07.06.2021

Sandra's Friseurwagon | Waldegg/NÖ

Kamin, Solarzellen und Biotoilette in einem alten LKW-Anhänger - Sandra Weghofer hat sich ihren Traum eines eigenen Salons auf umweltschonende Weise verwirklicht. Mit autarken, nachhaltigen Gedanken will sie einen Teil zur Nachhaltigkeit beisteuern...

Die gelernte Friseurin und Perückenmacherin besitzt einen Friseursalon auf Rädern... Seit ihrem 15. Lebensjahr arbeitete sie in verschiedenen Salons, nach ihrer Lehre entschied sie sich dazu einen eigenen Salon zu eröffnen. Allerdings wollte sie kein herkömmliches Friseurgeschäft – nachhaltig und einzigartig baute sie aus einem alten, überholten LKW-Anhänger einen schicken Friseurwagon. Nachhaltig sind nicht nur die Produkte, auch die Einrichtung und Herstellung des Wagons ist umweltfreundlich.

Umweltschonende Bauweise

Hinter der nachhaltigen und natürlichen Bauweise steckt auch ein autarker Gedanke: durch Sonnenenergie, Photovoltaik und Pelletsofen kann der Wagon mit Strom und Wärme versorgt werden. Das mit Pflanzen begrünte Dach besteht –wie die Wände – aus Holz, die Dämmung aus Schafswolle und der Innenputz aus Lehm – natürliche Ressourcen, die perfekt für den nachhaltigen Bau des Friseurwagons dienten.  

Angepasste Inneneinrichtung

Die Inneneinrichtung wurde speziell für die Bedürfnisse des Tinyhauses angepasst. Ein Tischler plante die Einrichtung nach Sandras Wünschen – auf natürliche Materialien, wie z.B. Holz, muss selbstverständlich geachtet werden. Der Innenraum ist dementsprechend maß genau und umweltschonend eingerichtet. Im Wagon befindet sich auch eine Biotoilette, deren Inhalt mittels Biosäcken und Aktivkohle geruchsfrei ist und kompostiert wird.

Salonarbeit

In dem 30m² Salon arbeitet Sandra gemeinsam mit einer Mitarbeiterin. Für 4 KundInnen ist in dem Friseurwagon Platz. Es gibt sogar eine Umkleide für die Mitarbeiterin, einen Lagerbereich, einen Farbenmischplatz, einen Wartebereich, einen Pelletsofen, eine Biotoilette, einen Keller, in dem auch die Batterien untergebracht sind, einen Kofferraum als Lagerbereich, sowie eine Sonnenterasse im Eingangsbereich.

Zusammenarbeit mit Wagonhersteller

Ziel ist es, gemeinsam mit der Herstellerfirma eine noch bessere Wasserautarkie zu erreichen. Geplant ist hierfür eine Biokläranlage in der Nähe des Wagons in Form eines Hochbeetes zu installieren. Jedoch werden noch geeignete Naturprodukte benötigt, welche besser biologisch abbaubar sind. Denn nicht nur der Wagon soll zur Nachhaltigkeit beitragen, sondern auch die Produkte.

Die Arbeit lohnt sich

Einen großen Teil haben sie schon geschafft. Zum Beispiel wird im Salon mit Pflanzenfarbe und Flaschen gearbeitet, die aus natürlichen Stoffen bestehen. Man kann die Flaschen sogar in die Erde stecken, damit daraus ein Bäumchen wächst.

Trotz Anstrengungen, vieler Hürden und Probleme während der Planungs- und Umsetzungsphase, hat es sich jedoch ausgezahlt. Die sehr positiven Rückmeldungen der KundInnen zeigen es ihnen! Sandra ist stolz und fühlt sich in ihrem Friseurwagon wohl – einzigartig und besonders nachhaltig. Ein Wohnzimmerfeeling, nicht nur ein Traum!