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03.06.2009

Vom Kunden zum Menschen, ein Appell an die Wortwahl

Ist der Begriff "Kunde" überhaupt noch zeitgemäß? Berufsschüler hinterfragten die Nutzung und Bedeutung des Wortes...

Neulich leitete ich einen „Karriere-Workshop“ der 3ten Berufsschulklasse für Friseure in Spittal.  Dabei kam es beim Thema Bewerbungsschreiben zur Diskussion rund um den Begriff „Kunde“ (welcher sehr häufig in Stelleninseraten verwendet wird: z.B. „Wir wünschen guten Umgang mit Kunden“). Unisono kam: Kunde klingt nach Business, Kunde klingt nach Umsatz, Kunde klingt nach Entfremdung der Person, und dies, obwohl es doch um den Menschen geht.

Für mich ist dies eine erstaunliche, gleichwohl zeitgemäße Auseinandersetzung einer jungen Generation von Friseuren.

Im Abgleich mit unseren Studien-Ergebnissen (JOKIRA-Mitarbeiterstudie) wird dies bestätigt: In allen Fragekomplexen der Umfrage wird die Bedeutung MENSCH hervorgehoben. An erster Stelle steht bei den Gründen für die Berufswahl: „Der Kontakt mit Menschen“ (88%). Der Hauptmotivator bei der Arbeitgeberwahl ist „das Zwischenmenschliche“ mit 95% Punkten.

Mit Ihrer Wortwahl machen Sie ein Statement! Nicht immer ist der Begriff Kunde zu ersetzen, aber häufig eben doch, und dann bewirkt es kleine Wunder. Gerade in Krisenzeiten ist das Menschliche eine essentielle Komponente, es drückt Wertigkeit aus und zeigt Emotion. Und Emotionen sind genau das, womit wir Mitarbeiter ansprechen und binden. Versuchen Sie’s mal!

Weitere Angaben
AutorinRaphaela Kirschnick