Über 220 Jugendliche erlebten im Rahmen der Biwi-Werkstätte den Friseurberuf hautnah | Credit: BiWi / Max Slovencik

22.05.2025

220 Jugendliche erleben Friseurberuf hautnah

Mit einer offenen Berufsschule, greifbaren Eindrücken und echtem Handwerk zum Ausprobieren zeigt Wien, wie Nachwuchsgewinnung aussehen kann. Hunderte Jugendliche nutzten im Rahmen der BiWi-Werkstatt "Schönheit" die Chance, hinter die Kulissen von Friseur-, Kosmetik- und Fußpflegeberufen zu blicken.

Dass die Friseurbranche Nachwuchs braucht, ist nichts Neues. Ebenso wenig, dass wir alle gemeinsam dazu beitragen müssen, den Friseurberuf für Jugendliche attraktiv und zeitgemäß zu gestalten. Denn in den letzten 15 Jahren hat sich die Zahl der Lehrlinge mehr als halbiert, in Wien waren es Ende 2024 gerade noch 673 Friseurlehrlinge. (siehe ►Friseurausbildungsmarkt stagniert: 2024 nur 2.417 Lehrlinge), Tendenz nicht steigend.

Grund genug, den Beruf und seine Karrieremöglichkeiten immer wieder in den Fokus junger Menschen zu rücken. Das BiWi (Berufsinformationszentrum der Wiener Wirtschaft) unterstützt Jugendliche aller Schulen bei der Berufsfindung, seit 1995 auch regelmäßig die Schönheitsberufe. Nun lud das BiWi (vertreten durch Roland Schojer und Fredy Baumgartner) gemeinsam mit der Wiener Berufsschule für Schönheitsberufe zur "BiWi-Werkstatt Schönheit" in die BS Goldschlagstraße. An drei Tagen, jeweils vormittags und nachmittags, öffnete die Berufsschule ihre Werkstätten. Insgesamt 226 Schülerinnen und Schüler aus 29 unterschiedlichen Wiener Schulen hatten sich dafür angemeldet und nahmen mit Interesse und Neugier daran teil. 

Bevor es in die Werkstätten ging, hieß Berufsschuldirektor Jürgen Kugler die Jugendlichen willkommen. Er betonte, dass diese Berufe nicht durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden können und eine gute Grundlage für ein erfülltes Leben bieten können. Die Wiener Landesinnungsmeisterin der Friseure, ►Gülten Karagöz, ergänzte seine Worte und erzählte von ihrer persönlichen Leidenschaft für den Friseurberuf. 

Anschließend führten Berufsschülerinnen die Gäste in kleinen Gruppen durch die Räumlichkeiten. Die Jugendlichen wurden jeweils von einem Lehrling aktiv betreut, die von ihren Ausbildungserfahrungen berichteten, Fragen beantworteten und beim praktischen Arbeiten an den vier Stationen helfend zur Seite standen - frisieren und rasieren, kosmetische Behandlungen, Nageldesign und Fußpflege standen auf dem 90-minütigen Programm.

Den Abschluss des Programms bildete jeweils das Berufe-Quiz, das spielerisch und digital neu erworbenes Wissen zu den Berufen abfragte – Gewinne inklusive, bereitgestellt von der Landesinnung der Friseure und dem Wiener Praterverband. 

Die Berufsinfoblätter mit allen Details zu den Lehrberufen waren bei den Schülerinnen und Schülern auf jeden Fall sehr begehrt. Bleibt also die Hoffnung, dass der Funke für den Friseurberuf überspringt. 

Für die Jugendlichen, die im Herbst eine Friseurausbildung in der Bundeshauptstadt starten, gilt bereits eine erste Änderung im Unterrichtssystem - ab September 2025 geht Wien teilweise zurück in den Regelunterricht, ►imSalon berichtete

Über die BiWi-Werkstätten

Die BiWi-Werkstätten (ehemals "Branchenpräsentation") sind Veranstaltungen, bei denen verschiedene Berufe präsentiert werden – vom Bauwesen über Metallverarbeitung und Fahrzeugtechnik oder Tourismus bis hin zu den Schönheitsberufen. Schüler*innen und Lehrer*innen haben hier die Gelegenheit, unterschiedlichste Tätigkeiten und eines Berufs zu erkunden und auszutesten sowie mit Fachleuten (vom Lehrling bis zur Meisterin) in Kontakt zu kommen.

Vor allen Jugendliche im 8. und 9. Schuljahr sowie Schüler*innen in höheren Schuljahren, die sich noch in der Berufsorientierung befinden, profitieren von diesem kostenlosen Angebot der Wiener Schulen. Im Januar 2025 feierte das BiWi die 300. Werkstatt. Seit der Gründung nahmen über 227.00 Wiener Schülerinnen und Schüler daran teil. 

Alle Infos unter: www.biwi.at