27.11.2015

Sabrina Hödl & Mario Bertalanitsch: Zwei Zeitgeister in Graz

Neo-Saloninhaber Sabrina Hödl und Mario Bertalanitsch sprachen mit uns über ihre Leidenschaft zum Beruf und darüber, wie viel durchdachtes Konzept hinter ihrem neu eröffneten, wunderbaren Salon in Graz steckt..

Fakten

Sabrina Hödl: Lehre bei Intercoiffeur Mayer, danach bei Kaiserschnitt, Art&Fashion Team, Hairgott

Mario Bertalanitsch: Lehre, Topstylist und Salonleitung bei Intercoiffeur Mayer

gemeinsamer Salon "Zeitgeist" in Graz

Eröffnung im Oktober 2015



imSalon: Wo habt ihr euch kennengerlernt?
Mario: Wir waren schon 2004 als Lehrlinge im selben Unternehmen bei Intercoiffeure Mayer in Graz.

imSalon: Vor etwas mehr als einem Monat habt ihr nun euren gemeinsamen Salon eröffnet. Woher kam die Idee dazu?
Sabrina: Die Idee entstand in den letzten Tagen meiner Meisterprüfung im April 2015. Mein Freund und ich haben da intensiv an einem Businessplan und dem Erstkonzept gearbeitet. Gerade als wir wieder mal an einem Abend über dem Plan saßen war klar, wir brauchen für den Start einen zusätzlichen Topstylisten mit dem man kreative Ansätze und Meinungen teilen kann. Da läutet genau in diesem Moment das Telefon. Auf dem Display steht „Mario“. Schon ewig nichts gehört… er wollte sich über die Meisterausbildung bei mir erkundigen. Noch bevor ich ins Detail verfallen bin hab ich ihn gefragt, ob er Interesse hat sich mit mir zu treffen, ich würd ihm gern ein ganz anderes Projekt zeigen...
Mario: Stimmt! Ich war sofort hellhörig da ich gerade in einer Phase war, mich irgendwie selbst verwirklichen zu wollen. Ich war völlig begeistert von dem, was ich da gesehen habe. Es war eigentlich sofort klar, da bin ich an Board!

imSalon: Wie fällt ihr Entscheidungen im Salon?
Sabrina: Wir besprechen alles sehr intensiv und bedacht, mit allen Vor- und Nachteilen. Auch wenn wir sehr unterschiedlich sind, haben wir bei wichtigen Themen doch immer die gleichen Ansichten.
Mario: Genau so ist es. Es ist einfach ein riesen Vorteil wenn man weiß im Team Entscheidungen treffen zu können und nicht alleine für Fehlentscheidungen Verantwortung trägt. Und auch gemeinsam Erfolge feiern kann.
 

"Lehre ist auch die Leidenschaft für den Beruf auszubauen!"



imSalon: Habt ihr schon Mitarbeiter oder Lehrlinge?
Sabrina: Naja, wir sind schon sehr ausgebucht seit der Eröffnung. Eine helfende Hand ist da schon dringend nötig. Ein Lehrling hat aber für uns den Charakter von zeitgerechter Ausbildung. Also in erster Linie dass wir unsere zukünftigen Topstylisten selbst ausbilden. Weiterbildung ist nicht nur für uns ein ständiger Begleiter, sondern auch wir wollen unser Können und Wissen sowie unseren Spirit weitergeben. Es ist uns auch wichtig, dass neben dem Handwerk auch die Persönlichkeit weiter entwickelt wird und die Leidenschaft zu diesem tollen Beruf ausgebaut wird.
Mario: Deswegen auch die Entscheidung im Jänner 2016 einen Lehrling aufzunehmen. Wir haben auch schon einen Top Kandidaten und bereits eine Einstellungszusage unterschrieben. Also der dritte Zeitgeist ist im Anflug!

imSalon: Woher kam die Idee zum tollen Salon Interieur?
Sabrina: Das Interieur Design kam von dem preisgekrönten Architekturbüro INNOCAD. Wir haben unser Konzept gezeigt und die Richtung unserer Idee erklärt. Überwältigend wie professionell und mit welcher Liebe zum Detail hier gearbeitet wurde.
Mario: Das Ergebnis sagt alles. Es ist nichts von der Stange, alles handgemacht. Wirklich dem Geist der Zeit entsprechend.

imSalon: Woher habt ihr Möbel und Einrichtung?
Sabrina: Das Interieur wie Decke, Schränke und Farblabor wurde von einer Tischlerei angefertigt. Die Möbel kamen von Martina Sperl "Ewig schöne Möbel". Sie hat alte Friseurstühle aus den 60iger Jahren in ganz Österreich zusammengesucht und diese neu restauriert. Auch im Wartebereich haben wir eine sehr alte Bestuhlung im neuen Look.
 

