Cristian Canthal | Credit: Kao Salon Division

13.10.2022

Cristian Canthal: Branchenwissen nutzen und Friseure vernetzen

Cristian Canthal, neuer Geschäftsführer Kao Salon in der DACH/CZ Region spricht über Leidenschaft, Herausforderungen und was den Branchenkenner bei seiner neuen Company fasziniert…

Nach 100 Tagen im Amt trafen wir Cristian Canthal, Geschäftsführer Kao Salon DACH/CZ, beim Kao Salon Global Experience Mega Event in Amsterdam

Im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

Auf 25 Jahre Beauty, Health & Hair folgten 3 Jahre Bad & Keramik. Seit Juni 2022 hat dich die Friseurbranche zurück, was hast Du am meisten vermisst?
Cristian Canthal:
Vermisst habe ich den Spirit, die Community und natürlich Beauty. Was wir hier bei der Kao Salon Global Experience wieder erlebt haben, ist so einmalig. Eine große Zusammenkunft von Menschen, die eine Leidenschaft teilen. Das gibt es nur bei den Friseuren.

Oft hat man die besten Ideen, wenn man mal ganz weit weg von der Sache ist. Welche Ideen bringst Du nach 3 Jahren fürs Friseurhandwerk mit zurück.
CC:
Es gibt freilich einige Parallelen, Bad & Keramik ist ja auch Handwerk. Installateure stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Stichwort: Nachwuchs- und Mitarbeitermangel, fehlende Wertschätzung für den Beruf und steigende Kosten. Was ich konkret mitbringe, ist Input zur digitalen Kommunikation im Handwerk. Da haben wir bei Villeroy & Boch viel investiert und umgesetzt, damit das digitale Ökosystem auch im Handwerk funktioniert – vor allem für die Handwerker, die wir erreichen wollten, aber auch deren Kundinnen und Kunden. Das müssen wir noch stärker für unsere Branche und das Friseurhandwerk umsetzen und Maßnahmen entwickeln, die das Können des Friseurhandwerks und die hervorragenden Produkte von uns als Hersteller aufmerksamkeitsstark und imagebildend auch digital erlebbar machen.

„Branchenwissen nutzen und Friseure vernetzen“

In 3 Jahren hat sich viel getan, Tiefststand beim Nachwuchs, Rekordnegativentwicklung bei Mitarbeiterzahlen. Welchen Turnaround siehst Du für die Branche, was kann die Industrie dafür tun? Kann sie etwas tun?
CC:
Wenn ich die Kristallkugel hätte (lacht). Wir müssen einige Dinge gemeinsam neu denken und voneinander lernen. Es gibt so viele Salonunternehmer und -unternehmerinnen, die bereits eigene tolle Lösungen ausprobiert und gefunden haben und wissen, was gut funktioniert. Als Industrie können wir hier ansetzen und diese Leute miteinander vernetzen. Wir können nicht für uns in Anspruch nehmen, am besten zu wissen, wie es geht, aber wir können als Industrie die Plattform bieten.

„Bei Kao stehen die Menschen im Mittelpunkt“

Kao- Du bist seit 4 Monaten im Unternehmen! Was findest Du so richtig klasse und anders als bei Unternehmen, bei welchen Du zuvor beschäftigt warst?
CC:
Es gibt 3 Sachen, die mich sehr begeistern. Zum einen sind es die Leute, die bei Kao wirklich besonders sind. Kao lebt eine sehr große Nähe zum Kunden und das sehr authentisch. Diese Menschlichkeit begeistert mich. Von unseren Kunden wird unisono zurückgespielt, wie sehr sie die enge Verbindung zu unseren Mitarbeitern schätzen. Viele unserer Mitbewerber am Markt sagen dasselbe von sich, aber ich spüre das jeden Tag, dass wir bei Kao das nicht nur sagen, sondern wirklich leben.

"Mit Farbe in Dosen… bis zu 5.000 Euro im Jahr sparen“

Zum Zweiten das Thema Farbe! Mit TopChic, Elumen und @Pure Pigments haben wir ein ganz außergewöhnliches Sortiment. Vor allem unser Depot Dosensystem ist sensationell. Gerade in der aktuellen Zeit, in der alles teurer wird, bieten wir mit diesem System einen großen Vorteil für alle Salons. Im Vergleich zur Tube ist das Dosensystem nicht nur bis zu 30 % günstiger pro Anwendung. Wenn man das hochrechnet, kann man bis zu 5.000 Euro im Jahr sparen. Das deckt mit Sicherheit einen sehr großen Teil der gestiegenen Energiekosten ab. Außerdem ist das Dosensystem nachhaltiger: Es spart Verpackungsmaterial durch größere Einheiten; hat eine sehr stabile, dünnwandige Dose aus recyceltem Aluminium, keine Umverpackung, keine Gebrauchsanweisungen und macht so weniger Müll. Darüber hinaus sind viele Produkte bereits klimaneutral, darunter u.a. alle Goldwell Colorance Produkte.

„Luxussegment ist krisenresistent“

Zum Dritten würde ich Oribe als echtes Luxusangebot nennen. Das ist eine Wahnsinnsmarke mit großem Wachstumspotential, die das High End Spektrum richtig abdecken kann. Und dieses Luxussegment ist krisenresistent.

Welche Herausforderungen warten auf dich bei Kao?
CC:
Herausforderungen gibt es immer, dazu ist man ja auch angetreten. Aktuell ist es natürlich das wirtschaftliche Umfeld. Hier müssen wir unsere Salonkunden als Partner nachhaltig und wirtschaftlich begleiten. Mit Angeboten, die auch in wirtschaftlich angespannten Zeiten den größten Unterschied machen können. Z.B. mit tollen Farbservices, innovativen Produkten, die Kund:innen unvergessliche Erlebnisse bescheren, die sie nur im Salon finden können.

Dominic Pratt meinte in unserem Interview im Mai, Kao müsse lauter werden. Wie siehst Du das?
CC:
Dem stimme ich voll zu! Wir haben so viele tolle Themen, z.B. Nachhaltigkeit. In dem Bereich machen wir unglaublich viel und reden nicht genug darüber. Wir müssen aber auch gezielter mit unseren Haarfarben und Oribe kommunizieren. Diese Themen sind bei mir weit oben auf der Agenda.

Und das bestimmt deinen Tagesablauf aktuell wie?
CC:
Ich bin viel im Markt unterwegs und besuche Kunden und Partner, suche das Gespräch und höre zu. Außerdem bin ich dabei gemeinsam mit meinem Team die strategischen Prioritäten für die nächsten Jahre zu definieren, damit wir unsere Kundinnen und Kunden nach wie vor bestmöglich unterstützen. Denn nur wenn unsere Salons erfolgreich sind, können wir als Firma erfolgreich sein.


Lieber Cristian, vielen Dank für das Gespräch mit uns und weiterhin viel Erfolg