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03.06.2019

Aktion Friseur Razzia scharf - Wie schaut es in Ihrem Bundesland aus?

Die Barber-Razzia in der Steiermark hat es vorgemacht: Mit WKO, Finanz und Behörden ging es unlauteren Wettbewerbern an den Kragen. Wir wollten wissen, wie schaut es in den anderen Bundesländern aus und haben bei den Friseur-Landesinnungsmeistern nachgefragt. Plus Kontakte zur Pfuschermeldung!

Dieser Beitrag bezieht sich auf folgenden Bericht vom 20.05.2019
► Finanzpolizei und WK Steiermark Kontrollen decken Missstände in Barbershops auf
 

Aktion scharf: Friseur Razzia in den Bundesländern

Die Steiermark hat also ein erstes Zeichen gesetzt. Wie sieht es in den anderen Bundesländern aus?
Vorab: Solch Aktionen werden nicht von der Bundesinnung organisiert, sondern sind Sache der einzelnen Länder! (Aussage der Bundesinnung)

Frage: Ist eine solche Aktion in dieser Größenordnung schon einmal in Ihrem Bundesland durchgeführt worden?

Landesinnungsmeister Friseure WIEN Marcus Eisinger:
Ja, hier wurde so etwas bereits initiiert. „Ich habe in Wien als erstes Bundesland Österreichs am 29.11.2018 zu diesem Thema einen Ordnungsgipfel mit allen zuständigen Kontrollbehörden initiiert. Es waren u.a. Wirtschaftskammer, Gewerbebehörde, Finanzpolizei, Sozialministerium, WGKK, AMS und die Schnelleingreiftruppe des Wiener Bürgermeisters Dr. Michael Ludwig involviert. 
In Folge gab es koordinierte Schwerpunktaktionen in mehreren Bezirken. Es wurden Kontrollen in 150 Betrieben (10 Prozent) mit 21 Personen im Einsatz durchgeführt. Die Ergebnisse: 150 Betriebe in 3 Wiener Bezirken quer durch die Branche geprüft, 60 % Beanstandungen, 20 % davon Strafverfahren.
Wir planen für 2019 weitere Koordinierungstreffen mit Kontrollorganen in den Bezirken und weitere flächendeckende Überprüfungen.“

Landesinnungsmeister Friseure TIROL Clemens Happ:
Nein, hier wurde so etwas noch nicht durchgeführt.  "Aber es wurden erste Gespräche in diese Richtung geführt, denn  die Problematik ist auch Thema in Tirol."

Landesinnungsmeister Friseure VORARLBERG Günther Plaickner:
Nein, hier wurde so etwas noch nicht durchgeführt. "Wir beraten uns aktuell mit den Kollegen der anderen Bundesländer und möchten klären, wie genau so etwas ablaufen kann.Mehr kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht dazu sagen, wir bleiben aber dran! Ob das gleich mit Razzien in Geschäften stattfinden soll oder wird, bezweifle ich. Wir werden sicherlich zuerst versuchen einen Dialog zu finden, solle das nicht gelingen, werden wir in die Offensive gehen!"

Landesinnungsmeister Friseure SALZBURG Wolfgang Eder:
Nein, hier wurde so etwas noch nicht durchgeführt. "Wir sind mit der Finanzpolizei im Gespräch.Verstöße gegen das Sonn- und  Feiertagsöffnungsgesetz werden, nach Intervention durch die Innung, laufend vom Strafamt überprüft."

Landesinnungsmeister Friseure KÄRNTEN Georg Wilhelmer:
Nein, hier wurde so etwas noch nicht durchgeführt. "Wir haben die Thematik vor Weihnachten besprochen, in 3 Wochen wird es hierzu einen Gipfel geben, bei dem überregionale Gespräche geführt werden mit politischen Vertretern, Gewerbeaufsicht, Finanz. Wir sind also mit den zuständigen Behörden in Kontakt."

Landesinnungsmeister Friseure BURGENLAND Diethard Mausser:
Nein, hier wurde so etwas noch nicht durchgeführt. "Ich finde diesen 'Überprüfungsak' als nicht zielführend. Solche Aktionen müssten nicht sein, wenn die österreichische Gewerbeordnung klarer geregelt wäre. Wir können immer wieder überprüfen, der Wildwuchs hört davon nicht auf. Um diese Missstände zu regeln, fordert es ein einheitliches Auftreten aller Landesinnungen (Bundesinnung) mit einer klaren Aussage an die Politik: Wir wissen, wie es sein sollte, nun muss die Politik den Missstand ändern. Die Landesinnung Burgenland wird Vorschläge für eine gezielte Änderung der Gewerbeordnung einbringen. Wir sind nicht generell gegen eine gute Zusammenarbeit mit der Finanzpolizei."

Landesinnungsmeisterin Friseure NIEDERÖSTERREICH Silvia Rupp:
Nein, hier wurde so etwas noch nicht durchgeführt. "Ich stehe dem Ganzen sehr positiv gegenüber, da ich die Meinung vertrete, unsere korrekt geführten Betriebe sollen keinen Nachteil gegenüber nicht seriös geführten Unternehmen haben. Ich kann mir sehr gut vorstellen, so eine Aktion auch in Niederösterreich durchzuführen."

Landesinnungsmeisterin Friseure OBERÖSTERREICH Erika Rainer:
Nein, hier wurde so etwas noch nicht durchgeführt.
"Auch in Oberösterreich haben wir das Problem und wir führen Gespräche in diese Richtung. Denn es muss ein fairer Wettbewerb stattfinden. Es gilt gleiches Recht für alle."