17.03.2017

Bundesinnung war nicht informiert

Wolfgang Eder von der Bundesinnung bezieht Stellung zur Gesetzesreform für Lehrberufe, die in Begutachtung geschickt wurde.

Nach dem Besuch des Bundeskanzlers Chrisitan Kern in der Berufsschule der Friseurlehrlinge blieben einige Fragen offen, über die Bundesinnungsmeister Wolfgang Eder nun Auskunft gibt.

Zunächst gilt es zu klären, dass die Verlängerung der Berufsschulstunden auf 1.260 Stunden künftig für alle Lehrberufe gilt. Das ergeben 60 Mehrstunden, um das Image der Lehrberufe aufzupolieren, soll der Fokus auf internsivere Ausbildung gelegt werden.

Auf die Frage, ob für dieses Vorhaben auch Friseurunternehmen gefragt wurden, bestätigt Eder, dass es Ansuchen um Erhöhung der Schulzeit gab, diese von der Bundesinnung bis jetzt erfolgreich abgelehnt wurden. Über den neuerlichen Versuch wurde die Bundesinnung im Vorhinein nicht informiert, sie sei lediglich vor vollendete Tatsachen gestellt worden.
Die Innung erachtet es als nicht sinnvoll die Mehrstunden pro Jahr mit allgemeinbildenden Fächern zu füllen, wenn es um das Verlängern der Berufsschuljahre geht, dann sollten die Stunden für den praktischen Unterricht verwendet werden.

Als wenig zufriedenstellend beschreibt Wolfgang Eder das grundsätzliche Bild der Berufsschule, das in der öffentlichen Meinung herrscht. Hier gäbe es nach dem Innungsmeister noch viel Verbesserungspotential durch zuständige Mitarbeiterin des Unterrichtministeriums, natürlich in Absprache mit den Vertretern der Friseurbranche.

Interessant sind die Ergebnisse einer durchgeführten Befragung der Lehrlinge durch die Wirtschaftskammer:

Demnach stufen 98 Prozent der befragten Lehrlinge ihre Lehre als empfehlenswert ein.

Drei Viertel der Lehrlinge sind absolut sicher, dass sie diesen Beruf wieder wählen würden.

79 Prozent der Lehrlinge sind begeistert von ihrem Unternehmen.

70 Prozent bewerten die Ausbildung in den Betrieben mit sehr gut, die Ausbildner in den Betrieben in der fachlichen Kompetenz, aber auch im Engagement und beim Praxisbezug der gelehrten Inhalte deutlich besser als die Lehrkräfte in den Berufsschulen.


Die Ergebnisse interpretiert Innungsmeister Wolfgang Eder, dass die Lehrlinge prinzipiell mit ihrer Entscheidung sehr zufrieden sind. Verbesserungswürdig wäre vor allem die Qualität der Berufsschulen.
Eder begründet diese, nur zufriedenstellende, Beurteilung mit der Beschäftigung der Lehrpersonen, die aufgrund geringerer Lehrlingszahlen in der gesamten Sparte Gewerbe und Handwerk, zum Problem wird.
Wenn eine intensivere Ausbildung fokussiert werden soll, so sei dies nach Meinung des Innungsmeisters nicht die Aufgabe der Berufsschulen, sondern dies sollte schon in der Grundschule erfolgen.