Alexander Geisbauer ist seit 2024 Landesinnungsmeister in Oberösterreich | Credit: Conny Leitgeb imSalon

10.04.2025

"Berufsbild Friseur muss wieder stärker ins gesellschaftliche Bewusstsein rücken"

Fachkräftemangel, zu wenige Lehrlinge, steigende Kosten, wachsende Bürokratie ... Trotz allem sollte die Branche mutig sein, ist der oö. Innungsmeister Alexander Geisbauer überzeugt …

Alexander Geisbauer wurde als ►Landesinnungsmeister in Oberösterreich für weitere fünf Jahre bestätigt und startet mit klaren Visionen in seine nächste Amtsperiod. 3 Fragen, 3 Antworten - wir wollten mehr erfahren und haben nachgefragt.

Alexander Geisbauer, Landesinnungsmeister der Friseure OÖ, im Schnellcheck:

Alexander, vor welchen Herausforderungen steht das Friseurhandwerk in Oberösterreich?
Alexander Geisbauer:
Das Friseurhandwerk steht aktuell vor mehreren Herausforderungen: allen voran der akute Fachkräftemangel und die niedrige Anzahl an Lehrlingen und Lehrbetrieben. Gleichzeitig kämpfen viele Betriebe mit steigenden Kosten, wachsender Bürokratie und einer erhöhten Preissensibilität bei den Kund*innen. Unser Ziel ist es, das Berufsbild wieder stärker ins gesellschaftliche Bewusstsein zu rücken und die Rahmenbedingungen für Unternehmer*innen zu verbessern.

"Ich wünsche mir eine Branche, die wieder mutiger nach außen auftritt. (...) Unsere Betriebe können nicht nur mithalten – sie können vorangehen!"

Was sind deine Visionen für die Friseurunternehmen in Oberösterreich?
AG:
Ich wünsche mir eine Branche, die wieder mutiger nach außen auftritt – selbstbewusst, kreativ und zukunftsorientiert. Mein Ziel ist es, dass Friseurunternehmen in Oberösterreich als attraktive Arbeitgeber, moderne Dienstleistungsbetriebe und lebendige Ausbildungsstätten wahrgenommen werden. Dabei spielen neue Technologien, Digitalisierung, aber auch Werte wie persönliche Nähe und handwerkliche Exzellenz eine zentrale Rolle. Ich bin überzeugt: Unsere Betriebe können nicht nur mithalten – sie können vorangehen!

Was wird eine deiner wichtigsten nächsten Amtshandlungen?
AG:
Eine meiner ersten konkreten Maßnahmen wird es sein, das Projekt „Beauty Assistent:in“ wieder ausrollen. Damit schaffen wir einen neuen, niedrigschwelligen Einstieg in die Branche – mit dem Ziel, Menschen für den Beruf zu begeistern und später auch für eine Lehrausbildung zu gewinnen. Gleichzeitig werden wir bei etlichen regionalen Berufsorientierungsmessen als Top-Branche mit Zukunft und Lifestyle jungen Leuten den Beruf „Stylist:in“ schmackhaft machen.

Mir ist es wichtig, zuzuhören – und dann gemeinsam mit dem Ausschuss und unseren Mitgliedern konkrete Lösungen zu entwickeln.

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