"Ohne den Geist der Zeit zu treffen, ist Erfolg in unserer Branche sehr schwer"



imSalon: Wie seid ihr auf den Namen "Zeitgeist" gekommen?
Sabrina: Es war für uns klar, der Name des Salons soll keine branchenbezogenen Wörter beinhalten, wie z.B.: Haar, Schneiden, Schnitt. Er soll vielmehr zeigen, was wir anbieten. Gerade Styling und Mode sind Epochen getriebene Phänomene welche immer der Zeit entsprechen müssen.
Mario: Deswegen der Name „Zeitgeist“ der auch keine englische Übersetzung kennt. Ohne den Geist der Zeit zu treffen, ist Erfolg in unserer Branche sehr schwer. Mit dem Zusatz „Frisiersalon“ unterstreichen wir unsere Dienstleistung.

imSalon: Euer ganzes Konzept ist sehr schön – Logo, Slogan und Name sehr durchdacht und stimmig...
Sabrina: Wir haben uns sehr lange mit der Stimmigkeit auseinandergesetzt. Speziell der Slogan musste sich mit dem Namen wiederspiegeln. Da Fashion und Styling in sehr engem Verhältnis steht, entstand „Mode fängt am Kopf an“.
Mario: Unterstützung bekamen wir vom Graphik Design Unternehmen NEBULABOR, welches für seine minimalistischen Designs und Brandkonzepte bekannt ist und auch schon einige lokale Preise abgeräumt hat.

imSalon: Auf eurer Webseite erwähnt ihr mehrmals, dass professionelle Produkte wichtig sind – ihr nennt aber keine Namen. Welche Produkte verwendet ihr denn?
Sabrina: Wir verwenden hochwertige Produkte der Firmen Newsha, Sexy Hair, Awesome Colors und Stagecolor Cosmetics. Das Produktsortiment sollte überschaubar aber trotzdem sehr exklusiv sein
Mario: Bei den Produkten war uns sehr wichtig, keinen Markenwahnsinn zu betreiben und sich auf wenige sehr gute Marken zu konzentrieren. Wir haben diese vorab bei Seminaren und Trainings auf Herz und Nieren getestet, ob sie auch unseren Ansprüchen entsprechen. Auch das Service und die Unterstützung des Lieferanten haben wir dabei kritisch bewertet.
 

"Ich gehe immer mit offenen Augen durch die Welt"



imSalon: Ihr seid beide kreative Köpfe, die auch eigene Kollektionen herausbringen. Was inspiriert euch?
Sabrina: Meinen Geschmack kann man nicht in eine bestimmte Nische stecken. Ich bin grundsätzlich sehr an der Styling-, Fashion- und Design-Szene interessiert und halte mich da auch über alle möglichen Medien am Laufenden und versuche das in meine tägliche Arbeit einzubauen.
Mario: Ich gehe immer mit offenen Augen durch die Welt. Ideen sammle ich ständig, egal ob auf der Straße, in guten Zeitschriften oder in Online-Medien. Diese dann in meinem Style verwirklichen zu können, genau das bestätigt mich.

imSalon: Habt ihr Pläne für die nächsten Austrian Hairdressing Awards?
Sabrina: Natürlich. Pläne gibt es schon, nicht nur für diesen Award. Wir wollen auch weiter, aber das bleibt vorerst geheim.
Mario: Eins steht fest, es wird richtig „ROCKEN“

"Als guter Friseur muss man schon mal eine Persönlichkeit haben, bei der sich der Kunde wohlfühlt"

imSalon: Was macht einen guten Friseur aus?
Sabrina: Die Balance zu finden zwischen Kundenwunsch und guter Beratung. Wer seinen Beruf liebt, übt diesen auch jeden Tag mit voller Begeisterung aus.
Mario: Das Handwerk zu können versteht sich von selbst. Man muss da weit über den Tellerrand hinaus denken. Als erstes muss man schon mal eine Persönlichkeit haben, bei der sich der Kunde wohlfühlt. Die Bestätigung ist, wenn deine Kunden immer wieder zu neuen Trends bereit sind, weil sie dir einfach vertrauen.

imSalon: Sabrina, was macht Mario zu einem guten Friseur?
Sabrina: Es fasziniert mich zu sehen wie er mit seinen Kunden umgeht. Er versprüht einfach Harmonie und Geduld. Er künstelt wie kein anderer mit seiner Schere. Jetzt weiß ich auch, warum ihn alle „Edward mit den Scherenhänden“ nennen!!

imSalon: Mario, was macht Sabrina zu einer guten Friseurin?
Mario: Sabrina ist fachlich unglaublich sattelfest. Egal um was es geht, sie setzt alles sehr professionell um. Auch wie sie auf die unterschiedlichsten Typen von Kunden eingeht, inspiriert jeden Tag aufs Neue. Das wichtigste, es macht einfach irrsinnigen Spaß mit ihr zusammen zu arbeiten.
 

"Es wurden viele Plattformen geschaffen um sich mit den Besten zu messen"



imSalon: Stellt euch vor, ihr könntet über Nacht die Branche verändern. Was wäre anders?
Beide: Ich glaube wir sind uns da einig, dass wir und alle anderen Vorreiter der Branche schon ihr bestes tun damit da auch Veränderungen passieren. Zwar leider nicht über Nacht, aber stetig und mit viel Engagement. Es wurden viele Plattformen geschaffen, um sein Handwerk zu präsentieren und sich mit den Besten der Branche zu messen.