27.04.2023
Annie Young-Scrivner: Skinification wird ein Gamechanger
Träume groß, finde dein eigenes Schicksal, gehe kalkulierte Risiken ein und habe keine Angst davor zu scheitern ... Inspirierende Worte von Annie Young-Scrivner, CEO der Wella Company. Im Gespräch spricht sie über Chancen und die neue Rolle der Wella Company ...
Immer wenn der Internationale Frauentag gefeiert wird, stehen die Scheinwerfer für einige Zeit auf Frauenpower. Mädchen und junge Frauen auf der ganzen Welt suchen dann überall nach neuen Rolemodels, nach Führungskräften, die bestehende Verkrustungen in männlich dominierten Arbeitsstrukturen aufweichen und die Marken mit authentischen Botschaften vertreten. Jedoch noch bedeutender ist, dass diese Frauen offen sind und sich Zeit nehmen, um ihre Weisheiten und Lebensphilosophien mit der nächsten Generation zu teilen. Annie Young-Scrivner, CEO der Wella Company, ist eine solche Führungskraft.
Ich traf Annie im Rahmen des Wella World Women Summits in Berlin, gemeinsam mit 10 weiteren inspirierenden Weiblichkeiten.
Im Rahmen des spannenden Austausches stellte ich Annie einige Fragen, zu ihrem Leben, ihren Ansichten und natürlich der Zukunft der Wella Company.
Annie Young-Scrivner im Gespräch mit Raphaela Kirschnick
Mein Erfolgsrezept: "Träume groß, finde dein eigenes Schicksal, gehe kalkulierte Risiken ein und habe keine Angst davor zu scheitern."
Annie, was hat deinen Erfolg ausgemacht?
Annie Young-Scrivner: Ich war ein kleines chinesisches Mädchen, das mit 7 Jahren nach Amerika kam, ohne ein Wort Englisch zu sprechen. Mein Erfolgsrezept: Träume groß, finde dein eigenes Schicksal, gehe kalkulierte Risiken ein und habe keine Angst davor zu scheitern.
Was hat dir als Immigrantenkind dann den Weg bereitet?
Annie: Als meine Familie in die USA auswanderte, arbeitete mein Vater für eine Reederei und meine Mutter war Buchhalterin, aber nebenbei hatten sie auch Geschäfte. Wir hatten ein Restaurant, wir hatten einen Jadeladen und eine Videospielhalle. Ich bin quasi mit Selbstständigen aufgewachsen. Es hat mir gezeigt, dass man als Unternehmer seine eigene Kultur schaffen kann und damit wirklich etwas bewirken kann.
Seit fast 2,5 Jahren bist du nun CEO der Wella Company. Neu ist für dich neben der Friseurbranche, Salons und Beauty Zielgruppe. Was hast du aus diesem beruflichen Umfeld Neues mitgenommen?
Annie: In den letzten 2,5 Jahren hatte ich intensiven Kontakt zu Kunden aus der ganzen Welt. Ich habe mir ihre Erfolgsgeschichten, aber auch Herausforderungen angehört – dies hat mir ein tieferes Verständnis dafür vermittelt, wie wir jeden einzelnen Kunden auf dem Weg zum Erfolg begleiten können.
Unser Unternehmenserfolg ist so eng verwoben mit dem Erfolg der professionellen Beautybranche – und wir sind stolz darauf, ein engagierter Partner der Branche und der Tausenden von Haar- und Nagelprofis zu sein, denen wir auf der ganzen Welt dienen. Die Unterstützung dieser Branche steht im Mittelpunkt aller Entscheidungen der Wella Company. Wir glauben daran, dass wenn kleine Unternehmen erfolgreich sind, wir erfolgreich sind und damit die gesamte Community gefördert wird.
Seit November 2021 hält KKR 74,1 % der Anteile an der Wella Company, Coty noch 25,9 %. Wird das Joint Venture mit Coty fortgesetzt oder ist eine weitere Aufstockung der Anteile für KKR in Sicht?
Annie: Die Entscheidungen zu den Eigentumsverhältnissen liegen bei unseren Aktionären.
KKR ist dafür bekannt, Unternehmen in einem Zeitraum von etwa 6 Jahren zu sanieren. Statistisch gesehen ist Halbzeit der Übernahme – Wo steht die Wella Company?
Annie: Bei der Wella Company konzentrieren wir uns darauf, das Geschäft gesund wachsen zu lassen und ein großartiges Unternehmen aufzubauen. Wir verfolgen weiterhin unseren strategischen Wachstumsplan und verzeichnen seit mehr als zwei Jahren ein starkes, nachhaltiges, profitables Wachstum. Tatsächlich sind wir eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen in unserer Branche. Es zeigt eine beständige Dynamik und dass sich die Menschen wieder in unsere Wella Markenwelt verlieben.
Unser innovatives Markenportfolio nimmt gerade in der sich von der Pandemie erholenden Haar-, Nagel- und Beautywelt Fahrt auf. Und wir stehen erst am Anfang. Wir haben einen enormen Wachstumsplan vor uns und sehen großes Potenzial im Ausbau unseres Farbanteils – wo wir eine starke globale Position einnehmen, während wir gleichzeitig mit neuen Produkten und Dienstleistungen expandieren.
"Skinification of Hair wird ein Gamechanger"
Wohin wird sich deiner Meinung nach der Haarpflegemarkt entwickeln? Welche Rolle wird die Firma Wella Company spielen?
Annie: Der globale Haarkosmetikmarkt wird auf fast 100 Milliarden USD geschätzt und wächst ständig weiter.
Wir sehen hier ein großes Potenzial für alle unsere Marken, um Verbrauchern und Stylisten die besten Produkte und Dienstleistungen für deren Haar- und Kopfhautbedürfnisse anzubieten – und auch Beautytechnologien.
Ebenfalls werden wir unseren Fokus auf Haarpflege ausweiten. Verbraucher möchten mehr darüber erfahren, wie sie ihr Haar pflegen können, ähnlich wie das Verbraucherinteresse an Hautpflege. Wir nennen das die „Skinification of Hair“ und das wird ein Gamechanger für dieses Produktsegment. Wir wollen für Verbraucher weltweit ganz vorne dabei sein – und Produkte anbieten, die sowohl leistungsstark als auch integrativ für alle Menschen auf dem gesamten Globus sind. Wir haben den großen Ehrgeiz, das beste Beauty-Unternehmen der Branche zu werden – und wir haben bereits in den höchsten Gang geschaltet.
Danke Annie, es war mir eine Freude, dich kennenzulernen.
Mit dabei bei Wellas World Women Summit in Berlin: Annie Young-Scrivner, Anna Lena Koopmann, Mary Roche Schöbel, Claudia Boehm, Raphaela Kirschnick, Jana Heinisch, Bettina Klier, Teresa Hofmeister, Susanne Deobald, Sissy Rasche, Joana-Kristin Soost, Denis Sabur, Vera Paumen, Susann Müller, Laura Noltemeyer,