksten betroffenen Sektoren auf Platz 3. Auf Platz 1 steht Gastronomie/ Beherbergung gefolgt von Reiseveranstaltern auf Platz 2.

Eine solide Eigenkapitalbasis ist für jeden Betrieb von hoher Bedeutung, um Krisen zu bewältigen, schreibt die OeNB zu Eingang der Bewertung. Die OeNB geht davon aus, dass der Nachholeffekt der aufgeschobenen Insolvenzen in den am stärksten betroffenen Branchen auch größer als in der Gesamtwirtschaft ausfallen wird.