Credit: Gieseke

10.05.2023

Christoph Thomas: Giesekes Kernbusiness ist unser Außendienst

Fokus auf Exklusivmarken, der persönliche Besuch aller Friseure in jedem Winkel Österreichs und unglaubliche Reiseevents, Christoph Thomas spricht über Giesekes Strategie und seinen (noch) unbekannten zweiten Vornamen …

Christoph Falko Thomas, Vertriebsdirektor Gieseke Österreich, im Gespräch mit Raphaela Kirschnick

Christoph Thomas ist seit über 20 Jahren im Friseurmarkt tätig und bei Gieseke seit fast 13 Jahren verantwortlich für das Österreich-Geschäft. Sein Team besteht aus 23 Mitarbeiter*innen, darunter unter anderem 11 Außendienstler, 2 Area Manager für die Marke Lanza sowie 3 Fachtrainerinnen.

Bevor wir ins Business eintauchen. Ich habe gehört, dass du mit Zweitnamen Falko heißt, wie cool ist das denn?
Christoph Falko Thomas:
(Lacht) Allerdings mit K geschrieben. Als ich klein war, hat es den Falco noch nicht gegeben, so wurde ich früher viel dafür belächelt. Heute allerdings ist der Name verknüpft mit einer Legende, ist ein richtiger Kultname und so bin ich auch ein wenig stolz darauf.

Du begleitest den Markt seit über 20 Jahren. Wie entwickelt sich der Großhandels-Markt aktuell?
CT:
Grundsätzlich entwickelt sicher der Großhandel immer mehr zum Distributor, es werden mehr Exklusivmarken aufgenommen und diese erhalten stärkeren Fokus. Diese Entwicklung hat in Deutschland schon früher begonnen. Aber Österreich ist halt auch ein anderes Land mit eigenen Regeln.

"Der österreichische Markt wird von uns sehr individuell behandelt ..."

Wie unabhängig seid ihr von Gieseke Deutschland?
CT:
Mein Chef, Hendrik Rumpfkeil, hat früh verstanden, dass das österreichische Geschäft ein anderes ist. Der Markt wird von uns sehr individuell behandelt. Das beginnt beim eigenen Katalog, aber auch vielen einzelnen Aktionen und vor allem einer ganz individuellen Betreuung.

Gibt es produkttechnisch Unterschiede zu Deutschland?
CT:
Der österreichische Markt ist noch viel industrielastiger als Deutschland, aber auch das ändert sich gerade.

Inwiefern?
CT:
Unternehmensstrukturen ändern sich, Salons werden immer kleiner und es gibt immer mehr Einzelunternehmen. Die persönliche Beratung vor Ort bleibt aber enorm wichtig. Mit unserem breiten Sortiment von 15.000 Artikeln können wir alle Betriebe beliefern, das ist unser Vorteil.

Wie erreicht man die vielen Einzelunternehmen, das ist doch eine logistische Herausforderung.
CT:
Wir stehen in engem Kontakt mit jedem unserer Kunden. Über den Außendienst, via Telefon oder Mailings, Katalogen und über Social Media. Zusätzlich haben wir 2 Fachmärkte in Salzburg und Sulz. Die persönliche Beratung ist und bleibt sehr wichtig.

"Beratung wird nicht aussterben."

Funktionieren Fachmärkte in digitalen Zeiten?
CFT:
Hauptsächlich die Fachberatung ist hier das Um und Auf. Beratung wird nicht aussterben und das wird von unseren Kunden sehr geschätzt. Besonders ist das Fachpersonal vor Ort und damit stehen die Fachmärkte gut da. Unsere Energie stecken wir jedoch in unser Kernbusiness und das ist unser Außendienst, der unseren Kunden persönlich und vor Ort zur Verfügung steht.

Gibt es regionale Schwerpunkte in Österreich?
CFT:
Wir decken Österreich zu 100% ab und egal, wo sich Kunden im Land befinden, sie werden von uns besucht.

Wie groß ist euer Team?
CT:
Wir wachsen konstant und haben unser Team in knapp 12 Jahren auf 23 Mitarbeiterinnen verdreifacht.

