27.05.2021
BDS Jürgen Kugler: Weihnachtszeit wird Lehrlingszeit
Der Einsatz hat sich gelohnt, die Berufsschule-SB Goldschlagstraße stellt im Herbst ihren Kalender um. Friseurbetriebe werden ihre Lehrlinge ab 8. Dezember voll im Geschäft einsetzen können. Berufsschuldirektor stv Jürgen Kugler erzählt uns, wie es dazu kam...
Berufsschuldirektorstellvertreter Jürgen Kugler erklärt im ausführlichen Interview, wie der Weg zu dieser wirtschaftsfreundlichen Lösung erreicht werden konnte und was die Ausbildungsbetriebe nun im Detail erwartet.
Im Exklusivinterview mit imSalon
Welche Vorteile bringt die neue Regelung?
Jürgen Kugler: Die Friseur Lehrlinge, die im Vorweihnachtsgeschäft dringend in den Betrieben benötigt werden, können dort nun ohne weitere Einschränkungen in vollem Umfang eingesetzt werden. Dies bietet den Betrieben maximale Flexibilität im Einsatz Ihrer Mitarbeiter und nimmt gleichzeitig den Druck von unseren Schülerinnen und Schülern, die in dieser besonders hektischen Zeit oft wenig Ressourcen für den Schulalltag haben!
Warum haben sie sich so stark eingesetzt, dass diese Lösung durchgeführt wird?
JK: Weil diese Regelung seit Jahren von den Vertretern der Friseur Branche gefordert wird und gleichzeitig schulpädagogische Vorteile bringt. Den erhöhten Planungsaufwand in der Schule leisten wir gerne im Sinne der guten Zusammenarbeit mit unseren wirtschaftlichen Partnern. Auch erwarten wir eine schulische Erleichterung für unsere Schülerinnen und Schüler, die in der Vorweihnachtszeit durch die Doppelbelastung Schule/Betrieb sehr gefordert waren.
Wann wird die Zeit eingearbeitet, die die Schülerinnen vorzeitig in die Weihnachtsferien geschickt werden?
JK: Die Einarbeitung findet in Form der Umplanung der Friseurblöcke statt. Hier gilt es die gesetzlichen Schulzeiten einzuhalten. Dies gelingt an unsere Schule durch kurzes Überschneiden einzelner Blöcke. Hier gibt es Jahre, in denen es leichter möglich ist und manche, in denen es schwieriger werden wird (die Anzahl der Feiertage, die auf Wochenenden fallen, spielt hier eine große Rolle). Zusätzlich wird das Schuljahresende für unsere Berufsschule um eine Woche nach hinten (also in die Sommerferien) verlegt, um die gesetzlichen Vorgaben einhalten zu können.
Ist diese Regelung in Wien einzigartig?
JK: In der Entstehung und Umsetzung sicherlich. Pate stand eine bereits existierende Regelung im Einzelhandel, an der wir uns rechtlich orientieren durften. Umsetzungen in anderen Bundesländern sind mir nicht bekannt.
Wo sehen Sie Herausforderungen in der Umsetzung?
JK: Aufgrund der akribischen Planung und den vielen geleisteten Vorarbeiten sehe ich keine konkreten Probleme in der Umsetzung. Vor allem das gute Zusammenspiel zwischen Schule, Wirtschaft, Wiener Bildungsdirektion und dem Schulerhalter haben hier eine hervorragende Basis geschaffen die all das erst ermöglich hat. An dieser Stelle bedanke ich mich herzlich bei Hr. Innungsmeister Marcus Eisinger und Hr. Kommerzialrat Peter Schaider für die rege Kommunikation und tolle Unterstützung im Organisieren dieser Regelung sowie bei Hr. Ing, SQM Oliver Schleicher, Ma und Fr. Dr. Brigitte Heller seitens der Schulaufsicht, die stets ein offenes Ohr für unsere Anliegen hatten!
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Kontakt für Fragen
„Offene Kommunikation mit unseren Partnern der Wirtschaft steht für uns essenziell“ hebt BDS Kugler hervor. Die Schule hat für Fragen rund um die Organisationsformänderung eine eigene Mail-Adresse eingerichtet: weihnachtsregelung@bssb.info