Eine eurer Exklusivmarken ist Moroccanoil, die in Deutschland sehr dominant ist und seit Kurzem auch Haarfarbe im Sortiment hat. Wie läuft die Marke in Österreich?
CT:
Vergleichbar gut mit konstant sehr starken Zuwächsen. Jetzt haben wir ein Vollsortiment und konnten bereits einige Kunden in kürzester Zeit auf Farbe umstellen. Wir haben damit einen neuen Goldstatus geschaffen: Premiumkunden, die mit Pflege, Styling und Farbe arbeiten, erhalten Kabinettware gratis.

Diese Woche habe ich Moroccanoil am Flughafen im Duty-Free-Shop gesehen. Sind weitere Vertriebskanäle geplant?
CT:
Unsere Strategie ist der Friseur. Der Retail ist nicht interessant für uns, das haben wir mit der Farbeinführung bewiesen. Der Flughafen ist Image.

Wird der CHI Colormaster auch in Österreich Thema?
CT:
Aber ja. Hierfür haben wir auch bereits einige Anfragen. Aber wir beginnen gerade damit und das erste Feedback ist großartig.

Welche Herausforderungen siehst du aktuell im Markt?
CT:
Personal und Nachwuchs, bei jedem und überall. Allerdings spüre ich, dass es bergauf geht, es tut sich viel und ich bin überzeugt, dass ein positiver Wandel bevorsteht.

Wie unterstützt ihr das als Gieseke?
CT:
Mit viel Aus- und Weiterbildung auch für MitarbeiterInnen im Salon, das ist ganz wichtig. Mit unseren Exklusivmarken bieten wir tolle, maßgeschneiderte Aktivitäten an, um Kundinnen in ihrem Business rundum zu unterstützen. Dazu gehören für uns auch Reisen. Dieses Wochenende fahren wir gemeinsam nach Florenz, nächstes Wochenende bringen wir Kunden zum Songcontest nach Liverpool und dann im Herbst geht es nach Las Vegas. Das sind inspirierende Events auch für MitarbeiterInnen, bei denen es auch viel um Austausch geht und man darf die Motivation nicht unterschätzen.

"Die nächste Kundenreise: Moroccanoil ist Hauptsponsor des Eurovision Songcontest."

Auch wir spüren nach diesen 3 zermürbenden Jahren einen enormen Auftrieb raus zu wollen und andere zu treffen. Aber Song Contest, das klingt cool.
CT:
Moroccanoil ist Hauptsponsor des Eurovision Songcontest. Im vergangenen Jahr gab es einen großen Kunden-Wettbewerb und Salon Haar Mona (Monika Ablinger) aus Aistersheim hat diesen und damit die Reise gewonnen. Aber auch andere Kunden nehmen an diesem Trip teil. Wir unterstützen die österreichischen Contestants Teya & Selena im Halbfinale an und sehen dann natürlich auch das Finale. Wir sind 4 Tage in Liverpool, unsere Kunden erwartet ein tolles Erlebnis.

Ihr macht sehr viel mit euren Kunden.
CT:
Im Herbst geht es mit Moroccanoil nach Las Vegas, das wird riesig.  Wir waren gerade in Schweden und ja, es gibt das ganze Jahr hindurch ein tolles Angebot. Wir versuchen, mit jeder Exklusivmarke große Events zu machen, sodass Friseure mit Shows und Workshops neue Eindrücke gewinnen und inspiriert sind für die unsere Marken in ihrem Geschäft daheim.

Wie viele Kunden sind da immer so dabei?
CT:
Das kommt auf die Location und die damit verbundenen Kosten an. Aber immer so zwischen 10 und 30 Kunden.

Was sind wichtige strategische Punkte für Gieseke Österreich?
CT:
Es gibt drei Kernpunkte: Die weitere Stärkung unserer Exklusivmarken, der Ausbau des Außendienstes, um bestmögliche Präsenz vor Ort zu gewährleisten und damit verbunden unser Fachteam, um bestmögliche Weiterbildung zu garantieren.
Für unsere Kunden haben wir multiple Ansätze, denn jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse und Ansprüche, auf die wir uns individuell einlassen müssen. Das ist ein wichtiger Punkt. Für den Markt gibt es keine Einheitsstrategie

Wo liegen Chancen für Gieseke in Österreich?
CFT
: Wir haben tolle Exklusivmarken in allen Preiskategorien, wie Moroccanoil, Lanza, Artego, Selective sowie CHI, das in den USA eine ganz große Nummer ist. Das sind Supermarken und die sind zum Teil in Österreich noch unterschätzt, darin liegen noch große Chancen.

Vielen Dank Christoph und weiterhin viel Erfolg

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